Formel 1 - Erkenntnisse zum Niederlande-GP: Von wegen Debakel! Schumacher kann viel Positives mitnehmen

Von Christian Guinin
Kevin Magnussen (l.) lobte die Pace von Mick Schumacher (r.) in Zandvoort.
© imago images
Cookie-Einstellungen

2. Mick Schumacher kann viel Positives mitnehmen

Nach Rang acht in der Qualifikation hatte sich Mick Schumacher eigentlich deutlich mehr vorgenommen als Platz 13 im Rennen. Dass der Deutsche zu keiner Zeit ernsthaft um WM-Punkte kämpfen konnte, lag aber keineswegs an ihm.

Vielmehr war eine erneut schlecht ausgeführte Strategie seines Rennstalls gepaart mit individuellen Patzern der Boxencrew Schuld daran, dass Schumacher fernab eines Top-Ten-Platzes ins Ziel kam. Bei seinem ersten Stopp in Runde zwölf klemmte es offenbar beim Wagenheber, der Stopp verzögerte sich um mehr als zehn Sekunden und Schumacher kehrte nur als 18. auf die Strecke zurück. Ähnliche Schwierigkeiten gab es auch beim zweiten Stopp.

"Wir hatten ein Auto, das ordentlich genug war für die Top 10. Leider hat uns das (der Boxenstopp; Anm.d.Red.) ein paar Punkte gekostet. Manchmal funktioniert das Material eben nicht so, wie wir uns das vorstellen", haderte der Deutsche mit dem ersten Reifenwechsel. Dass dann auch der zweite Stopp in der zweiten Rennhälfte nicht reibungslos verlief, setzte dem Desaster die Krone auf. Dieser sei ebenfalls "nicht optimal" abgelaufen, konstatierte Schumacher. "Ich vermute, wir hatten ein ähnliches Problem, denn der Wagenheber vorne war wieder langsam."

So erscheint das Niederlande-Wochenende für den 23-Jährigen auf den ersten Blick erneut eine verpasste Chance gewesen zu sein, sich mit guten Ergebnissen in den Vordergrund zu fahren und sich für ein 2023er-Cockpit zu empfehlen. Doch der Haas-Pilot lieferte abseits der vielen (unverschuldeten) Probleme ein sehr starkes Wochenende ab und überzeugte, wenn er denn frei fahren konnte, mit guter Pace.

Niederlande-GP: Magnussen lobt Schumacher

Das bescheinigte ihm auch Teamkollege Kevin Magnussen. Schumacher habe in Zandvoort im Alleingang bewiesen, dass der VF-22 "immer noch konkurrenzfähig" sei, so der Däne. "Ich wiederum habe es im Qualifying verbockt und im Rennen ebenfalls."

Schumacher sollte trotz des auf den ersten Blick unbefriedigenden Ergebnisses das Positive aus diesem Wochenende ziehen. Davon gibt es genug. Mit P8 fuhr er den drittbesten Startplatz seiner Karriere ein, darüber hinaus dominierte er Magnussen sowohl am Samstag als auch am Sonntag. Genau das sind die Leistungen, die Teamchef Günther Steiner von seinem Schützling sehen möchte und die ihm - vorausgesetzt er kann sie auch in den restlichen sieben Rennen konstant abrufen - dann sicherlich auch ein Cockpit für 2023 sichern werden.

Inhalt:
Artikel und Videos zum Thema