Wie Alexis Sanchez fast beim FC Liverpool gelandet wäre

Von Markus Bosch
Als sich Liverpool 2014 auf Stürmersuche befindet, rückt Alexis Sanchez in den Fokus. Aber auch viel Geld und Steven Gerrard reichen nicht.
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Als sich Liverpool 2014 auf Stürmersuche befindet, rückt Alexis Sanchez in den Fokus. Aber auch viel Geld und Steven Gerrard reichen nicht.

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Steven Gerrard zählt zu den größten Legenden in der langen Historie des FC Liverpool. In dieser Position hatte der langjährige Kapitän der Reds bereits als Spieler auch auf dem Transfermarkt eine ganz besondere Rolle inne.

"Es gab dasselbe Ritual in jedem Sommer. Der Klub nannte mir das Hauptziel für das Transferfenster und bat mich, diesen Spieler zu kontaktieren", erzählte Gerrard in seiner 2016 erschienen Autobiografie.

So lief es auch im Sommer 2014 - da hieß das Transferziel Alexis Sanchez. Der Chilene, damals in Diensten des FC Barcelona, war beim FC Liverpool als idealer Ersatz für Luis Suarez, der sich in Richtung Barcelona verabschiedete, ausgemacht worden.

Liverpool: Sanchez sollte Suarez ersetzen

"Wir wussten, dass es einen Weltklasse-Stürmer braucht, um Suarez eins zu eins zu ersetzen", sagte der damalige Reds-Coach Brendan Rodgers einige Jahre später bei talksport.

Sanchez verkörperte dies zu jenem Zeitpunkt, hatte er doch in der abgelaufenen Saison 19 Tore für den FC Barcelona erzielt. Doch Suarez' Ankunft ließ Sanchez' Zeit bei den Blaugrana ablaufen.

Die Berater des Chilenen ließen durchsickern, dass die Premier League das Wunschziel von Sanchez sei. Liverpool wähnte daher gute Chancen auf seine Verpflichtung.

Als sich Liverpool 2014 auf Stürmersuche befindet, rückt Alexis Sanchez in den Fokus. Aber auch viel Geld und Steven Gerrard reichen nicht.
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Als sich Liverpool 2014 auf Stürmersuche befindet, rückt Alexis Sanchez in den Fokus. Aber auch viel Geld und Steven Gerrard reichen nicht.

Arsene Wenger funkte Liverpool dazwischen

Gerrard tat alles, um Sanchez zu überzeugen. "Er antwortete auf tolle Art und Weise, sein Englisch war richtig gute und wir hatten einige ausführliche Gespräche via Textmitteilungen", berichtete der ehemalige Mittelfeldspieler später.

Doch die Liverpool-Ikone sah ein Problem: "Wir wussten, dass Arsene Wenger (ehem. Trainer FC Arsenal; Anm. d. Red.) auch an Sanchez dran war. Wenger kam nach Brasilien und wollte ihn dort überzeugen."

Schlussendlich entschied sich der Chilene auch für einen Wechsel zu den Gunners, die in der Saison 2013/14 Vierter geworden waren. Aus Sicht von Sanchez waren die Londoner aber damals der stabilere Klub und boten die bessere Aussicht auf Titelgewinne.

Entschied Sanchez' Freundin über Wechsel?

"Liverpool schüttete ihn mit einer Menge Geld zu, aber es gab keinen persönlichen Kontakt. Aus meiner Sicht fühlte sich Sanchez als Ausgleichsobjekt für den Transfer von Suarez zu Barcelona", sagte Dick Law, früherer Transfer-Chef bei Arsenal, im Jahr 2019 bei SPOX und GOAL.

In Liverpool hält sich aber auch hartnäckig die Meinung, dass Sanchez' Freundin großen Anteil an der Entscheidung des Offensivspielers gehabt habe. Gerrard und Rodgers betonten mehrfach, dass die Freundin des Chilenen unbedingt in London leben wollte - und nicht in Liverpool.

Egal aus welchen Gründen sich der chilenische Superstar letztlich wirklich für die Gunners entschied, der Erfolg gab ihm Recht. 25 Tore erzielte Sanchez in seiner ersten Arsenal-Saison, während Liverpool aufgrund des fehlenden Suarez-Ersatzes nicht an den Erfolg der Vorsaison anknüpfen konnte.

Am Abend kommt es zum erneuten Schlagabtausch zwischen Sanchez und den Reds. Denn der Chilene trifft mit seinem aktuellen Klub Inter Mailand im Achtelfinale der Champions League auf den FC Liverpool (21 Uhr im LIVETICKER). Nicht nur Klub-Legende Gerrard wird Sanchez dabei ganz genau verfolgen.

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