NFL

32 Teams, 32 Offseason-Stories - die AFC: Free Agency, Draft und Co.

Von Jan Dafeld
Tom Brady könnte zum ersten Mal in seiner Karriere Free Agent werden.
© getty

Nach dem Super Bowl geht der Blick langsam aber sicher Richtung Offseason - und auch die hat in der NFL wieder einmal viel zu bieten. Verlässt Tom Brady tatsächlich die Patriots? Was machen die Saints mit ihren Quarterbacks? Kann Dallas seine Stars halten? Und wie setzen die Dolphins ihren Rebuild fort? SPOX blickt zum Start der Offseason auf alle 32 Teams. Den Anfang macht die AFC.

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Die AFC East

Buffalo Bills

Die Story: Wo kommt der Pass-Rush her? Die Bills verfügten in der vergangenen Saison einmal mehr über eine respektable Defense, die auf allen Leveln mit Qualität bestach. In der Front Seven droht nun jedoch ein Aderlass: Mit Jordan Phillips (9,5 Sacks) und Shaq Lawson (6,5 Sacks) werden die beiden Sack-Leader 2019 Free Agents, zudem hat Lorenzo Alexander sein Karriereende verkündet. Der beste verbliebene Pass-Rusher im Team, Jerry Hughes, wird mit Beginn der nächsten Saison zudem bereits 32 Jahre alt sein. Buffalo wird darauf hoffen, dass Ed Oliver einen weiteren Schritt nach vorne machen kann, zudem verfügt das Team über den nötigen Cap Space, um seine Free Agents zu halten oder sogar einen großen Namen (Chris Jones?) in die AFC East zu locken. Wofür sich die Bills letztendlich auch entscheiden, es könnte mitentscheidend für den Verlauf der kommenden Saison werden.

Wichtigste Free Agents: Defensive Tackle Jordan Phillips, Defensive End Shaq Lawson und Guard Quinton Spain.

Miami Dolphins

Die Story: Offensive Line. Natürlich, die sich im Umbruch befindlichen Dolphins können auf praktisch jeder Position Verstärkungen gebrauchen und können sich in der Offseason daher den Luxus erlauben, nahezu unabhängig von eigenen Bedürfnissen vorgehen zu können. Zudem schwebt die Quarterback-Frage - wie bei jedem Team ohne langfristige Lösung auf der Position - über allem. Aber: Egal, ob Miami seinen Quarterback bereits in diesem oder erst im nächsten Jahr finden will und finden wird - dieser wird mehr Hilfe von seiner Offensive Line benötigen. Sowohl im Pass- als auch im Run-Blocking zählten die Dolphins 2019 zu den schlechtesten Teams der Liga, kaum ein junger Quarterback wird diese Probleme so überspielen können wie es Ryan Fitzpatrick teilweise tat. Die gute Nachricht: Mit dem meisten Cap Space aller Team sowie fünf Picks in den ersten zwei Draft-Runden verfügt Miami über die Ressourcen, um diese Problemzone schnellstmöglich anzugehen. Sowohl in der Free Agency als auch im Draft gibt es zahlreiche Spieler, die hier helfen könnten.

Wichtigste Free Agents: Cornerback Aqib Talib.

New England Patriots

Die Story: Bleibt Tom Brady der Quarterback? Die Frage, ob der vielleicht größte Quarterback aller Zeiten ein Teil der womöglich dominantesten Dynasty der NFL-Geschichte bleibt, hat das Potenzial eine der spannendsten Offseason-Fragen seit Jahren zu werden. Die Patriots hoffen Medienberichten zufolge darauf, Brady trotz dessen fortgeschrittenen Alters sowie teils durchwachsener Leistungen in der Vorsaison halten zu können. Der wiederum fordert offenbar mehr Unterstützung in der Offense - entweder in New England oder anderswo. Die Frage des Supporting Casts schließt bei den Patriots somit unmittelbar an die unsichere Quarterback-Zukunft an: Egal, ob Brady bleibt oder tatsächlich durch einen anderen Signal Caller (Cam Newton? Teddy Bridgewater?) ersetzt werden muss - die Patriots werden ihre Qualität im Receiving Corps erhöhen müssen, insbesondere ein neuer Tight End sollte ganz oben auf der Liste stehen.

Wichtigste Free Agents: Quarterback Tom Brady, Guard Joe Thuney, Safety Devin McCourty und Linebacker Kyle Van Noy.

New York Jets

Die Story: Die offensive Identität. Das erste Jahr unter Head Coach Adam Gase verlief kurios. Vom Wechsel des General Managers nach der Offseason, über Berichte, dass Gase Star-Spieler Le'Veon Bell nicht haben wollte bis zu Sam Darnold und seinen gesehenen "Geistern" - nach einer Saison unter Gase umgeben das Team noch mehr Fragezeichen als vorher. Seine Reputation als angebliches offensives Genie hat bislang noch keine Früchte getragen: Die Offensive Line war eine Problemzone, insbesondere das Run-Blocking katastrophal. Infolgedessen entwickelte sich Bell zu einem Totalausfall. Und Darnold? Der ließ wie schon in seiner Rookie-Saison sein Potenzial aufblitzen, konnte dies aber nicht konstant abrufen und ist den Beweis, dass er definitiv der Franchise Quarterback in New York sein sollte, bislang noch schuldig geblieben. 2020 dürften sowohl die Offensive Line als auch das Receiving Corps, wo abgewartet werden muss, ob Robby Anderson gehalten werden kann, ein neues Gesicht bekommen. Damit wird Gase liefern müssen. Dass Ryan Tannehill in einem neuen Umfeld groß aufgespielt hat, wird dessen Reputation als Quarterback-Guru nicht gerade geholfen haben. Bleibt bei Darnold im kommenden Jahr der Schritt nach vorne aus, dürfte Gase seine Koffer packen müssen - und die Jets in die nächste Offseason voller Fragezeichen gehen.

Wichtigste Free Agents: Wide Receiver Robby Anderson und Left Tackle Kelvin Beachum.

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