FC Bayern München - Hernandez, Cuisance, Zirkzee: So schlug sich das Reservisten-Trio beim Sieg gegen Gladbach

Von Dennis Melzer
Die Bayern setzten auf Zirkzee, Hernandez und Cuisance.
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FC Bayern: So schlug sich Michael Cuisance

Nachdem der Franzose gegen Düsseldorf erstmals eine komplette Pflichtspiel-Halbzeit für die Bayern-Profis absolvieren durfte, feierte er ausgerechnet gegen die alten Teamkollegen aus Mönchengladbach sein Startelf-Debüt. "Er nimmt eine sehr gute Entwicklung. Er hat in der Coronapause gut trainiert und in Sachen Fitness nachgelegt", begründete Flick seine Entscheidung vor dem Spiel und schob nach: "Er ist auch deutlich positiver geworden. Er hat sich diesen Startelf-Einsatz verdient."

Als freischaffender Künstler hinter Zirkzee aufgeboten, hätte der 20-Jährige beinahe schon nach elf Minuten Flicks Vertrauen zurückgezahlt. Perisic hatte per Brust aufgelegt, Cuisances Volleyabnahme segelte aber einen guten Meter am Giebel des Gladbacher Gehäuses vorbei.

Insgesamt machte Cuisance, der nicht unbedingt für seine auffallend positive Körpersprache bekannt ist, einen engagierten Eindruck, lief viel, forderte Bälle und scheute darüber hinaus auch die obligatorischen Zweikämpfe nicht. Zudem trennte Cuisance sich schneller von der Kugel als bei seinem Auftritt gegen die Fortuna und versuchte, vor allem Serge Gnabry in Szene zu setzen.

Cuisance war es allerdings, der mit seinem Ballverlust im Mittelfeld Gladbachs Ausgleich unfreiwillig einleitete, nur, um quasi im Gegenzug beinahe den alten Abstand wiederherzustellen. Eine Kombination, die er selbst mit einem sehenswerten Dribbling eingeleitet hatte, schloss der Startelf-Novize per Kopf ab, setzte den Ball jedoch neben Sommers Kasten.

Cuisance taucht nach dem Seitenwechsel unter

Zum Ende der ersten Halbzeit und nach dem Seitenwechsel tauchte Cuisance unter und wurde schließlich von Coman ersetzt. Zwar verbuchte der Linksfuß nach Zirkzee die wenigsten Ballaktionen aufseiten der Gäste (33), wartete aber mit einer deutlich besseren Passquote (79,2 Prozent) auf als seine Nebenmänner Gnabry (65,5 Prozent) und Perisic (60,7 Prozent). Außerdem gewann Cuisance immerhin die Hälfte seiner direkten Duelle.

"Er hatte zwei gute Chancen und hat am Spiel teilgenommen. Ich war zufrieden mit ihm", resümierte Flick im Nachgang auf der Pressekonferenz bezüglich der Leistung von Cuisance. "Er hat heute gespielt, weil er im Training zeigt, dass er Qualitäten hat."

Auch Gladbach-Coach Marco Rose hatte insgesamt ein gelungenes Cuisance-Debüt gesehen: "Ich habe ihm gratuliert. Ich freue mich sehr für ihn, dass er von Anfang an ran durfte. Er hat sich reingehauen, seine Aufgaben erfüllt, ist viel gelaufen und war fleißig. Das war sehr ordentlich."

Fazit: Tatsächlich hat Cuisance die von Flick bemühten Qualitäten angedeutet, die bekanntermaßen vornehmlich im technischen Bereich liegen. Auch der Fleiß, den Rose ihm attestierte, war gegen seine ehemaligen Mitspieler definitiv vorhanden. Allerdings war am Samstagabend auch offensichtlich, dass Cuisance trotz gesteigerter Fitness im physischen Bereich Entwicklungsbedarf hat, ihm im Zweikampf bisweilen die nötige Robustheit fehlt. Auch die Kunst, als Zehner konstant am Spiel zu partizipieren, ist sicherlich noch ausbaufähig. Dennoch: Ein Debüt mit mehr Licht als Schatten.

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