Davis-Cup-Qualifikation: Struff liefert, Kohlschreiber patzt gegen Weißrussland

Von SID
Kohlschreiber patzte gegen Weißrussland.
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Jan-Lennard Struff lieferte, Philipp Kohlschreiber patzte: Das deutsche Davis-Cup-Team geht mit einem nicht unbedingt erwarteten 1:1 in den zweiten Tag der Qualifikation gegen Weißrussland in Düsseldorf. Zunächst gewann Struff gegen Ilja Iwaschka mit 6:4, 6:4, anschließend unterlag Kohlschreiber nach 2:38 Stunden Weißrusslands Nummer eins Egor Gerassimow mit 6:4, 5:7, 6:7 (3:7).
 

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"Es war sehr wichtig, diesen Punkt für mich und für Deutschland zu holen und ein gutes Match vor heimischer Kulisse zu spielen", sagte Struff nach seinem Auftaktsieg: "Das habe ich alles geschafft, deshalb bin ich sehr zufrieden."

Kohlschreiber konnte nur im ersten Satz die Erwartungen erfüllen, sein Gegner bestätigte seine guten Turnierergebnisse in den ersten Wochen des Jahres. Gerassimow nahm Kohlschreiber den zweiten Satz mit dem Break zum 7:5 ab, hatte im dritten Satz bei 6:5-Führung bereits zwei Matchbälle und gewann schließlich den Tiebreak mit 7:3.

Am Samstag (12.00 Uhr/sportdeutschland.tv) spielen im Doppel die French-Open-Sieger Andreas Mies (Köln) und Kevin Krawietz (Coburg) gegen Gerassimow und Alexander Sgirowsky. In den Einzeln treten danach Struff und Gerassimow sowie Kohlschreiber und Iwaschka gegeneinander an. Der Sieger von Düsseldorf bekommt das Ticket für die Finalrunde im November in Madrid.

"Cooler Typ" Struff "total wichtig für das Team"

Struff war bereits im November 2019 bei der Premiere des Finalturniers in Madrid in Abwesenheit von Alexander Zverev die Nummer eins im deutschen Team. Der Familienvater trägt diese Rolle mit großer Gelassenheit. "Er ist total wichtig für das Team", sagte Kohlschreiber, "immer voller Einsatz, immer locker, immer souverän. Struffi ist ein echt cooler Typ."

Das war der lange Sauerländer auch gegen Iwaschka. Der 26-Jährige aus Minsk hielt lediglich in den ersten drei Aufschlagspielen entschlossen dagegen, dann übernahm Struff die Kontrolle über das Match. Das Break gelang Struff zum 4:3, nach 47 Minuten hatte er den ersten Durchgang mit 6:4 in der Tasche.

Die 2500 Zuschauer im nicht ganz gefüllten Düsseldorfer Castello begleiteten jede Aktion von "Struffi" mit lautstarkem Jubel. Der schaffte im zweiten Satz ein schnelles Break zum 2:1 und brachte diesen Vorsprung locker ins Ziel. Nach 1:19 Stunden verwandelte Struff seinen ersten Matchball mit einem Ass.

Struff brachte Deutschland gegen Weißrussland auf Kurs.
© getty
Struff brachte Deutschland gegen Weißrussland auf Kurs.

Struff: "Ich habe viel investiert"

Der 28-Jährige hat in den vergangenen beiden Jahren eine beachtliche Entwicklung hinter sich. Er wisse selbst nicht ganz genau, wann eigentlich der Knoten geplatzt sei, sagte Struff in Düsseldorf: "Ich glaube, man kann das nicht unbedingt an einem bestimmten Punkt festmachen, es hat sich so entwickelt."

Vor allem habe er plötzlich angefangen, "immer besser gegen die Topleute zu spielen". Sein Aufwärtstrend in der Weltrangliste sei das Ergebnis harter Arbeit, vor allem aber auch die Folge des gestiegenen Selbstbewusstseins. "Aber ich habe auch echt viel investiert", sagte Struff: "Es hat bisschen gedauert, ich bin ja nicht mehr der Allerjüngste, aber jetzt läuft es."