Eintracht Frankfurt - Borussia Mönchengladbach 3:3: Stindls Dreierpack rettet Fohlen einen Punkt

SID
Lars Stindl erzielte gegen Eintracht Frankfurt gleich drei Tore.
© getty

Borussia Mönchengladbach hat dank Lars Stindl eine Niederlage in der Bundesliga gerade noch verhindert (hier gibt es die Highlights im Video). Der Kapitän rettete den Fohlen mit seinem Dreierpack ein 3:3 (1:3) bei Eintracht Frankfurt, die Gladbacher verloren dadurch aber weiter an Boden im Kampf um die Champions-League-Ränge.

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Stindl (14./90., Foulelfmeter, 90.+5) entriss den Gastgebern den sicher geglaubten Sieg. Für die Mannschaft von Trainer Adi Hütter, die auch im neunten Spiel nacheinander nicht gewinnen konnte und nach Gelb-Rot gegen David Abraham (81., wiederholtes Foulspiel) in Unterzahl spielte, trafen der starke Torjäger Andre Silva (21., Handelfmeter/24.) und Aymen Bartok (32.).

"Das ist schwer einzuordnen. Wir kommen super rein und gehen in Führung. Danach machen wir es nicht mehr klug. Am Ende war es eine absolute Willensleistung", sagte Stindl bei Sky.

Die Augen waren vor der Partie auf Rose gerichtet. Nach der Entlassung von Lucien Favre bei Borussia Dortmund soll der 44-Jährige, der angeblich eine Ausstiegsklausel in seinem bis 2022 datierten Vertrag besitzt, laut verschiedenen Medienberichten der Top-Kandidat auf den Trainerposten für die kommende Saison sein. Rose und Sportdirektor Max Eberl blieben angesichts der Spekulationen jedoch entspannt.

Die Mannschaft ließ sich von der Unruhe zunächst auch nichts anmerken. Die im Vergleich zum Wochenende auf sieben Positionen veränderte Startelf, in die Torhüter Yann Sommer zurückkehrte, begann mit viel Druck und wurde durch Stindls sehenswerten Freistoßtreffer früh belohnt.

Vom Anfangsschwung war danach aber nichts mehr zu sehen, die Eintracht nutzte die Schläfrigkeit der Gäste in der Defensive eiskalt aus. Zunächst verwandelte Silva, der in Wolfsburg zuletzt gefehlt hatte, einen Elfmeter, nachdem Stefan Lainer den Ball mit der Hand abgewehrt hatte. Nur wenige Minuten später vollendete der Portugiese freistehend - ehe Barkok unbehelligt durch den Strafraum sehenswert zum dritten Treffer tanzte.

Kramer wütend auf Schiedsrichter: "Eine Katastrophe"

Das Tor zum 2:1 durch Silva hätte allerdings nicht zählen dürfen, weshalb sich Christoph Kramer nach Schlusspfiff echauffierte. "Ich finde es eine Katastrophe. Unentschieden nach dem Spielverlauf. Ich will heute nicht zu viel über den Schiedsrichter meckern, er darf auch nie eine Ausrede sein", sagte der sichtlich erregte Rio-Weltmeister bei Sky: "Aber das sehe ich wirklich anders heute. Mit wurde die Szene zwei Millionen Mal in meiner Karriere abgepfiffen, bei uns hören zwei Spieler auf zu laufen." Das Tor war aus einem Freistoß der Eintracht aus der eigenen Hälfte entstanden, bei dem der Ball sichtbar noch rollte.

Dass der Videoschiedsrichter laut Regelwerk aber nicht eingreifen darf, wenn ein Tor aus einer inkorrekt ausgeführten Spielfortsetzung entstanden ist, brachte Kramer noch mehr aus der Fassung. Es war dennoch "eine ganz klare Fehlentscheidung. Ich sage es ihm noch, 'bitte guck es dir an, der Ball rollt'. Er hat es nicht gemacht - und ein Tor gegen die Frankfurter Mannschaft, das stellt den kompletten Spielverlauf sowas von auf den Kopf. Dass der VAR nicht eingreifen darf, ist ja der absolute Wahnsinn."

Gladbach: Stindl trifft kurz vor Schluss zum Ausgleich

Die Hessen kontrollierten das Geschehen nach Brakoks Treffer. Und: Durch das neue, überzeugende Offensiv-Trio aus Silva, Barkok und Startelf-Debütant Amin Younes blieb die Hütter-Elf weiter gefährlich.

Rose reagierte nach der Pause und brachte in Denis Zakaria und Valentino Lazaro frische Kräfte - ein Aufbäumen der Gladbacher blieb zunächst jedoch aus. Gegen clever agierende Frankfurter präsentierte sich die Offensive um Stindl zu ideenlos. Viele Unterbrechungen nahmen zudem den Schwung aus dem Spiel.

Stattdessen ergab sich für Silva (56.) die Chance auf sein drittes Tor. Der Stürmer vergab allerdings ebenso wie Younes (64.), der frei vor Sommer verzog. In der Schlussphase lauerten die Frankfurter mit der Führung im Rücken auf Konter, nach dem Anschlusstor wurde es aber noch einmal spannend. Dann traf Stindl erneut.

Frankfurt - Gladbach: Die Aufstellungen

Frankfurt: Trapp - Abraham, Hasebe, Hinteregger - Rode (90.+2 Kamada) - Durm, Sow, Barkok (90.+2 da Costa), Kostic - Silva (83. Ilsanker), Younes (71. Kohr). - Trainer: Hütter

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Ginter, Elvedi, Wendt (82. Traore) - Kramer, Benes (46. Zakaria) - Wolf (46. Lazaro), Stindl, Thuram - Plea (63. Embolo). - Trainer: Rose

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