BVB: Ex-Spieler Bartra tritt gegen Peter Stöger nach - Tuchel "einer der besten Trainer in Europa"

Von SPOX
Vertrieb Marc Bartra von Borussia Dortmund: Ex-BVB-Trainer Peter Stöger.
© imago images / Jan Huebner

Der ehemalige BVB-Spieler Marc Bartra hat seinen Entschluss, Borussia Dortmund nach nur eineinhalb im Winter 2018 zu verlassen, mit der Ankunft von Peter Stöger (heute Austria Wien) in Dortmund begründet. Für dessen Vor-Vorgänger Thomas Tuchel hatte er hingegen nur Lob übrig.

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"Ich denke, ich konnte Dortmund viel geben", sagte der Innenverteidiger in einem Interview mit den Ruhr Nachrichten: "Aber plötzlich wurde ich vom Stammspieler, der gute Leistungen gezeigt hat, zu einem Reservisten degradiert."

Während Bartra, der im Sommer 2016 für acht Millionen Euro vom FC Barcelona zum BVB gewechselt war, unter Tuchel und auch Peter Bosz größtenteils als Stammspieler auflief, setzte Stöger den heute 29-Jährigen in seiner Anfangszeit zunächst auf die Bank und nominierte ihn dann nicht einmal mehr für den Kader.

Außerdem zählte er den Spanier öffentlich an und attestierte ihm, Fehler zu machen, "die gefährlich sind". Bartra kritisierte nun, dass er bis heute von Stöger keinen Grund für seine Degradierung zum Tribünengast in Dortmund genannt bekommen habe. Er habe sich "als Spieler mit vielen körperlichen Fähigkeiten und Erfahrungen gesehen" und seine Leistungen bei Betis Sevilla kurz nach dem Wechsel im Januar 2018 hätten diesen Eindruck bestätigt.

Unter Stöger, der nach einem halben Jahr in Dortmund wieder vor die Tür gesetzt und durch Lucien Favre ersetzt wurde, sei er hingegen "von einem wichtigen Bestandteil der Mannschaft (...) zu einem Spieler geworden, der nicht mehr gezählt hat". Weil er im Hinblick auf die Weltmeisterschaft in Russland kein halbes Jahr auf der Bank oder der Tribüne verbringen wollte, habe er sich für den Wechsel zu Real Betis entschieden. "Am Ende ziehe ich es vor, dass man sieht, dass man auf dich zählt" sagte Bartra.

BVB: Bartra fühlt sich noch immer als "Borusse"

Bartra ist nicht der erste ehemalige Dortmunder, der Stöger für dessen Umgang mit den Spielern kritisierte. Selbiges hatte vor ihm bereits Mario Götze in der DAZN-Dokumentation Being Mario Götze getan, weil Stöger ihn öffentlich als Sündenbock hingestellt hatte, der taktische Anweisungen nicht umsetze.

"Es war in der Situation definitiv nicht richtig, sich da einen rauszupicken und mich quasi hinzustellen und zu sagen, ich sei ein personifizierter Misserfolg", erklärte Götze. "Ich persönlich hätte nicht damit gerechnet, dass er mich, als mein Trainer, öffentlich so hart kritisiert."

Trotz des unrühmlichen Endes und des gestörten Verhältnisses zu seinem letzten Dortmund-Trainer fühle sich Bartra jedoch immer noch als "ein Borusse", der "den BVB zu jeder Zeit und überall" verfolge. "All das Vertrauen, das Thomas Tuchel mir von Anfang an gegeben hat, die Tatsache, dass der Klub wie eine Familie ist und das sie mich unglaublich gut behandelt haben", sei ausschlaggebend dafür: "Es war eine großartige Zeit."

Besonders lobende Worte fand Bartra für Tuchel, dem er noch immer "sehr dankbar" sei, "für alles, was er mir beigebracht hat. Für Bartra sei der heutige Coach von Paris Saint-Germain "einer der besten Trainer Europas". Der 47-Jährige habe gewusst, "wie er das Beste aus mir herausholen kann".

Dass er 2016 als legitimer Nachfolger für den zum FC Bayern gewechselten Mats Hummels gegolten habe, sei für ihn keine Last gewesen. Im Gegenteil: "Es war eine sehr große Motivation für mich. Ich bewundere die Qualität, die er hat. Er ist einer der besten Innenverteidiger in Europa".

Während Hummels mittlerweile zum BVB zurückgekehrt ist, absolvierte Bartra erst kürzlich sein 100. Pflichtspiel für Real Betis, wo er noch bis 2023 unter Vertrag steht und seit fast drei Jahren Stammspieler ist. Auch deshalb bereut er seinen Abgang aus Dortmund nicht. "Wir haben viele Spiele gewonnen, einen sehr attraktiven Fußball gespielt und auch mit allen Teamkollegen stimmt es", sagte Bartra.

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