Olympia: Zehnkampf-Weltmeister Kaul muss nach Fußverletzung aufgeben - Schäfer darf hoffen

SID
Niklas Kaul musste nach seiner Verletzung aufgeben.
© getty

Für Zehnkampf-Weltmeister Niklas Kaul ist der Traum von einer Olympia-Medaille geplatzt - wegen einer Verletzung am Sprunggelenk.

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Niklas Kaul saß im Rollstuhl, das Gesicht in den Händen vergraben, die Schmerzen waren einfach zu groß - für den Zehnkampf-Weltmeister sind seine Medaillenträume bei Olympia dramatisch geplatzt.

Wegen einer Sprunggelenksverletzung musste der 23-Jährige im abschließenden 400-m-Lauf nach etwa der Hälfte des Rennens aufgeben, er wälzte sich auf dem Boden und wurde dann im Rollstuhl aus dem Stadion gefahren. Besonders bitter: Für den Mainzer schien zumindest Bronze in Reichweite.

Vor seinem Aus hatte Kaul eine starke Vorstellung gezeigt, er lag auf Kurs Bestleistung, steuerte über 8700 Punkte an. Nach 11,22 Sekunden über 100 m, 7,36 m im Weitsprung und 14,55 m mit der Kugel gelang Kaul im Hochsprung mit 2,11 m eine persönliche Bestleistung - doch ausgerechnet bei dem Sprung verletzte er sich. Danach humpelte Kaul aus dem Stadion. Teamarzt Andrew Lichtenthal behandelte ihn unter Hochdruck, mit einer dicken Bandage rannte er noch einmal los - doch die Schmerzen waren am Ende zu groß.

Eine genaue Diagnose stand auch am späten Abend (Ortszeit) noch aus. "Was Niklas genau hat, kann ich noch nicht sagen. Aber ich kann sagen, was passiert ist", erklärte Lichtenthal: "Bei seinem letzten Sprung hat er sein Sprunggelenk im Absprung-Fuß gestaucht. Daraus hat sich eine Schwellung entwickelt."

Die Mediziner stellten ihn bis zum 400-Meter-Lauf auf die Beine, "ich habe ihm gesagt, dass er sich nicht weiter schwer verletzen wird. Aber dass es sein kann, dass er vor Schmerzen nicht ins Ziel kommt." Genau so kam es dann.

Siebenkampf: Schäfer mit gutem Tag

Im Siebenkampf der Frauen darf Kauls Trainingskollegin Carolin Schäfer (Frankfurt) hingegen mit einer Medaille liebäugeln. Die Vizeweltmeisterin von 2017 liegt nach vier Disziplinen mit 3801 Punkten auf Platz sieben, Rang drei ist für die 29-Jährige im Bereich des Möglichen - zumal die mitfavorisierte Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien) ausgeschieden ist.

"Ich bin rundum zufrieden und gehe mit einem großen Lächeln aus dem Tag, sagte Schäfer, die in diesem Jahr wegen gesundheitlicher Probleme bisher keinen Siebenkampf bestritten hatte und von einer Impfreaktion ausgebremst worden war, in der ARD. Vanessa Grimm (Königstein) rangiert auf Platz 18 (3649).

Im Zehnkampf läuft alles auf ein packendes Duell zwischen Damian Warner (Kanada) und Weltrekordler Kevin Mayer (Frankreich) hinaus. In Führung liegt nach dem ersten Tag Warner mit 4722 Punkten, Mayer ist mit 4340 Zählern derzeit Fünfter. Sowohl Warner als auch Mayer steuern nach der Halbzeit auf ein Ergebnis von rund 8900 Punkten zu. Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) ist 13. mit 4251 Zählern.

In Führung liegt bei den Frauen die Niederländerin Anouk Vetter (3968), Rio-Olympiasiegerin Nafissatou Thiam lauert auf Platz drei (3921). Die Belgierin hat den stärkeren zweiten Tag.

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