FC Schalke 04 - SC Freiburg 0:2: Hilfloses S04 liefert nächsten Offenbarungseid

SID
Seit 28 Spielen ohne Sieg: Schalke nähert sich einer historischen Negativmarke.
© getty

Die Horrorserie von Schalke 04 nimmt kein Ende und hat einen weitere Negativmarke erreicht.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Manuel Baum war die Hilflosigkeit in Person. Verzweifelt hockte der Trainer im grünen Parka am Spielfeldrand und schaute den völlig untauglichen Versuchen seiner Spieler zu. Diese hätten, so das vernichtende Urteil Baums nach dem Spiel, "so gut wie gar nichts zu Stande gebracht".

Baum sollte Schalke 04 retten, diese leblose Mannschaft neu "anzünden" - stattdessen hat er nach dem 0:2 (0:0) gegen den SC Freiburg den schlechtesten Start eines Coaches in der königsblauen Bundesligageschichte hingelegt.

"Wer mich kennt, weiß, dass ich mich mit solchen Statistiken nicht beschäftige", sagte Baum, "ich verschreibe mich der Aufgabe und dem Verein. Dass Schalke in der Bundesliga bleibt, wird weiter meine Aufgabe sein."

Sein zehntes erfolgloses Spiel war gleichzeitig die 28. Partie des Traditionsklubs in Folge ohne Sieg - zum 55 Jahre alten Rekord von Tasmania Berlin fehlen der Lachnummer der Liga nur noch drei.

"Wir verlieren zu schnell die Hoffnung. Wir müssen mehr glauben", klagte Benjamin Stambouli bei Sky, er wirkte tief frustriert. Das niederschmetternd späte 2:2 beim FC Augsburg am Wochenende sei "sehr schwer für den Kopf" gewesen. Aufgeben sei dennoch keine Option: "Niemals."

Schalke 04 gegen Freiburg ideen- und mutlos

Mit einer ideen- und mutlosen Leistung verpasste Schalke den von Baum versprochenen ersten Dreier vor Weihnachten und droht mit nur vier Punkten als Tabellenletzter immer mehr den Anschluss zu verlieren. Der vermeintliche Konkurrent Freiburg ist nach dem Doppelpack von Roland Sallai (50. und 68.) bereits zehn Punkte entfernt.

Am Samstag hat Baum gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld die nächste Chance auf seinen ersten Sieg. Übertroffen hat der 41-Jährige aber bereits Karl-Heinz Marotzke, der 1967 seine Tätigkeit auf Schalke mit neun Spielen ohne Sieg begonnen hatte.

Auch das Comeback des begnadigten Mittelfeldspielers Amine Harit half nicht. Der hochveranlagte, aber egozentrische Dribbler sollte nach seiner aufgehobenen Suspendierung als "Zehner" die Fäden ziehen. "Er hat seinen Fehler vollumfänglich eingesehen", sagte Baum bei Sky, "wir wissen, was er für Qualitäten hat."

Der Marokkaner wollte zeigen, dass er verstanden hatte: Er lief die Freiburger ein paarmal hoch an, verlor allerdings auch leichtfertig den Ball, als er die erste Torchance des Spiels durch Sallai ermöglichte (8.). Danach tauchte Harit immer mehr ab, in der 70. Minute war nach einem schwachen Spiel Schluss für ihn.

S04 ohne Initiative - SC Freiburg eiskalt

Schalke überließ den Breisgauern weitgehend die Initiative, die im Spielaufbau alle Zeit der Welt hatten, aber wenig damit anzufangen wussten. So blieben beide Torhüter in der ersten halben Stunde beschäftigungslos.

Verzichten musste Baum nicht nur auf Stürmer Mark Uth, der nach seinem unglücklichen Zusammenprall in Augsburg an einer Gehirnerschütterung laboriert, sondern weiterhin auch auf Stammtorwart Frederik Rönnow (Oberschenkelverletzung) und Angreifer Gonzalo Paciencia (Knie-OP).

Den ersten wirklich sehenswerten Angriff des Abends schloss Sallai per Kopf mit der Freiburger Führung ab. Jonathan Schmid hatte nach Vorarbeit des starken Vincenzo Grifo geflankt. Auch das zweite Tor leitete der italienische Nationalspieler mit einem klugen Pass ein.

Schalke 04 - Freiburg: Die Aufstellungen

Schalke: Fährmann - Stambouli, Kabak, Salif Sane, Oczipka - Mascarell (73. Schöpf), Serdar - Matondo (86. Hoppe), Harit (70. Kutucu), Raman (73. Mendyl) - Boujellab. - Trainer: Baum

Freiburg: Florian Müller - Lienhart, Schlotterbeck, Gulde - Schmid (90.+2 Tempelmann), Santamaria (90.+2 Abrashi), Höfler, Günter - Sallai (69. Demirovic), Petersen (60. Höler), Grifo (69. Jeong). - Trainer: Streich