VfL Bochum - 1. FSV Mainz 05 2:0: Traum-Solo von Holtmann ebnet Bochum den Sieg

SID
Versetzte eine ganze Stadt mit einem Traumtor in Ekstase: Gerrit Holtmann vom VfL Bochum.
© Getty

Großer Tag für den VfL Bochum und seine Fans: Die Westfalen feierten einen 2:0-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 im ersten Bundesliga-Heimspiel seit elf Jahren.

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Thomas Reis stemmte beide Arme überglücklich gen Himmel und ballte die Hände: Der Trainer des VfL Bochum ließ seiner Freude nach dem Abpfiff und dem 2:0 (1:0)-Erfolg gegen den FSV Mainz 05 im ersten Bundesliga-Heimspiel seit 4123 Tagen freien Lauf. Die Bochumer Anhänger unter den 12.548 Zuschauern feierten frenetisch ihr Team, aber vor allem einen Mann: Gerrit Holtmann.

Der Ex-Mainzer sorgte mit seinem Super-Sololauf und dem Treffer zum 1:0 für das absolute Highlight des Spiels. Der Bochumer Stadionsprecher rief den Treffer kurzentschlossen zum "Tor des Jahres" aus. In der zweiten Halbzeit erhöhte Neuzugang Sebastian Polter (56.), ein weiterer ehemaliger FSV-Profi, per Kopf.

Mainz 05 gefrustet: "Die Lethargischen waren wir"

Die Rheinhessen, die zum Liga-Auftakt am vergangenen Sonntag Vizemeister RB Leipzig düpiert hatten, waren entsprechend bedient: "Wir haben in der ersten ein bisschen gebraucht. Ich habe auf der Tribüne gedacht, die Blauen müssen eigentlich wir sein, aber die Lethargischen waren wir. Es war ein verdienter Sieg für Bochum", sagte der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt bei Sky.

Die ganze Stadt Bochum hatte auf diesen Moment hingefiebert, rund um das Stadion säumten blau-weiße Fahnen und Wimpel die Straßen. Nachdem Herbert Grönemeyers Hymne "Bochum" verklungen war, begann der VfL dieses erste Heimspiel im Oberhaus seit elf Jahren wild entschlossen und mit der lautstarken Unterstützung der Fans.

Das hinterließ Eindruck bei den Mainzern, die nicht ins Spiel fanden und meist hinterherliefen. So auch in der achten Minute, als Holtmann nach einem Doppelpass ins Zentrum flankte, und Polter den Ball knapp verpasste.

Bochum dominiert und schlägt eiskalt zu

FSV-Trainer Bo Svensson versuchte, seine Spieler mit lautstarken Anweisungen aus der Lethargie zu reißen - es half nicht. Armel Bella Kotchap (13.) köpfte den Ball knapp am Mainzer Tor vorbei, kurz darauf setzte Holtmann zu seinem unwiderstehlichen Solo an, das er mit einem Flachschuss durch die Beine von Torhüter Robin Zentner krönte.

Simon Zoller (30.) hätte fast ähnlich spektakulär getroffen, seinen Fallrückzieher aus wenigen Metern wehrte Zentner aber stark ab. Nur Sekunden jubelte Bochum über das 2:0, Zollers Treffer zählte allerdings nicht, weil er zuvor den Ball an die Hand bekommen hatte.

Die Gäste blieben harmlos und schwach - bis sie urplötzlich die große Chance auf den Ausgleich bekamen. Niklas Tauer tauchte nach einem Bochumer Abwehrfehler frei vor Manuel Riemann auf, doch der VfL-Torhüter parierte stark (42.).

Nach der Pause reagierte Svensson mit drei Wechseln. Doch als Mainz gerade etwas mehr Zugriff bekam, schlug Polter nach einer Flanke des starken Zoller zu. Bochum war nun wieder obenauf, eine Hereingabe Holtmanns verpasste Polter knapp (59.).

VfL Bochum - Mainz 05: Die Stimmen der Trainer

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Die Jungs haben es bravourös gemacht, sie waren von der ersten Minute an da. Es war ein besonderer Tag für alle, wir haben es von Anfang an umgesetzt. Es ist ein gelungener Tag nach über 4000 Tagen ohne Heimspiel in der ersten Liga. Wir können heute stolz sein."

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Es war ein verdienter Sieg für Bochum. Ich finde, dass wir zu passiv waren. Insbesondere in der ersten Halbzeit. Sinnbildlich war das Tor, das eklatant schlecht verteidigt war. Bochum war griffiger, war aggressiver, hat besseren Fußball spielt und deswegen verdient gewonnen. Wir können viel mitnehmen aus diesem Spiel, vielleicht sogar mehr als aus dem Spiel gegen Leipzig."

VfL Bochum - Mainz 05: Die Aufstellungen

  • Bochum: Riemann - Gamboa (60. Bockhorn), Lampropoulos, Bella Kotchap, Soares - Losilla - Pantovic (71. Masovic), Rexhbecaj (71. Stafylidis) - Zoller, Polter, Holtmann (81. Asano)
  • Mainz 05: Zentner - Niakhate, Bell (67. Stöger), Alexander Hack (46. St. Juste) - Widmer, Tauer (46. Kohr), Barreiro, Martin - Burkardt, Lee (62. Szalai), Nebel (46. Boetius)
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