Schwimmen: LSVD bewertet offene Kategorie als "Rückschritt"

SID
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Die Einführung einer offenen Kategorie für alle Geschlechter und Geschlechts-Identitäten im Schwimmen stößt beim Lesben- und Schwulenverband (LSVD) auf massive Kritik.

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"Uns verwundert es, dass die Schaffung einer Sonderkategorie als Inklusionserfolg verkauft wird", sagte Mara Geri aus dem LSVD-Bundesvorstand. Transpersonen in eine eigene Kategorie zu "zwingen", sei vielmehr "ein Rückschritt im Kampf für die Akzeptanz und Gleichberechtigung".

Der Schwimm-Weltverband World Aquatics hatte am Mittwoch angekündigt, zum Weltcup in Berlin Anfang Oktober als weltweit erster großer Sportverband eine offene Kategorie einzuführen. Der Dachverband nannte das Pilotprojekt "bahnbrechend", es unterstreiche "das Engagement für Inklusion".

Dies stieß beim LSVD auf Unverständnis, der von einer "ausschließenden dritten Kategorie" sprach, die erfunden worden sei. "Inklusion heißt vor allem dazuzugehören und nicht separiert werden. Dieser Gedanke sollte auch den Schwimm-Weltverband leiten. Transfrauen sind Frauen, Transmänner sind Männer, das sollte für alle Wettkämpfe gelten", sagte Geri.

Zudem könnten Transsportler nun zu einem öffentlichen Outing gezwungen werden, dies stelle mit Blick auf die anstehende WM 2024 in Katar "eine massive Gefahr dar", so Geri: "Human Rights Watch hat in der Vergangenheit auf diverse Fälle von Misshandlung und Gewalt gegen queere Menschen durch den Staat Katar hingewiesen."

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