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NBA: Fast perfektes Triple-Double: Nikola Jokic mit irrer Statline - Joel Embiid dominiert die Clippers

Von Nikolas Pfannenmüller
Nikola Jokic und Damian Lillard lieferten sich ein spektakuläres Duell.
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Die Milwaukee Bucks glänzen sogar ohne Giannis Antetokounmpo und am Ende auch ohne Brook Lopez, der im Spiel gegen die Toronto Raptors ejected wird. Joel Embiid dominiert gegen die L.A. Clippers, während James Harden blass bleibt.

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Keldon Johnson gelingt ein neues Career High. Nikola Jokic und Damian Lillard liefern sich einen spektakulären Schlagabtausch, bei dem der Mannschaftsgeist der Denver Nuggets den Unterschied macht.

Jrue Holiday legte mit 37 Punkten ein Season High auf.
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Milwaukee Bucks (29-16) - Toronto Raptors (20-25) 130:122 (BOXSCORE)

  • Ohne Giannis Antetokounmpo und Khris Middleton haben die Bucks einen wichtigen Sieg gegen die Raptors geholt. Im Duell zweier Teams, die beide im zweiten Teil eines Back-to-Backs steckten (Toronto gewann am Vortag bei den New York Knicks in Verlängerung, Milwaukee besiegte die Indiana Pacers in der regulären Spielzeit), wirkte das Team von Coach Mike Budenholzer eine Prise frischer. Das spiegelte sich auch im Vorteil der Bucks bei Fastbreak-Punkten wieder (24:11). Trotz des Spiels am Vortag setzte Raptors-Coach Nick Nurse nur 8 Spieler ein, von denen alle Starter über 35 Minuten spielten.
  • Gerade die Bucks-Offensive zeigte sich von ihrer besten Seite. Milwaukee glänzte vor allem aus der Distanz und verwandelte 19 von 39 Dreiern. Nach dem ersten Viertel hatten die Bucks bereits 44 Punkte auf dem Konto und eine 10-Punkte-Führung, das zweite Viertel ging dann klar an Toronto (40:23), ehe die Bucks im dritten Abschnitt wieder die Zügel anzogen (38:23) und in der Schlussphase stets in Führung blieben - auch wenn die Raptors sieben Minuten vor Spielende nur einen Punkt Rückstand hatten.
  • Dann drehte allerdings Jrue Holiday auf (37 Punkte, 16/26 FG, 5/10 Dreier, 7 Assists). Holiday lieferte sich im vierten Viertel ein kleines Privatduell mit Fred VanVleet, hatte aber das bessere Ende für sich. Außerdem taten sich Brook Lopez mit 19 Punkten und Grayson Allen (25 Punkten, 4/5 Dreier) hervor.
  • VanVleet war Topscorer der Partie mit 39 Punkten (15/28 FG, 6/12 Dreier), machte auch in anderen statistischen Kategorien auf sich aufmerksam (9 Rebounds, 7 Assists), hatte mit -23 allerdings den schlechtesten Plus-Minus-Wert aller Spieler, was seine Leistung nicht schmälern sollte. Bei O.G. Anunoby war es umgekehrt: nur 5 Punkte (2/13 FG), aber ein Plus-Minus von +2. Pascal Siakam erzielte 23 Zähler, Gary Trent Jr. kam auf starke 28 Punkte. Scottie Barnes gelang ein Double-Double (14 Punkte, 13 Rebounds).
  • Im vierten Viertel kam es zu einem Handgemenge zwischen beiden Teams, das durch einen Disput von Brook Lopez und Gary Trent Jr. ausgelöst wurde. Lopez hatte seinem Gegner das Stirnband heruntergerissen. Lopez wurde mit zwei technischen Fouls rausgeschmissen. Eine klare Fehlentscheidung seiner Ansicht nach: "Ich kann von den Schiedsrichtern nicht erwarten, dass sie es richtig machen", sagte Lopez nach der ersten Ejection seiner Karriere. "Wenn sie es während des Spiels nicht richtig machen, warum sollten sie es dann bei der Wiederholung richtig machen oder bei anderen Entscheidungen. So ist es eben."
Keldon Johnson war der Lichtblick einer offensiv mäßigen Partie.
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San Antonio Spurs (14-31) - Brooklyn Nets (27-16) 106:98 (BOXSCORE)

  • Ohne Kevin Durant haben die Nets zuletzt gegen Boston und OKC verloren, gegen die Spurs schloss sich Kyrie Irving (Wadenschmerzen) dem Lazarett um Durant an. Das erste Spiel beider Teams am 3. Januar gewannen die Nets mit 36 Punkten Unterschied. Aber damals erzielten Irving und Durant zusammen 52 Punkte, die nun fehlten. Nets-Coach Jacque Vaughn sagte, die Verletzung von Irving sei seiner Meinung nach nichts Ernstes. Er sei hoffnungsvoll, dass der 30-Jährige in zwei Tagen gegen die Phoenix Suns wieder auf dem Feld stehen kann.
  • Zu Beginn des zweiten Viertels führten die Spurs mit +14. Die Nets machten die Partie zwar wieder spannend und glichen kurz vor der Pause aus, konnten aber zu keinem Zeitpunkt den Verlauf und das Tempo des Spiels diktieren. Am Ende war T.J. Warren bei den Nets mit 19 Punkten Topscorer. Ben Simmons legte ein eher unauffälliges Triple-Double auf (10 Punkte, 10 Rebounds, 11 Assists). Seth Curry erzielte 16 Punkte (1/7 Dreier). Nic Claxton füllte den Boxscore mit 15 Punkten, 11 Rebounds, 4 Assists und 4 Blocks.
  • Dass die Nets nach der Pause nicht die Führung übernahmen, lag auch an Keldon Johnson, dem wie Simmons ein Triple-Double gelang - aber mit deutlich mehr Punkten. Der 23-Jährige verbuchte insgesamt 10 Assists und 11 Rebounds und erzielte 28 seiner 36 Punkte (neues Career High) in Hälfte zwei. Jeremy Sochan kam auf 16 Punkte, Jakob Pöltl auf 12 Zähler und 8 Rebounds. Abgesehen von Johnson bot das Spiel kaum offensive Highlights, die Dreierquote beider Teams sagt bereits alles (Nets: 3/23, Spurs: 7/34).
  • Wie im ersten Spiel gab es auch zwischen Nets und Spurs eine nennenswerte Auseinandersetzung. Nach einem erfolgreichen Dreier hielt Sochan drei Finger in die Nähe des Gesichts von Markieff Morris. Das gefiel dem Nets-Routinier überhaupt nicht, er verpasste Sochan daraufhin einen Schlag mit der Schulter gegen die Brust. Das führte zu einem technischen Foul gegen Morris sowie zu einem Flagrant-1-Foul gegen Sochan, der Morris zuvor gepackt und auf den Boden geschmissen hatte.
Nikola Jokic und Damian Lillard lieferten sich ein spektakuläres Duell.
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Denver Nuggets (31-13) - Portland Trail Blazers (21-23) 122:113 (BOXSCORE)

  • Es bleibt dabei: Im Januar haben die Nuggets erst ein Spiel verloren - und diese Erfolgsserie konnte auch Damian Lillard nicht gefährden, obwohl ihm zum 46. Mal in seiner NBA-Karriere ein Spiel mit 40 oder mehr Punkten gelang (44 Punkte, 12/20 FG, 14/14 FT). Insgesamt fehlte es dem Superstar insbesondere im Scoring allerdings an Hilfe. Jerami Grant legte 18 Punkte auf, Anfernee Simons 14. Jusuf Nurkic blieb mit 6 Punkten und 10 Rebounds ziemlich blass. Während die Partie in der ersten Hälfte noch ausgeglichen war, lag Denver im zweiten Durchgang meist mit zehn oder mehr Punkten in Front.
  • Wie Lillard zeigte Nikola Jokic wieder einmal ein herausragendes Spiel. Für 36 Punkte benötigte er nur 14 Wurfversuche, nur einen einzigen setzte er daneben. Von seinen zehn Freiwürfen brachte er ebenfalls nur einen nicht im Korb unter. Darüber hinaus verzeichnete Jokic 12 Rebounds und 10 Assists - sein 13. Triple-Double dieser Saison.
  • Gleichzeitig waren aber auch die Teamkollegen des Serben in Topform: Michael Porter Jr. bewies sein feines Händchen als Schütze (23 Punkte, 4/6 Dreier). Jamal Murray (17 Punkte, 7 Assists) und Aaron Gordon (11 Punkte, 8 Assists) kamen wie Jokic auf erwähnenswerte Assistzahlen.
  • Die Nuggets mussten ohne ihren Coach Michael Malone auskommen, der das Spiel krankheitsbedingt verpasste. Für ihn sprang David Adelman ein. Nichtsdestotrotz blieben die Nuggets im 14. Heimspiel in Folge ungeschlagen.
Gegen die Clippers setzte Joel Embiid seinen Höhenflug fort.
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L.A. Clippers (23-23) - Philadelphia 76ers (28-16) 110:120 (BOXSCORE)

  • Ohne die verletzten John Wall und Luke Kennard, aber mit Kawhi Leonard und Paul George haben die L.A. Clippers gegen die Philadelphia 76ers eine weitere Niederlage gegen ein Team mit Winning Record hinnehmen müssen. Gegen Mannschaften mit positiver Bilanz haben die Clippers in dieser Saison nur 7 von 22 Spielen gewonnen. Generell läuft es für das Team von Ty Lue aktuell schleppend, 3 Siege aus den letzten 11 Spielen belegen diesen Eindruck.
  • Vor den letzten 12 Minuten waren die Clippers zwar voll in Schlagdistanz, Ende des dritten Viertels lag das Heimteam sogar mit 85:81 in Führung. Auch von einem zwischenzeitlichen 14-Punkte-Rückstand im zweiten Viertel kamen die Clippers zurück. Doch den längerem Atem hatten die Gäste: Durch einen viertelübergreifenden 36:13-Lauf am Ende des Spiels brachte Philadelphia den Sieg unter Dach und Fach.
  • In der entscheidenden Spielphase musste Joel Embiid gar nicht so viel Last schultern, bereits zur Halbzeit hatte der Center 28 Punkte auf seinem Konto. Nach der Pause kamen "nur" noch 13 hinzu für insgesamt 41 Zähler. Außerdem schnappte er sich 9 Rebounds und blockte 2 Würfe. Zweitbester Werfer bei den 76ers war Tyrese Maxey mit 22 Punkten, Tobias Harris hatte zum Schluss 20 Zähler zu Buche stehen. James Harden war als Scorer unauffällig (6 Punkte, 1/6 Dreier), kam aber immerhin auf 9 Assists.
  • Bei den Clippers stemmte sich Kawhi Leonard mit 27 Punkten gegen die drohende Pleite. Paul George (13 Punkte, 8 Rebounds, 5 Turnover) trat nur wenig in Erscheinung, Norman Powell war mit 16 Punkten der produktivste Bankspieler bei den Clippers.

 

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