FC Bayern München - Hernandez, Cuisance, Zirkzee: So schlug sich das Reservisten-Trio beim Sieg gegen Gladbach

Von Dennis Melzer
Die Bayern setzten auf Zirkzee, Hernandez und Cuisance.
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FC Bayern: So schlug sich Joshua Zirkzee

Im Vergleich zu Cuisance war die Startelf-Berücksichtigung für den 19-Jährigen keine erstmalige Erfahrung, vertrat Zirkzee doch vor der Coronapause Lewandowski bereits zweimal (beim 6:0 bei Hoffenheim sowie beim 2:0 gegen Augsburg). Dementsprechend war der Einsatz des jungen Niederländers, der bis dato dreimal für die Bayern-Profis als Torschütze in Erscheinung getreten war, wohl die kleinste Überraschung im Flick'schen Rotationsexperiment.

Zu Beginn der Partie ließ sich der großgewachsene Angreifer ein ums andere Mal fallen, ließ die Anspiele prallen und fungierte somit als klassischer Wandspieler. Abwechselnd mit Cuisance lief Zirkzee die Gladbacher Hintermannschaft als Erster an, um einen geordneten Spielaufbau der Borussen zu unterbinden und die Gäste möglichst zu langen Bällen zu zwingen. In aussichtsreiche Abschlusspositionen kam der Rohdiamant aber nicht.

Bis zur 26. Minute, als Sommer einen folgenschweren Pass spielte, der genau auf Zirkzees Schlappen landete. Mit dem Selbstverständnis und der Genauigkeit eines erfahrenen Top-Stürmers münzte der U-Nationalspieler den Fauxpas des Gladbach-Schlussmanns in die Münchner Führung um, was ihm von der Bayern-Bank anerkennende Jubelrufe bescherte.

Nach nur 216 Bundesliga-Minuten standen nun vier Treffer im deutschen Oberhaus zu Buche, durchschnittlich benötigte der großgewachsene Knipser also 54 Minuten pro Tor - eine herausragende Bilanz.

Gladbach hält Zirkzee gut in Schach

Ansonsten ist Zirkzees Spielfilm schnell erzählt: Über weite Strecken gut von Gladbachs Hintermannschaft in Schach gehalten, hatte der Mann an vorderster FCB-Front einen schwierigen Stand, kam zum Zeitpunkt seiner Auswechslung in der 77. Minute auf lediglich 23 Ballaktionen.

Trotz seiner 1,93 Meter verlor er jedes seiner fünf Kopfballduelle und brachte nur einen Torschuss auf die Uhr. Dieser fand aber bekanntlich den Weg ins Netz. "Er hat das Tor super gemacht. Das zeigt seine Qualität. Es zeichnet ihn auch im Training aus, dass er im Abschluss sehr mutig ist", schwärmte Flick auf der Pressekonferenz.

Der Trainer gab gleichwohl zu bedenken: "Aber man hat heute auch gesehen, dass er schon noch das eine oder andere dazulernen muss. Dafür sind wir Trainer da, um solche Spieler zu entwickeln."

Fazit: Eine alte fußballerische Binsenweisheit besagt: "Stürmer werden an Toren gemessen". Demnach hat Zirkzee seinen Job, dessen Beschreibung immerhin beinhaltete, keinen Geringeren als Lewandowski bestmöglich zu vertreten, durchaus erfüllt. Dass in diesem Alter gerade auf der anspruchsvollen Mittelstürmerposition noch nicht jedes Dribbling, noch nicht jeder Pressingversuch und noch nicht jeder Laufweg von Erfolg gekrönt sein kann, ist selbstverständlich. Flick weiß trotzdem, dass er in Zirkzee eine schon jetzt verheißungsvolle Option in seinen Reihen hat.

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