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NFL - Rookie Watch nach Woche 10: Wer ist der Star der nächsten Generation?

Von Marko Markovic
Saints Wide Receiver Chris Olave fängt auch ungenaue Bälle
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NFL Rookie Watch: Platz 10 bis 6

10. Tyler Allgeier, Running Back, Falcons

Allgeier hat die viertmeisten Yards unter Rookie-Running-Backs und er schafft sie unter schwierigeren Umständen als die meisten seiner Kollegen:

In der lauflastigen Falcons-Offense hat Allgeier auch dank des Ausfalls von Cordarrelle Patterson früher als erwartet einen großen Workload bekommen. Die Falcons lassen Allgeier primär als Zone-Runner laufen, sein aggressiver und physischer Laufstil erlaubt ihm so immer wieder Verteidiger in Space beim One-on-One-Tackle zu entkommen.

Allgeier ist bei weitem noch kein fertiger NFL-Back, seine Pass Protection lässt noch zu wünschen übrig, und auch als Pass Catcher ist er nichts besonderes. Aber für die Offense, die den Ball möglichst wenig werfen will, ist er überraschend gut und schnell in der NFL angekommen.

9. Kader Kohou, Cornerback, Dolphins

Kohou ist der einzige in der Top-10-Liste, der undrafted war. Der Ausfall von Byron Jones, der noch immer auf der PUP-Liste ist, verhalf ihm zu Spielzeit im Slot, und er hat immer wieder bewiesen, dass er sie nutzen kann. In Woche 1 überraschte er alle, aber allen voran die Patriots mit guten Coverage-Skills, einem Pass-Breakup und einem Forced Fumble.

Seither hat er (abgesehen vom Jets-Spiel) keinen wirklichen Ausrutscher gehabt. Vor allem gegen die Bears und die Browns war er der mitunter beste Mann auf dem Feld. Kohou besticht dabei sowohl in Man als auch in Zone, und findet immer wieder den Ball in kritischen Situationen. Nicht schlecht für den ehemaligen Texas A&M-Commerce Lion.

8. Drake London, Wide Receiver, Falcons

London ging als erster Wide Receiver vom Board und versprach mit seinen 6'4'' in der lauflastigen Falcons-Offense, der zweite Turm neben Tight End Kyle Pitts zu werden. Arthur Smith schien den Gedanken zu verfolgen, dass bei massig 6- und 7-Mann-Protection einfach zwei Hünen am Catch-Point notwendig sein werden, da sehr oft nur zwei Leute eben Routes laufen.

Londons körperliche Präsenz stach sofort auch in der NFL heraus. Er ist in Contested Catches sehr gut, kann aber auch im Route-Running Verteidiger stehen lassen. Nur Adam Thielen und London haben auf 50 oder mehr Targets noch keinen einzigen Drop diese Saison. London macht das alles mit einem Quarterback, der ihn mit 19 Prozent "off-target"-Würfen bedient. Er wird vielleicht nicht der beste Receiver des Jahrgangs, dafür sind seine Umstände auch einstweilen zu hinderlich. Aber wenn gerufen, hat er bisher tadellos geliefert.

7. Kenneth Walker III, Running Back, Seahawks

Walkers 7 Touchdowns sind die viertmeisten in der Liga und er ist damit auch erster unter den Rookies. Er ist auch zweiter unter den Rookies in Rushing Yards und schafft viele davon gegen Defenses, die wissen was kommt. Die Seahawks nutzen ihn immer wieder um in zweiten Hälften Führungen nach Hause zu spielen. Und Walker macht immer wieder in solchen Spielen den Deckel drauf. Interessant ist dabei, dass Walker das nicht als der typische Inline-Bruiser macht, der mit 4 Yards pro Carry die Uhr ausbluten lässt. Er ist vielmehr ein Homerun-Closer.

Seahawks Running Back Kenneth Walker III gelingt ein Big Play nach dem anderen
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Seahawks Running Back Kenneth Walker III gelingt ein Big Play nach dem anderen

Walker wird im Regelfall das, was geblockt wird, auch laufen, ist aber sehr gut darin, den Big Play zu suchen. Bisher funktioniert das und liefert ein Highlight nach dem nächsten. Wenn er diese Explosivität in Zukunft wahren kann, werden die Seahawks schwer zu verteidigen sein, denn einen Pass Rush neutralisiert ein Big-Play-Threat allein schon durch die Bedingungen, die er an den Contain der Edge Defender stellt. Die Walker-Geno-Kombo ist jedenfalls eine der spannendsten neuen Erscheinungen der NFL-Saison.

6. Garrett Wilson, Wide Receiver, Jets

Wilson wurde von den Jets anfangs primär im Slot verwendet, aber recht bald sahen sie ein, dass er das komplette Skillset eines echten Nummer-1-Receivers hat. Wilson sieht seither mehr und mehr Press Coverage an der Line of Scrimmage, und ist trotzdem die primäre Anspielstation der Jets-Offense.

Vor allem im Intermediate-Bereich zwischen 10 und 20 Yards tief ist Wilson schwer zu covern, und seine Agilität ist hier auch vor allem bei Zone-Defenses ein großes Problem. Wilson hat um sich herum wenig Talent - er hat die höchste PFF-Grade aller Jets Offensivspieler - und das Team ist primär wegen der Defense im Playoff-Rennen, aber das galt noch für jedes Jets-Playoff-Team dieses Jahrtausends. Was sie alle nicht hatten? Einen Receiver von Wilsons Kaliber.

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