TSG Hoffenheim - VfB Stuttgart 2:1: Nackenschlag nach Führung! Baumgartner-Doppelpack verschärft VfB-Krise

SID
Hoffenheim hat gegen Stuttgart gewonnen.
© getty

Der VfB Stuttgart taumelt nach dem nächsten späten Schock weiter dem Abstieg entgegen. Die Schwaben verloren beim Europacup-Anwärter TSG Hoffenheim mit 1:2 (0:0) und warten seit neun Spielen in der Fußball-Bundesliga auf einen Sieg. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo bleibt Vorletzter.

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"Wir haben lange ein gutes Spiel gemacht und fahren dann mit null Punkten nach Hause. Es ist extrem schwer, das zu verkraften. Aber ich kann versprechen, dass diese Mannschaft wieder aufstehen wird", sagte Matarazzo bei DAZN.

"Es ist brutal bitter. Wir hätten zumindest den Punkt mitnehmen müssen. Das haben wir wieder nicht geschafft", meinte Pascal Stenzel: "Wir sind zum Ende des Spiels passiv geworden, dann wird es schwer. Am Ende stehen wir mit leeren Händen da, das darf nicht passieren."

Trotz eines erneut engagierten Auftritts verpasste Stuttgart einmal mehr den Befreiungsschlag - die Lage wird immer brenzliger. Im Baden-Württemberg-Duell kassierte der VfB nach der Führung durch Wataru Endo (58.) den nächsten Nackenschlag.

Christoph Baumgartner (85., 90.) drehte die Partie mit seinem späten Doppelpack und schoss die Hoffenheimer zumindest vorübergehend auf einen Champions-League-Platz.

"Wir haben es am Ende verdient. Baumi hat die Wende gebracht mit seinem schönen Schlenzer, wir haben uns belohnt", sagte Hoffenheims David Raum. In die Königsklasse einzuziehen, sei "ein Traum. Aber jetzt ist es noch zu früh, um daran zu denken."

Trainer Sebastian Hoeneß erklärte: "Wir haben nicht immer die richtigen Mittel gewählt. Wir wurden ein bisschen beeindruckt durch die Konter. In der Endphase der ersten Halbzeit haben wir ein bisschen hochgeschaltet. Nach dem Gegentor haben wir das Herz in die Hand genommen und das Spiel minütlich auf unsere Seite gezogen. Wir wissen, dass wir Spiele drehen können. Das spricht für die Mannschaft, die bis zum Schluss weitermacht."

TSG und VfB setzen Zeichen für Frieden

Vor dem Anpfiff hatten beide Mannschaften und die 18.099 Fans ein Zeichen für Frieden gesetzt. Aufgrund des russischen Militärangriffs auf die Ukraine wurde eine Gedenkminute eingelegt, dazu zeigten die Teams ein Banner mit der Aufschrift "Stop war - Wir gegen Krieg".

Mit Blick auf die sportlich prekäre Situation hatte Matarazzo Optimismus verbreitet. Nach dem bitteren Remis gegen Bochum sei die Mannschaft "noch enger zusammengerückt", betonte der VfB-Coach, der den Ausfall von Silas Katompa Mvumpa und Borna Sosa verkraften musste.

VfB Stuttgart beginnt selbstbewusst

Die Stuttgarter begannen selbstbewusst. In einer abwechslungsreichen ersten Halbzeit mit Chancen auf beiden Seiten zeigte sich der VfB defensiv bissig und setzte nach vorne gefährliche Akzente. Verunsicherung war den Gästen keineswegs anzumerken - einzig die Chancenverwertung passte nicht.

Chris Führich traf vor dem leeren Tor nur den Pfosten (19.), Omar Marmoush (29.) scheiterte an TSG-Keeper Oliver Baumann. Auf der Gegenseite hatte der VfB bei Pavel Kaderabeks (20.) Lattentreffer Glück.

Erst nach dem nächsten Rückschlag durch die Verletzung von Orel Mangala ließ sich Stuttgart in die eigene Hälfte drängen, die Hoffenheimer von Trainer Sebastian Hoeneß übernahmen die Kontrolle. Der Treffer von TSG-Kapitän Benjamin Hübner wurde aber wegen einer Abseitsposition nach Videobeweis zurückgenommen.

Dennis Geiger wird mit Kopfverletzung vom Platz getragen

Matarazzo brachte zur zweiten Halbzeit Sasa Kalajdzic. Für Gefahr sorgte zunächst aber Philipp Förster (53.) mit einem abgefälschten Versuch. Kurz darauf musste TSG-Profi Dennis Geiger aufgrund einer Kopfverletzung mit einer Trage vom Feld gebracht werden. Nach der Partie gab TSG-Trainer Sebastian Hoeneß aber Entwarnung. "Ihm geht es gut." Eine erste CT-Untersuchung habe "nichts Auffälliges" ergeben. Trotzdem bleibe Geiger erstmal im Krankenhaus. "Ich hoffe, dass er bald zurück kommt", sagte Hoeneß.

Insgesamt kamen die Gäste deutlich besser aus der Kabine - und belohnten sich. Nach einer Ecke verlängerte Kalajdzic den Ball auf Endo, der aus kurzer Distanz zur Führung einschob.

Mit der Unterstützung von über 2000 lautstarken VfB-Fans wehrten sich Endo und Co. gegen die Schlussoffensive der Heimelf. Baumgartner schlenzte den Ball sehenswert ins obere Toreck, dann sorgte er kurz vor dem Ende für die Entscheidung.

TSG Hoffenheim - VfB Stuttgart: Die Aufstellungen

Hoffenheim: Baumann - Posch, Grillitsch, Benjamin Hübner - Geiger (58. Rudy) - Kaderabek (70. Dabbur), Raum - Baumgartner, Kramaric - Bebou (70. Stiller), Rutter (81. Bruun Larsen)

Stuttgart: Florian Müller - Stenzel (73. Massimo), Mavropanos, Anton, Ito - Karazor - Endo, Mangala (37. Förster) - Marmoush (86. Thommy), Führich (46. Kalajdzic)

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