Hertha BSC - SC Paderborn 07 2:1: Befreiungsschlag! Hertha gibt die Rote Laterne an den SCP ab

SID
Erleichterte Gesichter: Die Spieler von Hertha BSC fuhren gegen den SC Paderborn den ersten Saisonsieg ein und gaben damit die Rote Laterne ab.
© Getty

Ante Covic pustete tief durch, dann klatschte der über seinen ersten Bundesliga-Sieg sichtlich erleichterte Trainer von Hertha BSC mit seinen Mannen reihum ab: Durch das 2:1 (1:0) gegen den SC Paderborn sind die Berliner zumindest die Rote Laterne an den wacker kämpfenden Aufsteiger aus Ostwestfalen losgeworden - spielerisch war Herthas Leistung aber über weite Strecken recht dürftig.

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"Der Sieg fühlt sich gut an. Die Mannschaft hat keinen Leckerbissen ausgepackt, aber heute ging es um das Ergebnis", sagte Covic bei Sky: "Wir haben uns zuletzt für gute Spiele nichts kaufen können. Dass wir mit einem Punkt im Rücken nicht unbedingt mit Selbstvertrauen glänzen können, ist ja klar."

Vor 43.588 Zuschauern erzielten Javairo Dilrosun (10.) und Neuzugang Marius Wolf (52.) die Tore für die Alte Dame. Ben Zolinski (52.) verkürzte für Paderborn. Vladimir Darida (69.) und Davie Selke (75.) erzielten zwei Abseitstore für die Berliner. In der Schlussphase musste Covic noch einmal mächtig zittern. "Die Jungs wollen nicht, dass der Trainer alt wird", sagte der 44-Jährige.

SC Paderborn nach Pleite geknickt: "Belohnen uns nicht"

Paderborns Trainer Steffen Baumgart war nach Schlusspfiff reichlich geknickt. "Fußball wird durch Tore entschieden, Hertha hat zwei gemacht. Wir hatten gute Möglichkeiten und haben ein gutes Spiel gemacht, aber wir belohnen uns nicht", sagte Baumgart: "Irgendwo stoßen wir an unsere Grenzen."

Covic, der im Vorfeld nach vier sieglosen Spielen in die Kritik geraten war, bewies gegen Paderborn ein glückliches Händchen, indem er Flügelflitzer Dilrosun erstmals von Beginn an brachte. Neben dem Niederländer rückte auch Lukas Klünter ins Team, dafür blieben 20-Millionen-Euro-Mann Dodi Lukebakio und Abwehrmann Jordan Torunarigha zunächst auf der Bank.

Nach zehn Minuten des Abtastens fasste sich Dilrosun ein Herz, setzte zum Slalomsprint im gegnerischen Strafraum an und schob gegen Paderborns Keeper Jannik Huth zum 1:0 ein. Postwendend hätten die Gäste ausgleichen können, doch nach einem Kopfball von Zolinski war Herthas Torwart Rune Jarstein mit einer tollen Abwehrparade zur Stelle.

Hertha BSC überzeugt nur selten - SCP bemüht, aber unerfolgreich

In der Folge entwickelte sich ein Spiel mit wenig Höhepunkten. Hertha machte nur das Nötigste, Paderborn mühte sich über die Flügel mit hohen Bällen Richtung Tor, blieb aber im gegnerischen Strafraum ungefährlich. Paderborn war das aktivere Team und hatte durch Zolinski und Michel gute Chancen, doch der aufmerksame Dedryck Boyata und erneut Jarstein gingen dazwischen.

Trotz der Führung wusste Hertha nur selten zu überzeugen, ins Umschaltspiel mischten sich oft ungenaue Pässe, so dass Paderborn immer wieder an den Ball kam. Die Gäste investierten mehr ins Spiel und waren dem Ausgleich deutlich näher als Hertha dem 2:0.

Zur Pause gab es vereinzelte Pfiffe, die Spieler waren noch voll unter Strom. Selke und Christian Strohdiek leisteten sich auf dem Weg in die Kabine eine Rangelei, Schiedsrichter Frank Willenborg (Osnabrück) zeigte beiden Spieler dafür Gelb.

Mit Darida für den schwachen Ondrej Duda erhoffte sich Covic zur zweiten Halbzeit neuen Schwung. Wolf konnte die Berliner Gemüter mit dem 2:0 etwas beruhigen. Paderborn zeigte sich in der Folge bemüht und schöpfte nach dem Anschluss auch noch einmal Hoffnung. Hertha ließ sich fallen und lauerte auf Konterchancen.