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NBA - Der Trade der Los Angeles Lakers für Rui Hachimura in der Kurzanalyse: Was der Deal für die Zukunft bedeutet

Von Robert Arndt
Rui Hachimura läuft von jetzt an für die Lakers auf.
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Die Los Angeles Lakers haben mit dem Deal für Rui Hachimura die inoffizielle Trade-Saison eröffnet. Was bringt der Japaner den Lakers und wie wirkt sich der Deal auf die Zukunft aus?

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Der Deal ist in trockenen Tüchern, noch am Abend Ortszeit vermeldeten die Lakers via Pressemitteilung Vollzug. Für Hachimura geben die Lakers drei Zweitrundenpicks sowie Guard Kendrick Nunn ab. Hier noch einmal alles in der Übersicht:

Der Trade für Rui Hachimura in der Übersicht

Lakers erhaltenWizards erhalten
Rui Hachimura (F)Kendrick Nunn (G)
-Zweitrundenpick 2023 (CHI)
-Zweitrundenpick 2029 (LAL)
-Zweitrundenpick 2028 (LAL oder WAS)
Rui Hachimura läuft von jetzt an für die Lakers auf.
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Was bringt Rui Hachimura den Lakers?

Auf dem Papier ist es für den Moment ein risikoarmer Deal für die Lakers. Hachimura füllt mit seiner Länge ein Loch im Kader. Neben Anthony Davis und LeBron James ist er der einzige Forward mit echter Forward-Größe, der gleichzeitig auch ein guter Play Finisher ist, zuletzt gesehen bei seinen 30 Punkten gegen die Orlando Magic.

Der Trade schafft ein bisschen mehr Balance im Kader, da der 24-Jährige auch an der Seite der beiden Superstars spielen könnte, sobald Davis wieder eingreifen kann. Laut The Athletic soll Hachimura starten. Nunn zeigte sich zuletzt zwar verbessert, doch mit Russell Westbrook, Dennis Schröder, Austin Reaves, Patrick Beverley, Lonnie Walker oder auch Rookie Max Christie haben die Lakers genug Quantität (nicht immer Qualität) auf den Guard-Positionen, um seinen Abgang verschmerzen zu können.

Coach Darvin Ham kann so flexibler spielen und eher auf größere Lineups als auf die oft gebrachten Drei- oder gar Vier-Guard-Aufstellungen setzen. Offensiv bringt Hachimura etwas Shot Creation, vor allem aus der Mitteldistanz. Der Dreier fällt dagegen nicht zuverlässig, im Vorjahr waren es aber 44,7 Prozent (Diese Saison: 33,7, Karriere: 35,6).

Ein weiterer Scorer neben LeBron ist keine schlechte Sache, allerdings wird Hachimura defensiv keine große Hilfe sein. Für einen Power Forward, der über eine ordentliche Wingspan verfügt und auch enorm athletisch ist, sind seine Steal- und Block-Zahlen (je 0,4) schwach und mit Ausnahme dieser Saison war der Japaner meist ein dickes Minus, was die erweiterten Metriken betrifft.

Lakers: Der Roster nach dem Trade für Rui Hachimura

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Dennis SchröderAustin ReavesRui HachimuraLeBron JamesAnthony Davis
Russell WestbrookLonnie Walker IVTroy Brown Jr.Juan Toscano-AndersonThomas Bryant
Patrick BeverleyMax Christie-Wenyen GabrielDamian Jones
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Wie beeinflusst der Trade die Offseason der Lakers?

Wer für einen kommenden Restricted Free Agent tradet, der wird diesen vermutlich auch halten wollen. Deswegen überrascht es nicht, dass mehrere Medien übereinstimmend melden, dass die Lakers mit dem 24-Jährigen über die Saison hinaus arbeiten möchten. Rund 6,3 Millionen Dollar kassiert der Japaner in dieser Spielzeit und seine Ankunft beeinträchtigt tatsächlich auch die Finanzen für die Offseason.

Vor dem Trade hatten die Lakers die Möglichkeit, bis zu 35 Millionen Dollar für den Sommer freizuschaufeln. Hachimura wird jedoch einen Cap Hold von 18 Millionen haben und damit diese Möglichkeit blockieren. Natürlich kann man den Flügelspieler wieder ziehen lassen, dann hätte man aber auch drei Zweitrundenpicks einfach so aus dem Fenster geschmissen.

Laut The Athletic würde Hachimura für die Zukunft gerne zumindest 10 Millionen Dollar jährlich kassieren, das würde den Lakers zumindest noch etwas Spielraum geben. Für einen Star würde das Geld dann nicht mehr reichen, davon gibt es in diesem Sommer aber sowieso kaum einen Spieler, der dieser Bezeichnung gerecht wird. Kyrie Irving wurde zwar schon mal mit einem Wechsel nach L.A. in Verbindung gebracht, wirklich damit zu rechnen war aber wohl auch schon vor diesem Trade nicht.

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Lakers: Werden weitere Trades folgen?

Das ist weiter nicht ausgeschlossen. Gemäß Jake Fischer (Yahoo Sports) verhandelten die Lakers vor dem Hachimura-Deal mit New York über einen Trade von Cam Reddish. Nunn und zwei Second Rounder wurden angeblich geboten, es kam aber zu keiner Einigung. Nun sind zwar einige Zweitrundenpicks weg, aber die Lakers haben weiterhin Assets übrig.

Das sind in erster Linie die zwei Erstrundenpicks 2027 und 2029, dazu können mit Beverley, Walker und Westbrook noch drei Spieler involviert werden, die mehr als das Minimum in dieser Saison verdienen. Solche Spieler können im Zweifel immer in einen Deal geschmissen werden, um die Gehälter passend zu machen.

Der Name von Bojan Bogdanovic geistert noch immer herum, die Pistons wollen jedoch einen First Rounder für den 33-jährigen Kroaten. Aber wie wir bereits in unserer Trade Preview geschrieben haben: Die Lakers können jeden Spieler gebrauchen, der zumindest NBA-Durchschnitt ist. Mit Hachimura haben sie zumindest einen davon bekommen.

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Was bedeutet der Trade für die Wizards?

Es war keine Überraschung, dass Washington Hachimura ziehen ließ. In der Offseason konnte man sich mit dem Japaner nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen, zudem verlor der 24-Jährige in dieser Saison seinen Platz in der Starting Five endgültig. Die Wizards haben andere Prioritäten, auf dem Flügel heißen diese Kyle Kuzma, Deni Avdija oder Kristaps Porzingis, wenn Washington groß spielen möchte.

Hauptziel der Offseason bleibt die Verlängerung von Kuzma, der im Sommer aus seinem Vertrag aussteigen wird, da er auf dem freien Markt deutlich mehr bekommen kann als die 13 Millionen schwere Spieler-Option, die er hält. Sollte Kuzma allerdings deutlich machen, dass er unter keinen Umständen bleiben möchte, dürfte noch ein Trade folgen, auch wenn Washington innerhalb der NBA Anfragen für Kuzma blockt.

Nunn dürfte dagegen keine Rolle in den Plänen der Wizards spielen und könnte schon bald wieder weitergereicht werden. Selbst ein Veteran wie Will Barton ist derzeit nicht Teil der Rotation, er dürfte in der Hackordnung noch deutlich über Nunn stehen. Auch Barton dürfte ein Trade-Kandidat in den kommenden Wochen sein.

Der Kader der Washington Wizards in der Übersicht

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Monté MorrisBradley BealKyle KuzmaKristaps PorzingisDaniel Gafford
Delon WrightWill BartonCorey KispertDeni AvdijaTaj Gibson
Kendrick NunnJohnny DavisAnthony GillIsaiah ToddVernon Carey Jr.
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