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NBA Mailbag zur Offseason: Dennis Schröder zu den Dallas Mavericks? Nicht mehr als schnöde Theorie

Tyler Dorsey spielt an der Seite von Giannis Antetokounmpo für Griechenland.
© getty
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NBA Mailbag: Die Mavs und der Free-Agency-Grabbeltisch

SPOX-User TL4177: Welche Trades könnten und sollten die Mavs noch in dieser Offseason vornehmen, um ihren Kader zu verbessern? Welche Free Agents würden zum Minimum gegebenenfalls noch Sinn ergeben (ein Platz ist glaube ich noch nicht besetzt)?

Wenn ich schon Schröder als Mavs-Option für unwahrscheinlich erklärt habe - was bleibt sonst noch auf dem Markt übrig? Zunächst mal ist es korrekt, dass die Mavs nur noch einen Kaderplatz zu vergeben haben, ansonsten stehen bereits 14 Spieler fest für die kommende Saison unter Vertrag.

So spät in der Offseason ist der Markt weitestgehend ausgedünnt, neben Schröder ist Collin Sexton noch ein hochkarätiger Free Agent für den Backcourt. Die Mavs sollen interessiert sein, als weiteren, jungen Scorer fände ich persönlich Sexton in Dallas auch nicht verkehrt. Doch auch hier ist der Weg zu einer Verpflichtung holprig.

Aufgrund der angesprochenen Cap-Situation bräuchte es schon einen Sign-and-Trade, damit der 23-Jährige in Texas landet. Laut Chris Fedor (Cleveland.com) sollen die Cavs bislang von den potenziellen Assets, die Dallas in einen Trade werfen könnte, nicht begeistert sein. Die sind nämlich Mangelware. Eigene junge Talente sind kaum vorhanden, als Salary-Filler dürften wohl Dwight Powell (11,1 Mio., auslaufender Vertrag) oder Davis Bertans (noch 3 Jahre, 49 Mio.) verfügbar sein, doch die machen keinen Trade-Kohl fett.

Viele Möglichkeiten für einen Trade haben die Mavs also nicht, womöglich müssten sie Tim Hardaway Jr. verfügbar machen, doch auch dessen Trade-Wert ist aufgrund des Vertrags (noch 3 Jahre, 53,7 Mio.) überschaubar. Maxi Kleber oder Dorian Finney-Smith wird Dallas nicht abgeben wollen. Also werden die Mavs wohl im letzten Rinnsal des Free-Agency-Teichs stochern: Womöglich werden hier Namen wie Eric Bledsoe, P.J. Dozier auf Guard oder Jake Layman, Markieff Morris für den Flügel auftauchen. Einen großen Unterschied werden sie aber nicht machen.

NBA: Was ist John Wall bei den L.A. Clippers zuzutrauen?

SimonSays: Was traut ihr John Wall bei den Clippers zu? Kann er noch ein Top-Point-Guard sein? Und werden die Clippers damit endlich zum Contender?

Die Bezeichnung Top-Point-Guard entspricht eher nicht mehr der Realität beim mittlerweile 31 Jahre alten John Wall nach mehreren schlimmen Verletzungen (Knie-OPs, Achillessehnenriss) und schon wieder einem kompletten Jahr Pause. Die Position ist mit vielen Hochkarätern sehr tief besetzt, zur Elite gehört Wall nicht mehr.

Das heißt aber nicht, dass er keinen positiven Einfluss in limitierter Rolle bei den Clippers haben kann. Das positive an der langen Pause: Der fünffache All-Star geht immerhin ausgeruht und auf dem bestmöglichen Fitnesslevel in die neue Spielzeit. Und das wichtigste: Dort muss er bei Weitem nicht die Last vergangener Tage tragen.

"Ich muss nicht mehr jeden Abend Batman sein. An diesem Punkt in meiner Karriere will ich es auch nicht mehr sein müssen", brachte es Wall selbst im Interview mit ESPN auf den Punkt - mal abgesehen davon, dass er es wohl auch nicht mehr kann. Er hatte noch nie bessere Mitspieler als Kawhi Leonard und Paul George, die er mit seinen Fähigkeiten als Passer gut in Szene setzen kann - wie auch die restlichen Teamkollegen in einem sehr tief besetzten Clippers-Team.

NBA Mailbag: Clippers sind Titelanwärter - mit oder ohne Wall

Gleichzeitig wird er davon profitieren, dass er nicht gegen den besten Verteidiger des Gegners ran muss sowie von zusätzlichem Platz in der Offense. Kann er aber auch abseits des Balls eine Gefahr ausstrahlen? Dieser Aspekt seines Spiels wird enorm wichtig werden, da er neben Kawhi und George eben nicht mehr der balldominante Spieler früherer Tage sein wird.

Shooting war noch nie die Stärke des Top-Picks von 2010 (32,3 Prozent Karriere-Dreierquote), wobei seine Zahlen aus dem Catch-and-Shoot - diese Möglichkeiten wird er bei den Clippers bekommen - leicht besser aussehen (38 Prozent seit Datenerfassung 2013/14). Nach eigener Aussage arbeitet er schon den ganzen Sommer an seinem Wurf.

Laut ESPN wird Wall eine Chance bekommen, Reggie Jackson den Starterposten auf der Eins streitig zu machen. Dafür wird sich Head Coach Tyronn Lue aber auch genau anschauen, wie der Point Guard defensiv aussieht. Neben dem Dreier ist das wohl das größte Fragezeichen und dürfte entscheidend werden, wie viel Wall tatsächlich spielt - vor allem in den Playoffs. Letztlich haben wir schon zu lange nichts mehr von ihm gesehen, um das Stand jetzt einschätzen zu können.

Dass ich die Clippers kommende Saison in die Riege der Titelanwärter platziere, liegt eher an der Rückkehr von Leonard und George und einem insgesamt tiefen Kader als an Wall. Dennoch kann das Signing für die Clippers wertvoll werden, wenn Wall zeigt, dass er wirklich noch was im Tank hat.

NBA Mailbag: Haben Kevin Durant und Co. zu viel Macht?

Die Trade-Forderung von Durant hat in der NBA ein Beben ausgelöst. Nach nur drei Jahren in Brooklyn will er weg, obwohl er noch weitere vier Jahre unter Vertrag steht. Schadet dieses Sommertheater der NBA? Haben die Spieler heutzutage zu viel Macht?

Und werden neben den Clippers auch die Denver Nuggets kommende Saison einen Aufstieg zum Titelanwärter hinlegen? Antworten auf diese Fragen gibt es im Video-Mailbag. Hier entlang!