Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg 0:1: Kovac kann nach Wölfe-Sieg durchatmen

Von SID
Eintracht Frankfurt, VfL Wolfsburg
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Niko Kovac hat mit dem VfL Wolfsburg an alter Wirkungsstätte den ersehnten Befreiungsschlag geschafft. Die Niedersachsen gewannen bei Eintracht Frankfurt mit 1:0 (0:0) und schafften im sechsten Saisonspiel den ersten Sieg. Kovac dürfte damit etwas durchatmen können, nachdem er 2019 als Bayern-Coach nach einem 1:5 bei der SGE entlassen worden war.

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Mit dem Rückenwind des ersten Sieges gab Niko Kovac den starken Mann. Eine Stunde nach dem 1:0 (0:0) bei Europa-League-Sieger Eintracht Frankfurt beendete der Trainer unmissverständlich das Kapitel Max Kruse beim VfL Wolfsburg. "Er war heute nicht dabei und wird auch in Zukunft nicht dabei sein", sagte Kovac bei Sky.

Für das Spiel hatte er den nicht gerade pflegeleichten Offensivspieler schon aus dem Kader gestrichen. Er habe die Möglichkeit gehabt, "der Mannschaft zu helfen, aber er hat ihr nicht geholfen", verkündete Kovac. Der Sieg geriet damit erst einmal zur Nebensache.

In Frankfurt zeigten die Niedersachsen aber ihre Mentalitätsqualitäten. Kovac dürfte damit etwas durchatmen können, nachdem er 2019 als Bayern-Coach nach einem 1:5 bei der SGE entlassen worden war. "Wir haben als Mannschaft gesehen, wie wir zusammenstehen und zusammenarbeiten müssen. Das war der Schlüssel zum Erfolg. Es war ein Schritt in die richtige Richtung", urteilte VfL-Kapitän Maximilian Arnold.

Maxence Lacroix (60.) sorgte für den sechsten Triumph in den letzten sieben Gastspielen beim Lieblingsgegner. Frankfurt leistete sich im Duell der Trainer mit ihren Ex-Klubs nach vier Partien ohne Niederlage eine völlig unnötige Pleite. Für das Champions-League-Spiel bei Olympique Marseille am Dienstag muss sich das Team von Oliver Glasner gehörig steigern.

VfL Wolfsburg Maxence Lacroix erzielt Siegtor

Kovac hatte vor der Rückkehr an den Main von "einer schönen Reise" gesprochen. Doch für eine Vergnügungsfahrt war angesichts des schlechtesten Saisonstarts der Vereinsgeschichte keine Zeit. "Es geht einzig und allein darum, dass wir die Fehler reduzieren", sagte der 50 Jahre alte Coach. Vor allem in der Verteidigung habe sein Team "sehr viel Nachholbedarf".

Für mehr Stabilität kehrte er zur Viererkette zurück. Schnelle Umschaltsituationen und Standards sollten das Offensiv-Rezept sein - und das führte beinahe früh zum Erfolg. Nach einer Ecke kam Bartol Franjic (15.) freistehend zum Kopfball, doch Kevin Trapp parierte glänzend.

Hauptsächlich waren die Niedersachsen allerdings auf Zerstörung bedacht, empfingen den personell leicht rotierenden Europa-League-Champion tief in der eigenen Hälfte. Und dem fiel trotz optischem Übergewicht wenig ein, häufig fehlte es am letzten Pass.

Ausnahmen waren ein knapp verzogener Versuch von Daichi Kamada (38.) aus spitzem Winkel sowie ein Pfostenkracher von Kristijan Jakic (39.) aus 20 Metern. Auf der Gegenseite musste Trapp vor der Pause einen strammen Flachschuss von Mattias Svanberg (32.) entschärfen, dazu verzog Lukas Nmecha (42.) nach einem Konter.

Nach dem Wechsel wurde die Partie wesentlich zerfahrener, sehr viel spielte sich im Mittelfeld ab. Ein Tor konnte in dieser Phase nur nach einem Standard fallen, Lacroix nickte eine Ecke vor dem herausgeeilten Trapp ein. Glasner, 2021 aus Wolfsburg an den Main gewechselt, brachte mit Lucas Alario und Jesper Lindström frische Offensivkräfte, doch wirklich gefährlich wurde es weiter nur selten.

In der ersten Halbzeit war die Partie kurzzeitig unterbrochen, als zwei Klima-Aktivisten in den Frankfurter Strafraum kamen und sich an die Pfosten binden wollten. Sie wurden allerdings von Ordnern und Polizisten gestoppt und vom Platz geführt.

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg: Die Stimmen

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ein völlig verdienter Sieg für Wolfsburg. Ich bin sehr enttäuscht über unseren Auftritt. Langsam, behäbig, fehlerhaft, dann verlieren wir nicht zum ersten Mal wegen einem Standardgegentor. Wir werden uns morgen den Spiegel vorhalten und klare Worte sprechen müssen."

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): "Wir sind sehr glücklich über den Auswärtserfolg. Wir haben der Eintracht das Leben sehr schwergemacht, quasi nichts zugelassen. Wir haben leidenschaftlich gearbeitet und gekämpft. Es sind die ersten drei Punkte, und ich hoffe, dass es erst der Anfang ist."

Eintracht Frankfurt - VfL Wolfsburg: Die Daten zum Spiel

Frankfurt: Trapp - Knauff (82. Alidou), Tuta, Ndicka, Pellegrini - Jakic, Sow - Kolo Muani, Mario Götze, Kamada (64. Lindström) - Borre (64. Alario). - Trainer: Glasner

Wolfsburg: Casteels - Baku, Lacroix, van de Ven, Paulo Otavio - Arnold, Franjic (64. Guilavogui) - Svanberg (79. Nmecha), Brekalo (89. Gerhardt) - Nmecha, Waldschmidt (79. Marmoush). - Trainer: Kovac

Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart)

Tor: 0:1 Lacroix (60.)

Zuschauer: 49.000

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