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NBA: Moritz Wagner ausgeknockt, üble Szenen in Detroit - Pelicans siegen dank überragendem Zion Williamson

Von Philipp Jakob
Zwischen den Pistons und Magic kam es zu Tumulten. Mittendrin und hier vom Pulk verdeckt: Moritz Wagner und Killian Hayes.
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Tumultartige Szenen in Detroit! Zwischen Moritz Wagner und Killian Hayes ist es zu einer unschönen Rangelei gekommen, in der sogar die Fäuste fliegen. Zion Williamson dominiert die Schlussphase bei Pelicans vs. Wolves und führt New Orleans mit einer irren Show zum Sieg.

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Die Brooklyn Nets halten ihre Siegesserie am Leben, wenn auch denkbar knapp. Die Bucks schenken das Spiel gegen Chicago her, Phoenix kassiert eine deutliche Pleite in Washington. Die Warriors setzen auch ohne ihre Stars die Heimserie fort, Sacramento gelingt ein spektakuläres Comeback.

Zwischen den Pistons und Magic kam es zu Tumulten. Mittendrin und hier vom Pulk verdeckt: Moritz Wagner und Killian Hayes.
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Detroit Pistons (9-28) - Orlando Magic (13-23) 121:101 (BOXSCORE)

  • Unschöne Szenen gegen Ende der ersten Halbzeit, ein Handgemenge und ein Schlag von Killian Hayes gegen Moritz Wagner überschatteten alle sportlichen Ereignisse in Detroit. Beim Kampf um einen Loose Ball checkte der Deutsche den Pistons-Guard direkt vor deren Bank in die erste Reihe. Das kam bei den Hausherren weniger gut an, es entstand eine Rangelei, in der Hayes zu einem Schlag gegen den Hinterkopf Wagners ansetzte, der anschließend in die Arme mehrerer Coaches zusammensackte.
  • Der 25-Jährige schien kurz benommen zu sein, die Rangelei zwischen den mittlerweile hinzugeeilten restlichen Pistons- und Magic-Spielern konnte nach kurzer Zeit aufgelöst werden, auch Wagner stand dann wieder auf den Beinen. Sportlich ging es für ihn aber nicht weiter, für seinen Schubser gegen Hayes erhielt er ein Flagrant Foul II und musste vom Feld. Auch Hayes und Hamidou Diallo wurden für ihr Verhalten in der anschließenden Rangelei von den Referees rausgeschmissen. "Er ist in Ordnung", sagte Franz Wagner nach dem Spiel zum Gesundheitszustand seines Bruders. "Ich habe das Video noch nicht gesehen, aber ich weiß, dass er (diese Eskalation, Anm. d. Red.) nicht wollte."
  • Auch sonst gab es relativ wenig Positives aus Magic-Sicht aus diesem Spiel zu vermelden. Die Pistons beendeten die erste Hälfte mit einem 25:9-Lauf, mit dem sie sich einen komfortablen Vorsprung erspielten. Der hielt auch nach dem Seitenwechsel Bestand, zwischenzeitlich betrug die Führung sogar 25 Punkte. Wirklich spannend konnte Orlando die Partie danach nicht mehr gestalten.
  • Zwar dominierten die Gäste die Zone (54:24), dafür sprach das Shooting aber komplett für Detroit. Die Pistons versenkten angeführt von der starken Bank um Alec Burks (32, 10/11 FG, 6/7 Dreier) und Saddiq Bey (28, 6/11 Dreier) 18 von 42 aus der Distanz. Die Magic standen gerade mal bei 5/22. Franz Wagner war mit 19 Zählern bereits teaminterner Topscorer, Wendell Carter Jr. und Paolo Banchero folgten dahinter mit 16 beziehungsweise 15 Punkten. Markelle Fultz schwächelte mit seinem Wurf (6, 2/12 FG), sammelte dafür 9 Assists sowie 7 Rebounds.
Die brandheiße Wizards-Offense um Topscorer Rui Hachimura (30) ist zu viel für die Suns,
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Washington Wizards (15-21) - Phoenix Suns (20-16) 127:102 (BOXSCORE)

  • Erst die Hiobsbotschaft, dass Devin Booker mindestens vier Wochen ausfallen wird, dann auch noch eine Blowout-Pleite in Washington. Kein guter Tag für Suns-Fans. Die dezimierten Gäste fanden im zweiten Teil des Auswärts-Back-to-Backs kein Mittel, die Offense der Wizards, bei denen wiederum Bradley Beal (Oberschenkel) fehlte, in den Griff zu bekommen.
  • Die Hausherren versenkten über die komplette Partie über 57 Prozent ihrer Feldwurfversuche, dominierten die Zone (60:28 Points in the Paint) und auch das Rebounding-Duell (46:30). Bereits in Halbzeit eins hatte Washington das Geschehen weitestgehend unter Kontrolle, nach dem Seitenwechsel kämpfte sich Phoenix nochmal auf -1 ran. Dann leitete Rui Hachimura allerdings per And-One einen 19:4-Lauf ein, der die Entscheidung brachte.
  • Der Japaner machte von der Bank eine richtig starke Partie, er avancierte mit 30 Punkten bei 11/13 aus dem Feld zum Wizards-Topscorer. Kyle Kuzma (7 Assists, +34) und Kristaps Porzingis steuerten zudem jeweils 22 Punkte bei, auch Daniel Gafford machte seine Sache mit 14 Punkten (6/7 FG), 8 Rebounds sowie 3 Blocks mehr als ordentlich. Die Wizards haben nun immerhin drei Spiele in Folge und vier von fünf Partien gewonnen.
  • Chris Paul führte auf der Gegenseite den Comeback-Versuch im dritten Viertel mit 12 seiner 20 Punkte in diesem Durchgang an (dazu 7 Assists). Deandre Ayton sammelte 31 Punkte und 7 Rebounds, ansonsten punkteten aber nur noch Mikal Bridges (17) und Duane Washington Jr. (10) zweistellig. Für die Suns fehlten neben Booker unter anderem auch Landry Shamet, Cameron Payne und Cam Johnson. Ebenfalls unschön: Nach einer Konfrontation mit einem Suns-Assistant-Coach musste ein Heim-Fan aus der ersten Reihe aus der Halle geführt werden.
Die Brooklyn Nets bauen in Atlanta ihre Siegesserie auf zehn Spiele aus.
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Atlanta Hawks (17-18) - Brooklyn Nets (23-12) 107:108 (BOXSCORE)

  • Manchmal entscheiden wirklich nur Zentimeter über Sieg oder Niederlage, fragt mal bei Dejounte Murray nach. Der Hawks-Guard hatte in der Schlussminute des Duells mit den Nets mit einem kurzen Hook-Shot die Chance auf den Ausgleich, doch der Ball tänzelte nur über den Ring, bevor er rausfiel. Nach einem Nets-Turnover hatte er sogar nochmal den Ausgleich in den Händen, dieses Mal von der Freiwurflinie, doch bereits der erste war zu kurz. Und noch ein drittes Mal versuchte es Murray, mit herunterlaufender Uhr sprintete er nach vorne - die Hawks entschieden sich gegen eine Auszeit -, probierte einen schwierigen Pullup gegen zwei Verteidiger, aber ohne Erfolg. Game Over.
  • Die Nets überlebten so mit Hängen und Würgen die spannende Schlussphase auf dem Weg zum zehnten Sieg in Folge, die aktuell längste Siegesserie der NBA. Zuvor hatte Kyrie Irving das Spiel mit 15 Punkten im Schlussabschnitt übernommen, doch Atlanta erholte sich nochmal von einem 13-Punkte-Rückstand und flirtete mit dem Comeback-Sieg. Auch Irving war in der Schlussphase nicht mehr ganz so heiß wie zuvor.
  • Nichtsdestotrotz war der Point Guard mit 28 Punkten (5/11 Dreier) und 8 Assists bester Mann bei den Gästen, Kevin Durant schnupperte an einem Triple-Double (26, 16 Rebounds, 8 Assists, 2 Blocks). Auch Nic Claxton wusste mit 17 Zählern, 10 Rebounds sowie 6 geblockten Würfen zu gefallen. Der Franchise-Rekord für die längste Siegesserie der Nets liegt übrigens bei 14, aufgestellt in den Spielzeiten 2003/04 und 2005/06.
  • Fast hätte die Serie gegen ersatzgeschwächte Hawks aber ihr Ende gefunden, obwohl Trae Young aufgrund einer Wadenprellung kurz vor Tip-Off passen musste. Auch Clint Capela und De'Andre Hunter waren nicht mit dabei. Dafür sprangen Murray (24, 9 Rebounds, 8 Assists), John Collins (21) und Onyeka Okongwu (18, 13 Rebounds) in die Bresche. Von der Bank streuten Jalen Johnson und Bogdan Bogdanovic jeweils 14 Zähler ein.

Miami Heat (18-17) - Los Angeles Lakers (14-21) 112:98 (SPIELBERICHT)

DeMar DeRozan wird mit 45 Punkten und einem wichtigen Steal zum Held für die Bulls.
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Chicago Bulls (15-19) - Milwaukee Bucks (22-12) 119:113 OT (BOXSCORE)

  • Im vierten Viertel betrug der Bulls-Rückstand bereits 15 Punkte, drei Minuten vor dem Ende waren es immer noch 11 Zähler. Was folgte war ein 13:2-Lauf der Hausherren, der wenige Sekunden vor dem Ende von DeMar DeRozan und Ayo Dosunmu veredelt wurde. Ersterer stahl den Inbounds-Pass der Bucks, Dosunmu hämmerte den Dunk zur Overtime durch die Reuse. Die ging dann mit 13:7 an die Bulls.
  • DeRozan avancierte nicht nur wegen dieses Plays zum Helden für die Bulls, er scorte zudem 10 seiner 42 Punkte (15/25 FG, dazu 10 Rebounds und 5 Assists) in der Overtime, darunter ein Pullup zur Führung und im Anschluss sichere Freiwürfe, die alles klarmachten. Zach LaVine half mit 24 Punkten, Nikola Vucevic mit 15, 14 Rebounds und einem wichtigen Dreier in der Overtime.
  • Chicago feierte so den vierten Sieg aus den vergangenen fünf Spielen. Am Vorabend kassierte Chicago noch eine Pleite gegen eins der schlechtesten Teams der Liga, die Rockets, nun gelang das irre Comeback gegen eins der besten. Die Partie war lange Zeit ausgeglichen, bevor der bärenstarke Giannis Antetokounmpo die Bucks zu Beginn des vierten Viertels Richtung Siegerstraße führte - scheinbar.
  • Der Grieche stellte seinen Saisonbestwert in Höhe von 45 Punkten ein (17/39 FG), dazu schnappte er sich 22 Rebounds und verteilte 7 Assists. Allerdings vermerkten die Statistiker auch 5 Ballverluste, darunter der Fehlpass beim Inbounds-Play. Bobby Portis erzielte 20 Punkte von der Bank, Brook Lopez kam auf 14 Punkte, 6 Rebounds und 4 Blocks, während Khris Middleton und Jrue Holiday fehlten. Grayson Allen (13, 3/14 Dreier) brachte im dritten Viertel DeRozan gegen sich auf, nachdem die beiden bei einem Screen kollidierten. Die kleine Rangelei löste sich jedoch schnell auf.
Career-High, die letzten 14 Pels-Punkte - was für ein Auftritt von Zion Williamson!
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New Orleans Pelicans (22-12) - Minnesota Timberwolves (16-19) 119:118 (BOXSCORE)

  • Das war mal ein Ausrufezeichen von Zion Williamson! Der Pelicans-Star riss die finalen Minuten eines äußerst unterhaltsamen Duells mit den Wolves aber mal komplett an sich. Das Resultat: Die letzten 14 Pelicans-Punkte gingen ausschließlich auf sein Konto, die Pelicans feierten einen Comeback-Sieg und Zion ein neues Career-High.
  • New Orleans lag drei Minuten vor dem Ende mit -5 im Hintertreffen, doch dann kam Zion. Mit seinen Attacken Richtung Korb war er unaufhaltsam, zusätzlich streute er einen Dreier ein. Doch den meisten Schaden richtete er per Drive an, auch Rudy Gobert (10, 8 Rebounds, 4 Blocks) war weitestgehend machtlos, wie unter anderem dieses Poster bewies. Ein Steal plus Dunk des 22-Jährigen brachte NOLA 40 Sekunden vor dem Ende dann wieder die Führung.
  • Auf der Gegenseite wehrte sich Anthony Edwards, sein kraftvoller Driving Dunk sorgte für den Ausgleich. Aber: Wieder Zion, wieder Drive, dieses Mal Foul Gobert, sein sechstes. Williamson versenkte jedoch nur einen Freiwurf, was wiederum den Wolves eine letzte Chance auf den Sieg bescherte. Edwards schnappte sich den Ball, sein Baseline-Fadeaway landete allerdings nur auf dem Ring. So reichten weder dessen 27 Zähler, noch die 27 Punkte von Backcourt-Partner D'Angelo Russell, um die vierte Wolves-Pleite in Folge zu verhindern. Weil Zion einfach besser war.
  • 43 Punkte lautet nun dessen neuer Karrierebestwert, dabei versenkte er 14 seiner 21 Wurfversuche (1/1 Dreier) und 14 von 19 von der Linie (dazu 5 Assists bei 4 Turnover), nachdem er die vergangenen drei Spiele im Health and Safety Protocol verpasst hatte. Unterstützung lieferten C.J. McCollum (20, 6 Assists) oder Trey Murphy III (21, 5/6 Dreier), doch am Ende war es die Zion-Show. Und was für eine!
Auch ohne die großen Stars haben die Warriors ihren Lauf vor eigenem Publikum fortgesetzt.
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Golden State Warriors (18-18) - Utah Jazz (19-18) 112:107 (BOXSCORE)

  • Die Warriors haben ihre Dominanz vor eigenem Publikum fortgesetzt, im 17. Spiel gab es Sieg Nummer 15 - und das, obwohl Stephen Curry, Klay Thompson und Andrew Wiggins allesamt nicht mit an Bord waren. Dafür ballerte sich ein ineffizienter Jordan Poole zum Topscorer (26, 7/22 FG, 2/10 Dreier, 6 Turnover), Donte DiVincenzo stellte sein heißes Händchen unter Beweis (19, 5/9 Dreier) und Draymond Green überzeugte vor allem in der Defense (6 Punkte, 9 Rebounds, 5 Assists, 3 Blocks).
  • Der Start verlief bei all den Ausfällen fast erwartungsgemäß. Utah erarbeitete sich einen zweistelligen Vorsprung, bevor die Offense Probleme bekam und Golden State sich wieder herankämpfte. Die Entscheidung fiel letztlich erst im vierten Viertel. Die Hausherren blieben vier Minuten lang ohne einen einzigen Punkt, ratterten dann aber einen 10:0-Lauf herunter unter anderem dank Dreier von Ty Jerome (17) und DiVincenzo.
  • So lagen die Warriors auf einmal viereinhalb Minuten vor dem Ende mit +6 in Front. Auf einen Dreier von Jordan Clarkson (106:107) fand Poole direkt die passende Antwort, dann holte Draymond einen Block raus und Kelly Olynyk ließ wenig später zwei Freiwürfe ungenutzt. Obwohl die strauchelnde Dubs-Offense nur 7/22 ihrer Würfe im vierten Viertel versenkte, gewannen sie diesen Abschnitt mit 24:13. Die Jazz-Offense stand im gleichen Zeitraum bei 4/25 aus dem Feld ...
  • Vor allem der anfangs starke Lauri Markkanen war nun komplett aus dem Rhythmus. Er beendete die Partie mit 29 Punkten und 16 Rebounds bei 7/13 aus der Distanz, im vierten Viertel kam aber kein einziges Pünktchen hinzu (0/6 FG). Clarkson erzielte 22 Zähler, Mike Conley verteilte 10 Assists bei 5 Punkten.
Den Sacramento Kings gelingt ein spektakuläres Comeback im vierten Viertel gegen Denver.
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Sacramento Kings (18-15) - Denver Nuggets (22-12) 127:126 (BOXSCORE)

  • Am Vortag lief es noch genau andersrum. Im ersten Duell der beiden Teams drehten die Nuggets einen frühen Rückstand und holten sich den Sieg, im zweiten Teil des Back-to-Back schafften nun die Kings ein Comeback. Das allerdings wohl noch für Diskussionen sorgen könnte. Malik Monk, der in den Schlusssekunden ein Foul zog und den entscheidenden Freiwurf versenkte, könnte zuvor ein Offensivfoul begannen haben. So sahen das zumindest die Nuggets, doch sie hatten keine Coach's Challenge mehr.
  • So wurde Monk zum Held, nachdem sich Sacramento zuvor von einem 19-Punkte-Rückstand aus dem dritten Viertel zurückgekämpft hatte. Denver hatte das Spiel bis dahin eigentlich unter Kontrolle, doch im Schlussabschnitt drehte De'Aaron Fox auf und die Kings versenkten 13 ihrer 18 Wurfversuche, das Viertel ging mit 33:21 an die Hausherren.
  • Fox erzielte 15 seiner 31 Punkte im letzten Durchgang, dazu verteilte er 13 Assists. Domantas Sabonis glänzte bei seinem Comeback ebenfalls mit 31 Punkten, 10 Rebounds sowie 5 Vorlagen. Und zu guter Letzt knackte auch Monk die 30er-Schallmauer, er kam auf 33 Zähler bei 4/8 Dreiern.
  • Nikola Jokic dominierte lange Zeit mit 40 Punkten (15/24 FG), 7 Rebounds und 6 Assists. Im letzten Nuggets-Angriff scheiterte er aber denkbar knapp mit einem Jumper von der Freiwurflinie, der Denver den Sieg gebracht hätte. Der Ball schaute in den Korb rein, sprang dann aber doch aus dem Ring. Ohne die geschonten Jamal Murray und Aaron Gordon lieferten ansonsten noch Bones Hyland (20, 11 Assists) und Michael Porter Jr. (19) Unterstützung.
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