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NFL: Alle Super Bowls von Tom Brady

NFL, Tom Brady, New England Patriots, Tampa Bay Buccaneers, Bill Belichick, Super Bowl
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Tom Brady hat - dieses Mal wohl endgültig - seine Karriere beendet. Die wohl beeindruckendste Leistung seiner langen Karriere waren die Super Bowls, die er gespielt und größtenteils auch gewonnen hat. SPOX blickt zurück.

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Tom Brady steht allen voran für außergewöhnlichen Erfolg. Allein mit den New England Patriots gewann er so viele Super Bowls wie sonst nur die Pittsburgh Steelers - als Franchise insgesamt.

Anschließend ging es noch zu den Tampa Bay Buccaneers, die er auch noch zu einem Triumph auf der größten Bühne geführt hat.

Wie die Spiele im Einzelnen verlaufen sind, erfahrt Ihr hier.

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Super Bowl XXXVI: New England Patriots vs. St. Louis Rams 20:17

Datum: 3. Februar 2002 | Ort: Louisiana Superdome, New Orleans/Louisiana

In seiner ersten Saison als Starter schaffte es der Sechstrundenpick des Vorjahres direkt in den Super Bowl. Er hatte den Posten übernommen, nachdem Franchise-Star Drew Bledsoe früh in der Saison eine schwere Verletzung erlitten hatte, die ihn lange Zeit außer Gefecht setzte.

Brady übernahm und führte sein Team in die Playoffs. Dort hatte New England natürlich auch sehr viel Glück, denn im sogenannten Tuck Rule Game gegen die Oakland Raiders hätte die Reise in der Divisional Round schon zu Ende sein können. Doch Charles Woodsons vermeintlicher Strip Sack war laut Regeln doch nur ein Incomplete Pass - bis heute ein Thema, über das man in Oakland gerne diskutiert.

Und so gelang es den Patriots im Schneesturm von Foxborough dank eines Field Goals von Adam Vinatieri in der Overtime doch noch, weiterzukommen. Im anschließenden AFC Championship Game in Pittsburgh musste dann Brady verletzt (Knöchel) noch vor der Pause raus. Der wiedergenesene Bledsoe übernahm und führte das Team in den Super Bowl.

Anschließend stellte sich die Frage, welcher Quarterback denn nun starten würde - rückblickend betrachtet eine fast schon historische Weichenstellung. Head Coach Bill Belichick legte sich aber schon früh auf Brady fest, und er sollte belohnt werden.

In New Orleans ging es gegen die "Greatest Show on Turf", die kaum zu stoppende Offense der Rams um den zweimaligen MVP Kurt Warner. Doch letztlich war es die erdrückende Defense der Patriots, die das Spiel zunächst bestimmte. Man ließ den Receivern der Rams wenig Luft zum Atmen, attackierte sie hart bei jeder Gelegenheit und ging durch einen Pick-Six von Hall-of-Fame-Cornerback Ty Law im zweiten Viertel in Führung. Brady erhöhte vor der Pause durch einen Touchdown-Pass auf David Patten auf 14:3.

Die Rams steckten allerdings nicht auf und kamen nochmal zurück. Warner selbst lief zu einem Touchdown und fand schließlich Ricky Proehl 1:30 Minute vor Spielende zum Ausgleich.

Was also tun? TV-Experte John Madden erklärte, dass man nun besser konservativ auf Overtime spielen sollte, die Coaches hatten ähnliche Ideen, doch Brady und Backup Bledsoe hatten andere Pläne. Bledsoe soll zu Brady gesagt haben: "F*ck it, let's sling it!" Und Brady tat genau dies. Nach drei kurzen Completions auf Running Back J.R. Redmond warf Brady einen 23-Yard-Pass auf Troy Brown, eine 6-Yard-Completion auf Jermaine Wiggins brachte New England dann an die 30-Yard-Linie und ein Spike stoppte das Spiel sieben Sekunden vor Schluss.

Vinatieri trat an und versenkte ein 48-Yard-Field-Goal für den ersten Super-Bowl-Sieg der Patriots und Brady, der auch zum MVP des Spiels gewählt wurde. Der Beginn einer Ära.

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Super Bowl XXXVIII: New England Patriots vs. Carolina Panthers 32:29

Datum: 1. Februar 2004 | Reliant Stadium, Houston/Texas

Nachdem die Patriots 2002 die Playoffs nach einer 9-7-Saison und zahlreichen Verletzungen verpasst hatten, starteten sie 2003 einen neuen Anlauf und marschierten nach anfänglichen Problemen durch die Liga.

In den Playoffs wurden erst die Titans und anschließend die Colts im AFC Championship Game geschlagen. Im Super Bowl ging es dann gegen das NFC-Überraschungsteam Carolina Panthers um Quarterback Jake Delhomme.

Die Patriots waren bei den Buchmachern 7-Punkte-Favorit, doch zu Beginn des Spiels in Houston neutralisierten sich beide Teams und es gab lange Zeit keine Punkte.

Erst rund drei Minuten vor Ende der ersten Hälfte ging es rund - und zwar so richtig! Brady fand Deion Branch für einen Touchdown zur Führung. Carolina schlug zwei Minuten später mit einem Touchdown von Steve Smith zurück und wiederum fast 50 Sekunden später sorgte David Givens für die erneute Patriots-Führung 18 Sekunden vor der Pause.

Damit aber nicht genug, denn nach kurzem Kickoff und einem 21-Yard-Run von Stephen Davis kamen auch die Panthers nochmal in Field-Goal-Reichweite. John Kasay versenkte seinen Kick aus 50 Yards und es stand 14:10 New England zur Pause.

Super Bowls sind in aller Regel kräftezehrend, auch weil die Halbzeitpause so lange dauert. Und das merkte man auch in dieser Partie, denn im dritten Viertel gelang beiden Teams offensiv herzlich wenig. Erst im vierten Viertel wurde die Schlagzahl wieder erhöht.

Running Back Antowain Smith erhöhte die Führung der Patriots mit einem TD-Run, DeShaun Foster schlug für Carolina zwei Minuten später zurück - 33-Yard-Touchdown-Run! Und wenig später endete ein Red-Zone-Trip der Patriots mit einer Interception von Brady zu Reggie Howard in der Endzone. Die Antwort der Panthers? Ein 85-Yard-Touchdown-Pass von Delhomme auf Muhsin Muhammad zur 22:21-Führung für Carolina Mitte des Schlussviertels.

Die Patriots konterten mit einem langen Drive und einem Touchdown-Pass von Brady auf Linebacker Mike Vrabel, der als Gelegenheits-Tight-End immer wieder mal einen TD-Pass von Brady fing im Laufe der Jahre.

Das war drei Minuten vor Schluss, genug Zeit für Delhomme, noch einmal zurückzuschlagen. Und das tat er auch mit 1:08 Minuten auf der Uhr. Wie schon zwei Jahre zuvor war es dann erneut Ricky Proehl, der mit einem Touchdown-Catch den späten Ausgleich gegen die Patriots schaffte. 29:29.

Doch auch diese 68 Sekunden waren zu viel Zeit für Brady, der mit einem finalen Drive Vinatieri erneut in Position brachte. Dieses Mal traf er aus 41 Yards zum Sieg.

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Super Bowl XXXIX: Philadelphia Eagles vs. New England Patriots 21:24

Datum: 6. Februar 2005 | Ort: Alltel Stadium, Jacksonville/Florida

Zum dritten Mal in vier Jahren ging es für die Patriots in der Saison 2004 in den Super Bowl. Auf dem Weg dahin wurden erst die Colts mit ihrer damaligen Rekord-Offense (Peyton Manning warf 49 Touchdown-Pässe - Rekord!) katgestellt und 20:3 bei klirrender Kälte geschlagen. Anschließend übertrumpfte man die Steelers und Rookie-Quarterback Ben Roethlisberger im Championship Game 41:27.

Im Super Bowl ging es dann gegen Andy Reid, Donovan McNabb und die Eagles, die nach drei verlorenen Championship Games endlich den Durchbruch geschafft hatten.

Wie üblich für Super Bowls der Patriots gab es keine Punkte im ersten Viertel. Das zweite eröffneten dann die Eagles mit einem Touchdown von Tight End L.J. Smith zur Führung. 1:10 Minuten vor der Pause gelang David Givens der Ausgleich - 7:7 zur Pause.

Nach dem Break durfte erneut Vrabel über einen Touchdown-Catch jubeln - er und Jerry Rice sind die einzigen "Receiver", die dies in zwei Super Bowls in Serie geschafft haben. Brian Westbrook glich mit einem Touchdown-Catch am Ende des dritten Viertels aus.

Im Schlussviertel war es Running Back Corey Dillon, der New England mit einem kurzen Lauf wieder in Führung brachte und wenig später erhöhte Vinatieri den Vorsprung auf zehn Zähler.

Es folgte ein elendig langer Drive der Eagles, der Andy Reid noch Jahre später nachhing, weil einfach jegliche Dringlichkeit fehlte. 1:48 Minuten vor Schluss fand McNabb aber doch noch Greg Lewis für einen 30-Yard-Touchdown zum Anschluss. Und die Eagles bekamen den Ball sogar nochmal zurück, jedoch beendete eine Interception von Safety Rodney Harrison das mögliche Comeback.

Die Patriots gewannen ihre dritte Lombardi Trophy und dieses Mal wurde Branch mit 11 Receptions (133 YDS) zum Super Bowl MVP gewählt.

Die Patriots wurden infolge dieses Titels zur Dynasty ernannt.

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Super Bowl XLII: New England Patriots vs. New York Giants 14:17

Datum: 3. Februar 2008 | Ort: University of Phoenix Stadium, Glendale/Arizona

Die wohl bitterste Super-Bowl-Pleite für Brady und die Patriots.

Nach einer enttäuschenden Vorsaison rüstete New England kräftig auf und holte allen voran Hall-of-Fame-Wide-Receiver Randy Moss aus Oakland und den Prototyp des Slot-Receivers, Wes Welker, aus Miami.

Es folgte die bis dahin herausragendste Saison, die ein Team jemals offensiv hingelegt hatte mit 50 Touchdown-Pässen für Brady (Rekord!) und 23 Touchdown-Receptions für Moss (Rekord!).

Die Patriots schienen unaufhaltsam und zogen ungeschlagen 18-0 in den Super Bowl ein - eine 19-0-Saison hatte es noch nie gegeben in der Geschichte der NFL.

Und das sollte auch so bleiben, denn die Giants, die etwas glücklich durch die Saison stolperten, fingen zur rechten Zeit Feuer und durften sich auf eine bärenstarke Defense um die Edge Rusher Michael Strahan und Justin Tuck verlassen.

Das Spiel selbst begann äußerst zäh, die Wunder-Offense kam nicht in die Gänge und erst zu Beginn des zweiten Viertels lief Running Back Laurence Maroney zu einem 1-Yard-Touchdown zur 7:3-Pausenführung.

Doch das war nur ein Sturm im Wasserglas, denn die Giants ließen weiterhin kaum etwas zu, zwangen Brady immer wieder zu ungenauen Pässen und schafften insgesamt fünf Sacks.

Und dann war da noch Wide Receiver David Tyree. Der nämlich fing zum Start des vierten Viertels einen 5-Yard-Touchdown-Pass von Eli Manning und brachte New York damit erneut in Führung.

Die Patriots brachten in der Folge nur noch einen guten Drive zusammen, dieser allerdings endete mit einem 6-Yard-Touchdown-Catch von Moss. 14:10 Patriots mit 2:42 Minuten bis zur Ewigkeit.

Diese endete jedoch relativ schnell, denn Tyree hatte noch einen besonderen Auftritt.

Nachdem es gefühlt die halbe Patriots-Front nicht geschafft hatte, Manning per Sack zu Boden zu kriegen, feuerte dieser einen Deep Ball auf gut Glück in die Meute und Tyree schnappte sich das Leder mithilfe seines Helms, während Harrison an ihm dran hing, und brachte den Ball sicher auf dem Weg zum Boden in seine Hände. Eine der unglaublichsten Receptions der Super-Bowl-Geschichte!

Danach fand Manning dann Plaxico Burress für den Touchdown zum Sieg.

Die Perfect Season war gescheitert, Brady hatte erstmals im Super Bowl verloren.

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Super Bowl XLVI: New England Patriots vs. New York Giants 17:21

Datum: 5. Februar 2012 | Lucas Oil Stadium, Indianapolis/Indiana

Es dauerte vier Jahre, bis die Patriots ihre nächste Chance auf einen Titel bekamen. Und mit neuen Offensivwaffen sollte ein neuer Anlauf geschafft werden. Erneut ging es jedoch gegen die Giants, die ihre Schlüsselspieler - bis auf Strahan - nahezu allesamt gehalten hatten.

Auch dieses Mal hatten die Patriots einen schwierigen Start und schon früh im Spiel kassierte Brady einen Safety für Intentional Grounding in der eigenen Endzone. Am Ende des ersten Viertels führten die Giants dann 9:0 nach Touchdown von Victor Cruz.

New England tat sich einmal mehr schwer mit der Front der Giants, schlug jedoch zur Pause zurück. Nach einem Field Goal von Stephen Gostkowski fand Brady Danny Woodhead für eine 10:9-Pausenführung.

Zudem eröffneten die Patriots die zweite Hälfte mit einem Touchdown-Pass von Brady auf den wenig später durch andere Dinge bekannt gewordenen Tight End Aaron Hernandez zum 17:9.

Man kontrollierte also scheinbar endlich die Partie, doch die Giants gingen nicht weg. Noch im dritten Viertel traf Lawrence Tynes zweimal per Field Goal und verkürzte auf 15:17.

In der Folge waren die Patriots drauf und dran, das Spiel nach Hause zu bringen, doch ein Drop des weit offenen Welkers stoppte nicht nur die Uhr, sondern gab den Giants vier Minuten vor Schluss nochmal den Ball zurück.

Erneut profitierten sie von einem bemerkenswerten Catch - dieses Mal von Mario Manningham an der Seitenlinie - und waren anschließend nicht mehr aufzuhalten. Am Ende lief Ahmad Bradshaw zu einem 6-Yard-Touchdown rückwärts in die Endzone, weil er nicht mehr stoppen konnte vor der Goal Line.

Dieser Fauxpas gab den Patriots noch etwas mehr als eine Minute, um zu antworten, letztlich misslang jedoch Bradys Hail Mary von der eigenen 49 und die Giants hatten die Patriots schon wieder geschlagen.

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Super Bowl XLIX: Seattle Seahawks vs. New England Patriots 24:28

Datum: 1. Februar 2015 | Ort: University of Phoenix Stadium, Glendale/Arizona

Zehn Jahre nach dem letzten Erfolg gelang dann schließlich wieder der große Wurf, einfach war es jedoch keineswegs. Deflate Gate hatte die Vorbereitung getrübt, nachdem die Indianapolis Colts, die im Championship Game deutlich verloren hatten, zu weiche Bälle gefunden hatten.

Die Geschichte allerdings störte die Patriots nur bedingt. Problematischer war da schon der Gegner, der erst im Vorjahr die Monster-Offense der Broncos in ihre Einzelteile zerlegt hatte.

Doch letztlich war die Legion of Boom Brady in Topform am Ende nicht ganz gewachsen.

Zur Pause stand es in einer hochklassigen Partie 14:14, nach Touchdowns von Brandon LaFell und Rob Gronkowski für die Patriots und Marshawn Lynch und Chris Matthews für Seattle.

Nach dem Break allerdings übernahmen die Seahawks. Steven Hauschka versenkte ein Field Goal und nach Bradys zweiter Interception im Spiel fand Russell Wilson Doug Baldwin für einen 3-Yard-Touchdown-Pass zur 24:14-Führung Ende des dritten Viertels.

Einen Zehn-Punkte-Rückstand hatte im vierten Viertel noch niemand zuvor im Super Bowl aufgeholt, weshalb das, was folgte, etwas Besonderes war.

Brady brachte sein Team mit einem Touchdown-Pass auf Danny Amendola zurück und die Patriots übernahmen kurz vor der Two-Minute Warning durch einen TD-Pass auf Julian Edelman die Führung.

Doch wie schon in den Spielen gegen die Giants mussten die Patriots einmal mehr einen wundersamen Catch mit ansehen - Jermaine Kearse fing einen 33-Yard-Pass im Nachfassen an der 5-Yard-Linie und wäre ohne Malcolm Butlers Eingreifen sogar noch in die Endzone spaziert.

Anschließend brachte Lynch sein Team mit einem 4-Yard-Run an die 1-Yard-Linie und das ganze Stadion war auf einen weiteren Run von Lynch eingestellt ... bis auf Belichick.

Der nämlich ließ die Uhr weiterlaufen und antizipierte einen Pass, der dann auch kam. Wilson suchte Ricardo Lockette an der Goal Line, Butler sprang vor den Receiver und schnappte sich die wohl größte Interception der Super-Bowl-Geschichte!

Brady hatte endlich seinen vierten Ring und zog mit seinem Idol Joe Montana gleich.

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Super Bowl LI: Atlanta Falcons vs. New England Patriots 28:34 OT

Datum: 5. Februar 2017 | NRG Stadium, Houston/Texas

28:3 führten die Falcons nach einem Touchdown von Tevin Coleman Mitte des dritten Viertels. Zuvor hatte Brady erstmals im Super Bowl einen Pick-Six geworfen und die Lage war im Grunde aussichtslos.

Was folgte, war das größte Comeback in der Geschichte des Super Bowls.

Brady motivierte sein Team unabdingbar und hauchte mit einem Touchdown-Drive seinem Team Ende des Viertels neues Leben ein. James White fing den 5-Yard-Pass, anschließend vergab Gostkowski den Extrapunkt. Doch es bestand wieder Hoffnung.

Der Defense gelang ein schneller Stop, Brady bekam den Ball zurück und führte sein Team erneut in die Red Zone. Ein Sack von Grady Jarrett stoppte jedoch den Drive, sodass Gostkowski per 33-Yard-Kick auf 12:28 verkürzte.

Dont'a Hightower stoppte einen weiteren Falcons-Drive per Sack und dieses Mal war New England nicht zu halten. Brady auf Danny Amendola zum Touchdown und eine Two-Point Conversion von White verkürzten auf 8 Punkte mit sechs Minuten zu spielen.

Die Falcons hatten dann jedoch die Chance, das Spiel zu entscheiden - einmal mehr war es ein Wunder-Catch gegen New England, der sie in Position brachte. Julio Jones fing den Ball für 27 Yards spektakukär an der Seitenlinie. Atlanta war in Field-Goal-Reichweite.

Was folgte war jedoch ein Meltdown von Play-Caller Kyle Shanahan, der lieber weiter passen wollte. Die Quittung: Matt Ryan kassierte einen langen Sack von Chandler Jones und nach einer Holding-Strafe und noch einer Incompletion blieb den Falcons letztlich doch nur ein Punt.

Die Tür war 3:30 Minuten vor Ende einen Spalt offen für Brady, der von der eigenen 9 startete und sich nicht mehr stoppen ließ. Das Highlight war dann auch mal ein unglaublicher Catch der Patriots - Edelman fing einen Risikopass über die Mitte Zentimeter über dem Kunstrasen, begraben unter mehreren Verteidigern und hielt damit den Drive am Leben.

Wenig später lief White zum Touchdown und Brady fand Amendola zum Ausgleich per Two-Point Conversion.

Den geschockten Falcons gelang dann nichts mehr, also ging es in die Overtime. New England gewann den Coin Toss, bekam den Ball und ... James White entschied die erste Overtime der Super-Bowl-Geschichte mit einem 2-Yard-Touchdown zum Sieg. Der fünfte Erfolg für Brady, der damit zum Rekord-Champion aller Quarterbacks wurde.

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Super Bowl LII: New England Patriots vs. Philadelphia Eagles

Datum: 4. Februar 2018 | Ort: U.S. Bank Stadium, Minneapolis/Minnesota

Die letzte Titelverteidigung in der NFL gelang New England - 2004 gegen die Eagles! Als gutes Omen sollte sich das jedoch nicht herausstellen.

Die Eagles, die mit Backup-QB Nick Foles von Sieg zu Sieg eilten, ließen sich auch als Underdogs nicht unterkriegen. Stattdessen spielten sie mutig wie kaum ein anderes Team in der Zeit gegen die Patriots und gingen nach Touchdowns von Alshon Jeffery und LeGarrette Blount mit 15:3 im zweiten Viertel in Führung.

Die Patriots antworteten mit einem Field Goal und einem Touchdown-Lauf von James White zwei Minuten vor der Pause, doch dann griffen Head Coach Doug Pederson und "Big Dick Nick" tief in die Trickkiste - "Philly, Philly" wurde rausgekramt und Foles selbst fing letztlich einen 1-Yard-Touchdown-Pass von Tight End Trey Burton bei 4th&Goal vor der Pause.

Brady brachte sein Team mit einer furiosen zweiten Hälfte zurück und warf Touchdown-Pässe auf Gronkowski (2) und Chris Hogan, sodass die Patriots sechs Minuten vor Schluss 33:32 führten.

Die Eagles jedoch hatten darauf noch eine Antwort und drehten das Spiel mit einem Touchdown-Catch von Zach Ertz erneut. Die Entscheidung fiel dann durch einen Sack von Brandon Graham gegen Brady, der eine weitere Antwort verhinderte.

Brady hatte letztlich für 505 Yards (Super-Bowl-Rekord) und 3 Touchdowns geworfen, am Ende aber durch einen einzigen Strip-Sack verloren.

Es war einer der hochklassigsten Super Bowls und hält bis heute diverse Offensiv-Rekorde.

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Super Bowl LIII: Los Angeles Rams vs. New England Patriots 3:13

Datum: 3. Februar 2019 | Ort: Mercedes-Benz Stadium, Atlanta/Georgia

Der Kreis sollte sich schließen. Wie beim ersten Super Bowl Bradys mit den Patriots ging es auch bei seinem letzten im Trikot der Pats gegen die Rams, die einmal mehr mit einer hochklassigen Offense daherkamen, dieses Mal angeführt vom aufstrebenden Head Coach Sean McVay.

Doch wie schon damals war es Belichick, dessen Defense die richtigen Antworten fand. Mit einer ausgeklügelten Zone-Defense mit teilweise vier tiefen Zones, die die Patriots normalerweise nie spielten, und einer breiten defensiven Front zog man QB Jared Goff und Kollegen früh den Zahn.

Die eigene Offense, die schon länger lahmte, kam aber auch nicht in Tritt, sodass es nach drei Vierteln 3:3 stand.

Die Patriots hatten jedoch noch einen guten Drive in sich, der gekrönt wurde von einem Diving-Catch von Gronkowski kurz vor der Goal Line. Anschließend war es Rookie-Running-Back Sony Michel, der den einzigen Touchdown des Spiels erzielte.

Die Rams kamen der Red Zone danach nochmal nahe, doch eine Interception nach Zero-Blitz der Patriots durch Stephon Gilmore beendete ihre Träume. Gostkowski traf 1:12 Minuten vor Schluss zum Endstand. Es war der niedrigste Score überhaupt in Patriots-Super-Bowls, aber zugleich auch der höchste Sieg New Englands.

Der sechste Titel bedeutete für die Patriots die Einstellung des Rekordes der Steelers. Gleichzeitig jedoch markiert er auch das Ende der wohl größten Dynasty der NFL-Geschichte.

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Super Bowl LV: Tampa Bay Buccaneers vs. Kansas City Chiefs 31:9

Datum: 7. Februar 2021 | Ort: Raymond James Stadium, Tampa/Florida

Brady verließ New England nach der Saison 2019 und suchte nochmal eine neue Herausforderung, die er in Tampa fand, wo ein grandioser Kader wartete, der nur einen Top-Quarterback brauchte.

Diese Kombination ging auf und Brady führte sein Team nach dramatischem Championship Game in Green Bay gegen Aaron Rodgers direkt auf Anhieb in den Super Bowl - den ersten "Heim-Super-Bowl" überhaupt!

Dort ging es dann gegen Patrick Mahomes und die Chiefs, die als Favorit ins Spiel gegangen waren.

Doch dieses herbei geschriebene "GOAT-Duell" wurde relativ früh zu einer klaren Angelegenheit. Brady machte es wie in alten Zeiten und warf zwei Touchdown-Pässe auf Gronkowski, kurz vor der Pause erhöhte er durch einen TD-Pass auf Antonio Brown sogar auf 21:6.

Der Schlüssel zum Kantersieg war jedoch die bärenstarke Defense der Bucs, die gegen eine extrem ersatzgeschwächte Offensive Line der Chiefs leichtes Spiel hatte. Mahomes rannte permanent um sein Leben, brachte nur 26 von 49 Pässen an, kassierte 3 Sacks und warf 2 Interceptions.

Brady gewann seinen siebten Super Bowl, mehr als jedes Team der Liga. Und er wurde zum ersten QB überhaupt, der nicht nur mit zwei Franchises den Super Bowl gewann, sondern dies auch auf Anhieb mit dem zweiten Team schaffte.

Brady stand in insgesamt zehn Super Bowls und gewann deren sieben. Zahlen, die womöglich niemals getoppt werden.

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