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NBA Saisonvorschau - Brooklyn Nets, Atlanta Hawks, Toronto Raptors: Die Definition von Wahnsinn

Von Robert Arndt
Kyrie Irving und Kevin Durant spielen auch in der kommenden Saison für die Brooklyn Nets.
© getty
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NBA-Saisonvorschau: TORONTO RAPTORS

Toronto Raptors: Die Transaktionen

Neuzugänge

  • Draft: Christian Koloko (#33)
  • Free Agency: Otto Porter Jr. (Warriors), Juancho Hernangomez (Jazz), Josh Jackson (Kings), D.J. Wilson

Abgänge

  • Free Agency: Yuta Watanabe (Nets), Svi Mykhailiuk (Knicks), Isaac Bonga (FC Bayern München), Armoni Brooks

Toronto Raptors: Die wichtigsten Statistiken 2021/22

Bilanz Regular SeasonOffensiv-RatingDefensiv-RatingNet-Rating
48-34 (Platz 5 im Osten)112,1 (15.)109,9 (9.)2,2 (12.)

Toronto Raptors: Die Strategie in der Offseason

Es war eine ruhige Offseason in Toronto, sieht man einmal von den Gerüchten um Kevin Durant ab, die sich letztlich aber nicht bewahrheiteten. Stattdessen setzten die Kanadier auf Konstanz und hielten die Truppe zusammen, welche die Philadelphia 76ers in der ersten Playoff-Runde zumindest ein bisschen ärgern konnte und nach den ersten beiden Niederlagen auf Augenhöhe agierte.

Toronto setzt weiter auf ein Ensemble aus athletischen Forwards mit langen Armen, die quasi ein positionsloses Team bilden. Mit Otto Porter Jr. (2 Jahre, 12,3 Mio. Dollar) kam ein weiterer Spieler nach diesem Prototyp. Der frisch gebackene Meister mit den Warriors sollte perfekt ins System von Nick Nurse passen und bringt darüber hinaus auch noch das benötigte Shooting.

Porter dürfte auch der einzige Neuzugang sein, der in der Rotation eine wichtige Rolle spielen wird, ansonsten wird Nurse vor allem auf das bewährte Personal setzen. Eine Wildcard ist Juancho Hernangomez, der mit seiner Offense vielleicht ein Faktor werden könnte, dafür muss sich "Bo Cruz" aber vor allem defensiv steigern.

Die Raptors bleiben in einer interessanten Situation. Sie sind kein echter Contender, aber sie halten jeden einzelnen ihrer eigenen Picks, haben einige spannende Youngster und ein Überangebot an Flügelspielern, welche nach Star-Spielern die begehrteste Ware in der NBA sind. Die Vergangenheit hat gezeigt: Boss Masai Ujiri schreckt nicht davor zurück, auch unpopuläre Entscheidungen zu treffen (Stichwort: DeRozan/Kawhi-Trade).

Toronto Raptors: Die Schwachstellen

Die Schwächen sind bei fast identischem Personal ähnlich. Die Raptors betrieben im Vorjahr in der Defense einen unfassbar großen Aufwand, hatten aber große Probleme die Rebounds zu sichern. Fast 30 Prozent der Fehlwürfe sammelte der Gegner ein, damit zählten die Kanadier zu den schlechtesten fünf Teams der NBA. Kurios: Am offensiven Brett war hingegen nur Memphis besser.

Die offensiven Probleme waren anderer Natur. Es fehlt weiterhin ein echter Go-to-Guy im Team, auch wenn Siakam auf All-NBA-Niveau performte. Gerade im Backcourt war man zu sehr vom Dreier und Einzelaktionen von Fred VanVleet oder Gary Trent Jr. abhängig. In den Playoffs wurde dieses Problem noch offensichtlicher. Toronto fehlen Spieler, die ihre Gegner im Eins-gegen-Eins schlagen können. Auf Verteidigungen, die viel switcht, fehlte meist ein Plan B.

NBA-Preview: Der Kader der Toronto Raptors

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Fred VanVleetGary Trent Jr.Scottie BarnesO.G. AnunobyPascal Siakam
Malachi FlynnJustin ChampagnieOtto Porter Jr.Precious AchiuwaThaddeus Young
Dalano Banton-Juancho HernangomezChris BoucherKhem Birch
--Josh JacksonD.J. WilsonChristian Koloko

Toronto Raptors: Der Hoffnungsträger

Das große Thema des Sommers war, ob man Scottie Barnes in einen hypothetischen Trade für Durant abgeben solle. Das sorgte für teils hitzige Diskussionen und auch in der NBA-Welt gibt es unterschiedliche Meinungen, was das Potenzial des Forwards betrifft. Den meisten Schaden richtete er am Brett an, der Jumper fiel dagegen kaum.

Genau das dürfte aber der Swing-Skill für den 21-Jährigen sein, wenn Barnes in Zukunft in der All-Star-Konversation sein soll. Das kann alles noch kommen, auch in Sachen Playmaking hatte Barnes schon Verantwortung, meist waren es aber nur simple Reads. Auch seine Defense wurde zeitweise besser gemacht als sie war. Zum Beispiel suchte James Harden in den Playoffs explizit dieses Matchup und hatte großen Erfolg damit. Das ist keine Kritik, sondern soll zeigen, dass der Weg für Barnes noch ein langer sein wird, wenn er tatsächlich langfristig der Franchise Player in Ontario sein soll. Dass er der beste Spieler seiner Klasse (Cade, Green, Mobley, Wagner) wird, ist anzuzweifeln.

Toronto Raptors: Fazit

Toronto mag auf den ersten Blick nicht sexy wirken, doch im Vergleich zu den anderen Spitzenteams im Osten sind die Raptors eine eingespielte Truppe, von der man weiß, was man bekommt. Gerade in der Regular Season sollte die unorthodoxe Spielweise der Nurse-Truppe viele Siege bringen. Der Coach ist zudem für seine Playoff-Rotationen während der Saison berüchtigt.

Echte Fragezeichen gibt es keine, stattdessen ist es möglich, dass einige Starter noch einmal einen Sprung machen. Zusammengefasst sollten für Toronto in dieser Saison 50 Siege möglich sein, was sie in die Konversation um den Heimvorteil bringen sollte. Ein echter Contender sind sie mit dieser Zusammenstellung aber nicht.