Frankreich: Aus für Verbandsboss Noël Le Graët nach Wirbel um Zidane-Aussagen besiegelt

Von Maximilian Lotz / SID
Noel Le Graet,
© getty

Nach seinen polemischen Aussagen über Frankreichs Ikone Zinédine Zidane ist das Aus von Verbandspräsident Noël Le Graët besiegelt. Das teilte der Nationalverband FFF nach einer Anhörung des außerordentlichen Exekutivausschusses am Mittwoch in Paris mit.

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Le Graët habe sich "in Übereinstimmung mit dem FFF-Exekutivkomitee dafür entschieden, von seiner Rolle als Präsident bis zum Abschluss der vom Sportministerium durchgeführten Prüfung zurückzutreten", hieß es in der Mitteilung des Verbands.

Der bisherige Vizepräsident Philippe Diallo übernimmt zunächst Le Graëts Posten. Le Graët war seit 2011 FFF-Präsident. Seine dritte und letzte volle Amtszeit sollte im Dezember 2024 enden. Doch nach einer Anhörung des außerordentlichen Exekutivausschusses am Dienstag war der Druck auf Le Graët weiter gestiegen.

Regierungssprecher Olivier Veran formulierte am Mittwoch deutliche Kritik. Der französische Fußballverband "verdient einen Präsidenten, der der Aufgabe gewachsen ist", sagte Veran am Mittwoch. Nicht nur die abfälligen Kommentare über Zidane seien problematisch. "Es gibt noch andere Dinge, die hinzukommen. Das Fass läuft über", so Veran. Die FFF brauche "einen Präsidenten, der es ermöglicht, dem französischen Fußball in der ganzen Welt ein gutes Image zu verleihen."

Frankreichs höchster Fußball-Funktionär hatte sich am vergangenen Sonntag in einem Radio-Interview abwertend über Zidane und dessen möglicher Zukunft als Nationaltrainer des Vize-Weltmeisters geäußert. Le Graët entschuldigte sich am Montag für die Kommentare, für die er unter anderem von Superstar Kylian Mbappé, aber auch von Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra kritisiert wurde.

Zuletzt hatten Vorwürfe der sexuellen Belästigung, die Gegenstand einer von der Sportministerin veranlassten Untersuchung waren, den Druck auf Le Graët zusätzlich erhöht.

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