Verkauf des FC Chelsea: Fordert Abramovich nun doch sein Darlehen zurück? - Sprecher dementiert

Von Stefan Petri
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© getty

Der Verkauf des FC Chelsea gerät immer mehr zum Wettlauf gegen die Zeit. Ein Last-Minute-Angebot verkompliziert die aktuellen Abläufe, zudem will Besitzer Roman Abramovich nun offenbar doch für seine Darlehen an den Klub entschädigt werden. Abramovich dementierte dies jedoch mittlerweile.

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Wie ESPN berichtet, soll die britische Regierung darauf bestehen, dass der Verkauf des noch amtierenden Champions-League-Siegers bis zum 31. Mai über die Bühne gehen muss.

Die Gebote für den Klub von mehreren Interessenten waren dabei eigentlich schon vor Wochen eingegangen, der US-Amerikaner Todd Boehly hatte laut englischen Medienberichten den Zuschlag für den Deal bekommen. Dabei wurde ein Angebot über 4,25 Milliarden Euro - höher als das von Boehly - des britischen Geschäftsmannes Sir Jim Ratcliffe angeblich außer Acht gelassen, weil es zu spät eingegangen war.

Ratcliffe will allerdings nicht aufgeben, wie er gegenüber BBC am Mittwoch betonte: "Ein britisches Angebot sollte berücksichtigt werden." Ratcliffe berichtete von "positiven Gesprächen" mit der Regierung, gab allerdings zu, dass die amerikanische Bank Raine, die den Verkauf abwickeln soll, nur spärlich auf sein Angebot reagiert habe.

Laut ESPN soll Boehly ein exklusives Zeitfenster zugestanden worden sein, um den Kauf des Klubs abzuwickeln. Dabei habe Abramovich, der aufgrund seiner Verbindungen nach Russland und zu Wladimir Putin mit harten Sanktionen belegt worden war, nun aber doch die Möglichkeit offen gelassen, für seine Darlehen an den Klub kompensiert zu werden. Dabei handelt es sich um eine Summe von 1,5 Milliarden Pfund (rund 1,8 Milliarden Euro). Ursprünglich hatte Abramovich angekündigt, keine Rückzahlung von Darlehen zu verlangen.

Ein Spracher von Abramovich dementierte entsprechende Meldungen nun jedoch auf der Website der Blues. In einem Statement heißt es: "Herr Abaramovich hat nicht verlangt, dass irgendein Darlehen an ihn zurückgezahlt werde. Solche Andeutungen sind komplett falsch. Auch sind Behauptungen falsch, dass Herr Abramovich in letzter Minute den Preis für Chelsea erhöht hätte."

Eine Einigung mit Abramovich und der britischen Regierung zu erzielen, ist nicht die einzige Hürde für einen potenziellen Käufer: Auch eine Prüfung durch die Premier League ("Owner's and directors test") muss bestanden werden. Dieser hat laut EPL-Boss Richard Masters bislang immer mindestens zehn Tage in Anspruch genommen.

Chelsea hatte von der Regierung eine Sonderlizenz bis Ende Mai erhalten, um den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten. Sollte keine Einigung erzielt werden, bringt die englische Zeitung Daily Star sogar einen Ausschluss aus der Liga ins Spiel. Die Premier League selbst hat eine Deadline bis zum 9. Juni. Dann müssen die 20 Teams für die kommende Saison 2022/23 feststehen.

Premier League: Die aktuelle Tabelle

PlatzTeamSp.ToreDiffPkt.
1.Manchester City3484:216383
2.Liverpool3486:226482
3.Chelsea3468:293966
4.Arsenal3454:411363
5.Tottenham Hotspur3459:392061
6.Manchester United3657:52558
7.West Ham United3553:46752
8.Wolverhampton Wanderers3433:32149
9.Brighton & Hove Albion3534:42-844
10.Newcastle United3540:56-1643
11.Leicester City3348:54-642
12.Crystal Palace3445:42341
13.Aston Villa3344:46-240
14.Brentford3541:52-1140
15.Southampton3541:58-1740
16.Burnley3431:46-1534
17.Leeds United3438:72-3434
18.Everton3335:55-2032
19.Watford3432:69-3722
20.Norwich City3422:71-4921
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