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NFL - Rookie Watch nach Woche 10: Wer ist der Star der nächsten Generation?

Von Marko Markovic
Saints Wide Receiver Chris Olave fängt auch ungenaue Bälle
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5. Kyle Hamilton, Safety, Ravens

Hamilton war ein typischer Ravens-Pick. Die halbe Liga fing bei einem schief gelaufenen 40-Yard-Dash an zu zweifeln, ob einer der besten Spieler im Draft wirklich so gut ist. Und die Ravens sagten auf 14 "Danke!"

Seither war Hamilton alles, was sich die Ravens erhofft haben. Vor allem in Coverage ist Hamilton super im Diagnostizieren des Plays und dürfte schon zu den besten zehn Safeties der Liga in dem Aspekt gehören. Hamilton ist dabei vor allem in Man-Coverage bereits überragend und kann 1-zu-1 Tight Ends und oft auch Receiver zumachen.

Aber auch gegen den Lauf ist Hamilton immer wieder für schöne Aktionen gut. Die Ravens haben hierbei seine Rolle langsam ausgeweitet, und er fühlt sich mit dem Ansatz sichtlich wohl. Der nächste gute Safety in Baltimore ist offenbar angekommen.

4. Chris Olave, Wide Receiver, Saints

Vor dem Draft konnte man schon ein gut argumentieren, dass Olave der rundum beste Receiver des Jahrgangs werden würde. Seither führt er die Rookies in Yards, Catches und Yards per Route Run an und ist zweiter hinter Jahan Dotson in Average Depth of Target. Er macht das alles in einer Offense mit wechselndem QB und in der er verletzungsbedingt viel eher zur Nummer-1-Option geworden ist als gedacht.

Olave gibt der Offense dabei das tiefe Element, er zeigt was 20+-Yards Würfe angeht schon das Potential eines Mike Evans' oder Stefon Diggs'. Seine Athletik können Defenses auf diesen Würfen schwer im Zaum halten. Gleichzeitig ist sein Route Running beeindruckend, was auch auf kurzen und mittleren Distanzen einfach für offene Würfe sorgt. Olave ist ohne Frage derzeit der beste Receiver eines guten Jahrgangs - und wer weiß, was er alles werden könnte mit dem richtigen QB.

Saints Wide Receiver Chris Olave fängt auch ungenaue Bälle
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Saints Wide Receiver Chris Olave fängt auch ungenaue Bälle

3. Jack Jones, Cornerback, Patriots

In der vierten Runde holte Patriots-Head-Coach Bill Belichick Jones und er spielt nach einem Anfangsstolperer in Woche 1 wie einer der besten Cornerbacks der Liga. Nur Darius Slay und Jaycee Horn erlauben ein schlechteres Passer Rating, und sein Auftauchen erlaubte den Patriots getrost den Verlust von JC Jackson zu vergessen.

Die Patriots spielen auch dank Jones weiterhin eine der höchsten Cover-1-Rates der Liga, da er die nötigen Man-Coverage-Skills mitbringt. An Jones ist aber auch in Zone-Defenses einfach nichts auszusetzen. Er ist ein rundum sehr guter Cornerback, den die meisten so nicht auf dem Radar hatten.

Das alles äußert sich in der besten Pass-Defense der Liga und Jack Jones ist ein maßgeblicher Teil davon.

2. Sauce Gardner, Cornerback, Jets

Der einzige Rookie-Cornerback, der vielleicht besser als Jones spielt ist Gardner - und die beiden zu reihen ist derzeit fast unmöglich. Als Tiebreaker dient hier aber Man-Coverage, die schwierigere Gattung des Cornerback-Spiels.

Gardner ist hierbei nicht nur Elite, wie von vielen vor dem Draft vorhergesagt, er ist auch bereits mit Marlon Humphrey unter den Besten der Liga. Gardners Größe und Athletik lassen ihn mit jedem Receiver der Liga mitgehen, und er lässt in Man-Coverage die wenigsten Yards, First Downs und Touchdowns unter allen Cornerbacks zu. Er führt auch die Liga in Pass-Breakups in Man an.

Spätestens seit dem Bills-Spiel, bei dem Gardner auch mit einer Interception maßgeblich zum Sieg beitrug, ist Gardner nicht mehr wegzudenken aus der Elite der NFL-Cornerbacks.

1. Dameon Pierce, Running Back, Texans

In einer lauflastigeren NFL, in der es mehr und mehr gute Running Backs gibt, ist es auch schwerer als Rookie-Running-Back aufzufallen. Und wir hatten bei allen bisher erwähnten Backs auch das System drumherum erwähnt, Seattles gute Offense bei Walker, das kreative Falcons-Laufspiel und ihre Hünen-Receiver bei Allgeier.

Aber niemand ist so allein auf weiter Flur als der einzige Star seiner Offense wie Dameon Pierce. Umso beachtlicher ist, dass er die Rookies anführt in Yards und Carries, und das obwohl er auf einem katastrophalen Team spielt, das ständig Rückständen hinterherläuft.

Texans Running Back Dameon Pierce ist schwer zu stoppen
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Texans Running Back Dameon Pierce ist schwer zu stoppen

Pierce ist aber längst in dieser Saison der vielen guten Running Backs unter den Top 5 der Liga angekommen. Er ist Dritter bei Yards after Contact hinter Derrick Henry und Nick Chubb und zweiter hinter Chub bei erzwungenen Missed Tackles. Er ist trotz eines physischen Laufstils, der die Mitte nicht scheut, immer wieder für explosive Läufe gut. Und er trägt die komplette Texans-Offense auf seinen Schultern, ohne dass die Defenses je lang überlegen müssen, wie viele Leute in Coverage bleiben.

Pierce ist der Lichtblick in einer ansonsten trostlosen Texans Saison, und sobald das Team sich entschieden hat, wer in Zukunft die Zügel halten wird, wird dieser Person klar sein, dass es nicht viele Bausteine am Team gibt, um die herum man arbeiten wird können. Dass aber Pierce ein ebensolcher Baustein sein wird, wirkt zum jetzigen Zeitpunkt sicher.

Bisher zumindest ist es die beste Rookie-Saison eines Running Backs seit Nick Chubb.

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