NBA

NBA: Philadelphia 76ers vermiesen Stephen Curry mögliche Rekord-Nacht und schlagen Golden State Warriors

Von Robert Arndt
Stephen Curry erzielte gegen die Philadelphia 76ers nur 18 Punkte.
© getty

Die Philadelphia 76ers haben die Jagd von Stephen Curry nach dem ewigen Dreierrekord vorerst gestoppt und ein Ausrufezeichen gesetzt. Das Team von Doc Rivers gewann gegen die Golden State Warriors mit 102:93 und stellte Curry über weite Strecken kalt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Philadelphia 76ers (15-12) - Golden State Warriors (21-5) 102:93 (BOXSCORE)

Natürlich waren alle Augen auf Stephen Curry gerichtet, schließlich fehlten dem Star der Warriors nur 10 Dreier, um Ray Allen an der Spitze der ewigen Bestenliste zu überholen. Es kristallisierte sich jedoch recht bald heraus, dass es in Philadelphia nichts mit dem Rekord werden würde. Gegen Philadelphias Edelverteidiger Matisse Thybulle (6, 2/3 Dreier, 2 Blocks) tat sich der zweifache MVP enorm schwer, am Ende wurden es nur 18 Punkte (6/20 FG, 3/14 Dreier), 9 Rebounds und 5 Assists für den Guard. Laut ESPN Stats and Info ist Thybulle der erste Spieler, der in einem Spiel gleich zwei Dreier von Curry blocken konnte.

Die Sixers glänzten derweil mit einer Teamleistung und hielten die Warriors als zweites Team der Saison bei maximal 40 Prozent aus dem Feld. Joel Embiid (26, 7/16 FG, 9 Rebounds) war der Anker in der Mitte, wenn auch offensiv nicht so dominant wie gewohnt. In der Crunchtime brachte er aber den Sieg nach Hause. Mit Backup Andre Drummond (9, 9 Rebounds, +18) hatten die Gastgeber noch ein weiteres Ass im Ärmel. Tyrese Maxey legte 14 Punkte auf.

Auf Seiten der Warriors hatte nicht nur Curry Probleme mit dem Wurf. Als Team versenkte die Dubs kühle 25 Prozent (12/48 3P), nur Andrew Wiggins (20, 8/14 FG) und Jordan Poole (23, 7/14) hatten zeitweise heiße Phasen. Letztlich war auch die sonst so starke Bank kein Faktor, stattdessen dominierten in dieser Partie die Reservisten der Sixers.

Curry gleich zweimal von Thybulle beim Dreier geblockt

Die Sixers beorderten Thybulle in die Starting Five und der Defensiv-Spezialist bereitete Curry zunächst große Probleme. Erst als Thybulle mit 3 Fouls Mitte des zweiten Viertels auf die Bank ging, lief es für den Warriors-Star besser. Nach 22 Minuten ging der erste Dreier durch die Reuse, zuvor hatte Curry überhaupt erst im fünften Anlauf ein Field Goal verbuchen können.

Beide Teams schenkten sich ohnehin nichts, die Partie war von starker Defense auf beiden Seiten geprägt. Philadelphia war enorm abhängig von Maxeys Penetration und Embiid im Post, zweiterer ließ in Ringnähe viel liegen, zog dafür aber jede Menge Fouls. Die Sixers führten Mitte des zweiten Viertels zeitweise zweistellig, bevor Curry aufwachte, 9 Zähler in den letzten 150 Sekunden vor der Pause erzielte und den Gästen eine 49:46-Führung bescherte.

Thybulle kassierte nach dem Wechsel schnell sein viertes Foul, blieb aber auf dem Feld. Warriors-Coach Steve Kerr ging dagegen mit Draymond Green konservativer um, der beste Verteidiger der Dubs schmorte eine ganze Weile auf der Bank. Und trotzdem übernahmen die Dubs das Kommando, weil Wiggins und Poole zusammen fünf Dreier am Stück versenkten. Als Curry jedoch auf die Bank ging, erlahmte die Warriors-Offense, die letzten drei Minuten des Abschnitts blieben die Gäste ohne Punkt, sodass die Sixers auf 70:73 verkürzten.

Sixers-Defense zieht Golden State den Zahn

Doch auch mit Curry ging nun nicht mehr viel für die Dubs. Philadelphia stellte immer wieder Traps und brach damit komplett den Rhythmus der Gäste, während sich Embiid auf der Bank ausruhen konnte. Drummond absolvierte starke Minuten, gleiches galt für Backup-Guard Shake Milton (10). Philly erspielte sich ein kleines Polster, während Curry nun sogar offene Eckendreier liegen ließ.

Ein Floater von Seth Curry (10) stellte drei Minuten vor dem Ende auf 93:83, die Warriors waren über vier Minuten ohne Field Goal. Die Sixers machten das Spiel langsam und setzten auf Embiid - mit Erfolg. Der Center erzielte sieben Zähler am Stück und verhinderte so, dass die Warriors noch einmal in Schlagdistanz kamen. Philadelphia beendete das Spiel mit einem 41:20-Lauf und fügte Golden State so die fünfte Saisonniederlage zu.