Alexander Zverev und Dominik Koepfer beim Masters in Miami im Achtelfinale

SID
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© getty

Olympiasieger Alexander Zverev hat das Achtelfinale beim ATP-Masters in Miami erreicht. Der an Position vier gesetzte Hamburger gewann sein Drittrunden-Match gegen den US-Amerikaner Christopher Eubanks (Nr. 31) nach mühevollem Beginn letztlich souverän mit 7:6 (7:4), 6:3 und trifft in der Runde der besten 16 nun auf den Russen Karen Khachanov (Nr. 15). Auch Dominik Koepfer ist weiter.

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"Ein sehr schwieriges Match. Er hat das Spiel im ersten Satz kontrolliert, sein Return war unglaublich. Ich hatte das Gefühl, er verfehlt überhaupt nichts", sagte Zverev erleichtert. "Er hat mir wenige Gelegenheiten gegeben, selbst agressiv zu werden. Ich habe einfach durchgehalten und bin froh, in zwei Sätzen durchgekommen zu sein."

Nach einem Freilos in Runde eins und einem souveränen Zweisatz-Erfolg gegen den Weltranglisten-36. Felix Auger-Aliassime (Kanada) hatte Zverev gegen Eubanks zu Beginn zu kämpfen. Der Miami-Finalist von 2018 spielte über weite Strecken im ersten Satz zu passiv, sein Blick ging immer wieder nach unten und genervt Richtung Bruder Mischa auf der Tribüne.

Nach 20 Minuten setzte im Hard Rock Stadium leichter Regen ein, im Tiebreak erneut. Doch Zverev blieb nervenstark, verwandelte seinen ersten Satzball und zeigte demonstrativ die Faust. Im zweiten Durchgang profitierte der Favorit von einem frühen Break - und gab diesen Vorsprung nicht mehr her.

Im Achtelfinale kommt es nun zur Wiederauflage des Olympia-Finals von 2021. In Tokio hatte Zverev mit dem 6:3, 6:1 gegen Khachanov Tennis-Geschichte geschrieben und sich zum ersten deutschen Einzel-Olympiasieger gekürt.

Nach seinem Viertelfinal-Einzug in Indian Wells vor einer Woche ist der 26-Jährige erstmals seit seiner schweren Knöchelverletzung bei den French Open 2022 zurück in den Top 5 der Weltrangliste. Vor einem Jahr war Zverev in Miami noch an seiner Auftakthürde gescheitert.

Dominik Koepfer: In der Wahlheimat zu neuen Höhen?

Dominik Koepfer feuerte eine letzte Rückhand übers Netz, dann schrie er seine Emotionen in die Nacht von Miami. Mit der nächsten blitzsauberen Leistung ist der 29-Jährige erstmals seit 2021 wieder in das Achtelfinale eines ATP-Masters gestürmt, wo nun Daniil Medvedev wartet. Eigentlich ein übermächtiger Gegner - doch Koepfer ist dieser Tage viel zuzutrauen.

Das 3:6, 6:4, 6:3 über den Weltranglisten-15. Ugo Humbert aus Frankreich war ebenso überzeugend wie folgerichtig - denn schon in Runde eins, hatte Koepfer mit einem Top-20-Spieler, dem Argentinier Sebastian Baez, kurzen Prozess gemacht. Nahe seiner Wahlheimat Tampa läuft Koepfer dieser Tage zu Höchstform auf.

Kurz nach dem Abitur 2012 war er als 18-Jähriger in die USA übergesiedelt. An der Tulane University in New Orleans beackerte Koepfer jahrelang die College-Courts - und auch anschließend zog es ihn nicht zurück in seine Heimat im Schwarzwald.

Er habe damals vom Deutschen Tennisbund (DTB) "nie wirklich Unterstützung" erhalten, sagte Koepfer Anfang des Jahres dem Tennismagazin: "Deswegen habe ich mich dazu entschieden, mein eigenes Ding in den USA zu machen." Allerdings warfen ihn Verletzungen immer wieder zurück.

Doch Koepfer ließ sich nie entmutigen und wird in dieser Saison für seine beharrliche Arbeit belohnt. Im Davis Cup mit dem Team des DTB, der die Qualitäten des laufstarken Linkshänders inzwischen zu schätzen weiß, überzeugte Koepfer ebenso wie bei den Australian Open. Dort marschierte er im Doppel mit Yannick Hanfmann bis ins Halbfinale und ärgerte im Einzel Alexander Zverev.

Und nun also der Höhenflug beim prestigeträchtigen Masters in Miami. Folgt dort nach den zwei kleineren Überraschungen gegen die Top-20-Spieler nun die ganz große gegen den formstarken Medvedev?

Im direkten Vergleich liegt Koepfer (noch) mit 0:2 zurück, ein Sieg über den Melbourne-Finalisten wäre der wohl größte seiner Karriere. Und würde ihn im ATP-Ranking in neue Sphären nahe der Top 40 katapultieren.

Masters in Miami: Struff unterliegt De Minaur

an-Lennard Struff hat beim ATP-Masters in Miami das Achtelfinale verpasst. Gegen den Australier Alex De Minaur verlor der Warsteiner am Montag mit 6:7 (3:7), 4:6. Schon beim Turnier in Indian Wells war er in der dritten Runde gescheitert.

Im ersten Satz begegneten sich Struff und De Minaur auf Augenhöhe, erst im Tiebreak musste sich der 33-Jährige geschlagen geben. Anschließend kassierte er im zweiten Durchgang beim Stand von 2:2 das Break. Danach gelang es ihm nicht mehr, die Partie zu drehen. Der an Position zehn gesetzte De Minaur trifft nun auf Fabian Marozsan aus Ungarn.

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