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NBA - Die Unruhen bei den Portland Trail Blazers: Kommt nun doch der Trade von Damian Lillard?

Damian Lillard hat noch einen Vertrag bis 2025 in Portland.
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Portland Trail Blazers: Die Fehler der Vergangenheit

Alles beginnt im Sommer 2015, als GM Olshey einen Schnitt macht. Mit Wesley Matthews, Nicolas Batum, LaMarcus Aldridge und Robin Lopez verlassen gleich vier Starter Rip City, nur der aufstrebende Lillard verbleibt und soll das Gesicht des Rebuilds werden. Las Vegas sieht die Blazers bei 29 Siegen, doch Portland gewinnt 44 Spiele und dank einiger Verletzungen bei den L.A. Clippers sogar eine Playoff-Runde.

McCollum wird Most Improved Player und plötzlich spricht die ganze NBA von den jungen, aufstrebenden Blazers. Der Erfolg hat seinen Preis und im verrückten Sommer von 2016 hat Portland jede Menge Geld zur Verfügung. Top-Stars kommen natürlich keine, stattdessen wird der NBA-Durchschnitt mit Dollars überhäuft.

Blazers: Die Signings der Blazers 2016

SpielerJahreVolumen (in Mio. Dollar)
Allen Crabbe475
Festus Ezeli215,2
Moe Harkless440
Meyers Leonard441
C.J. McCollum4106
Evan Turner470

2015/16 zahlten die Blazers für ihren Kader gerade einmal knapp 62 Millionen Dollar, so wenig wie kein anderes Team, ein Jahr darauf waren nur LeBron James' Cleveland Cavaliers teurer (ca. 120 Mio.). Im Gegensatz zu den Cavs marschierten die Blazers aber nicht in die Finals, es setzte stattdessen einen Sweep in Runde eins gegen die KD-Warriors.

Von diesem Sommer - und der in der Folge fehlenden Flexibilität - erholten sich die Blazers nicht, auch wenn ihnen mit dem Trade von Jusuf Nurkic für Mason Plumlee mit Denver noch ein echter Coup gelang (Portland bekam sogar noch einen Erstrundenpick!) und die weiteren Moves bis heute nie katastrophal waren. Im Jahr darauf war wieder in Runde eins Schluss, 2018/19 marschierte Portland plötzlich bis in die Conference Finals, was wieder die Erwartungen in die Höhe trieb.

Evan Turner war für die Blazers ein teurer Fehlgriff.
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Evan Turner war für die Blazers ein teurer Fehlgriff.

Blazers: Keine Flexibilität und Nibelungentreue zu McCollum

Die Realität war eine andere. Portland war nicht das zweitbeste Team im Westen und hatte Glück, dass mit Golden State, Houston und Utah gleich drei vermeintlich bessere Mannschaften auf der anderen Seite des Brackets waren. So lösten sich auch mögliche Trade-Szenarien für McCollum in Luft auf. Es herrschte innerhalb der Franchise die Meinung vor, dass dieser explosive Backcourt in einer wurffreudigen NBA funktionieren könne.

Dass beide defensiv zu klein und anfällig waren und vor allem von den Warriors über fünf Jahre komplett dominiert wurden, darüber wurde gerne hinweg gesehen. Es ist neben dem Wahnsinn von 2016 der größte Fehler der Blazers.

Der Aufstieg von McCollum zu einem starken Scorer mag eine tolle Geschichte sein, doch an der Seite von Lillard wurde dem Team so ein Limit gesetzt. Vor zwei Jahren wäre ein Trade rückblickend die beste Variante gewesen, stattdessen verlängerten die Blazers mit dem Shooting Guard um drei Jahre über 100 Millionen Dollar bis 2024. Eine Menge Holz für einen zu kleinen Shooting Guard, der noch nie in seiner Karriere ein All-Star war.

McCollum für einen großen Wing zu traden wäre vermutlich das beste Szenario, wenn man mit Lillard doch noch einmal angreifen möchte. Allerdings dürfte die Nachfrage nicht besonders groß sein. Sixers-Boss Daryl Morey scheint an McCollum nicht interessiert zu sein, sonst wäre ein Trade für Ben Simmons wohl schon über die Bühne gegangen. Große Wings sind derzeit ein rares Gut, in der Kombination mit McCollums Vertrag erscheint es daher unrealistisch, dass Portland über diesen Weg sein Team signifikant verbessern könnte.

Und so stehen die Blazers nun da, wo sie stehen. Zu schlecht für den Contender-Status, zu gut für die Lottery und mit einem Team in der Luxussteuer, welches für den kommenden Draft seinen Erstrundenpick bereits verscherbelt hat. Mit Covington und Nurkic werden zudem gleich zwei Starter Free Agents. Was wiederum zur alles entscheidenden Frage führt.