VfB Stuttgart entlässt Trainer Pellegrino Matarazzo

SID
Pellegrino Matarazzo ist nicht mehr Trainer des VfB Stuttgart.
© getty

Der VfB Stuttgart hat auf seine Sieglosserie reagiert und sich nach fast drei Jahren von Trainer Pellegrino Matarazzo getrennt. Der 44-Jährige, dessen Vertrag noch bis 2024 lief, wurde laut einer Mitteilung der Schwaben am Montag freigestellt.

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Pellegrino Matarazzo hatte wohl schon eine leise Vorahnung von dem, was passieren würde. "Ich bin sehr optimistisch, dass die Mannschaft das Spiel gewinnen kann", sagte der 44-Jährige mit Blick auf das bevorstehende Kellerduell des VfB Stuttgart gegen Liga-Schlusslicht VfL Bochum und schob vielsagend hinterher: "Unabhängig davon, wer auf der Bank sitzt".

Auch er selbst schien nicht mehr an seine Chance zu glauben. Am Montag wurde diese Vorahnung nun Gewissheit, Matarazzo ist nicht länger Trainer der Schwaben. Einen Tag nach dem 0:1 (0:0) gegen Union Berlin verkündete der VfB die Entlassung des gebürtigen US-Amerikaners. Ein Nachfolger wurde noch nicht benannt.

Kandidaten gibt es einige. Gehandelt werden unter anderem die im Sommer von ihren jeweiligen Vereinen freigestellten Adi Hütter und Sebastian Hoeneß. Laut Bild soll in Stuttgart zudem auch über Domenico Tedesco, sowie die erst kürzlich entlassenen Gerardo Seoane und Peter Bosz diskutiert werden.

"Nach einer eingehenden Analyse der vergangenen Saison, als wir bekanntermaßen erst in letzter Minute den Klassenerhalt sichern konnten, sind wir mit großen Hoffnungen in die neue Spielzeit gestartet. Die bisherigen Resultate haben diese Hoffnungen leider nicht erfüllt. Wir sind nun an einem Punkt angelangt, an dem wir davon überzeugt sind, dass die Trennung von Rino unausweichlich ist", sagte Sportdirektor Sven Mislintat.

Überraschend kam die Entscheidung nach dem historisch schlechten Saisonstart mit neun Spielen ohne Sieg in Serie nicht. Zwar hatte Mislintat im Anschluss an das Union-Spiel noch seine Zuneigung für Matarazzo hervorgehoben, eine wie in der Vergangenheit häufiger veräußerte Jobgarantie für Matarazzo jedoch vermieden: "Ihr wisst, ich lieb' den 'Rino', aber am Ende müssen auch wir liefern".

VfB Stuttgart: Pellegrino Matarazzo muss nach 1000 Tagen gehen

Und so war offensichtlich auch die ansprechende Leistung gegen den Tabellenführer aus Berlin nicht genug, um die VfB-Bosse von einem Verbleib des einstigen Aufstiegstrainers zu überzeugen. Matarazzo, der den VfB 2020 nach nur vier Monaten im Amt in die Bundesliga geführt hatte, richtete bereits nach der Heimpleite Abschiedsworte an seine Spieler. "Es geht nicht um mich", betonte er: "Mir ist das Wichtigste, dass diese Mannschaft Erfolg hat. Ich wünsche ihr von Herzen alles Gute." Am Montag betonte Matarazzo, er sei immer "sehr gerne zur Arbeit gekommen" und werde für die Chance bei den Schwaben "ewig dankbar sein".

Bis zu der nun feststehenden Trennung war Matarazzo einer der dienstältesten Trainer der Bundesliga. Über 1000 Tage stand er in Stuttgart an der Seitenlinie, lediglich Christian Streich (SC Freiburg) und Urs Fischer (Union Berlin) waren länger im Amt.

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