Kommentar zur Lage bei Borussia Dortmund: Der BVB hat ein Transferproblem

Von Sebastian Mittag
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Borussia Dortmund liegt nach zehn Spieltagen in der Bundesliga mit einem negativen Torverhältnis nur auf Rang acht. Wo liegt das Problem des BVB? In der Transferpolitik. Ein Kommentar.

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Vor der Saison hatte man gehofft, dass Borussia Dortmund die Meisterschaft spannender gestalten würde als in den letzten Jahren. Nach der 0:2-Niederlage des BVB bei Union Berlin ist das auch so - nur anders, als man sich das in Dortmund vorgestellt hatte.

Union liegt nach dem 10. Spieltag mit vier Punkten Vorsprung sensationell vor dem FC Bayern. Der BVB hinkt in der Meisterschaft hinterher.

Klar, das kann sich schnell wieder ändern, alle Teams liegen punktemäßig eng zusammen. Aber bisher ist Dortmund weit davon entfernt, die ungewohnten Punktverluste der Bayern auszunutzen.

Wenn es beim BVB nicht läuft, wird schnell die Mentalitätsfrage gestellt. Oder wie zuletzt von Mats Hummels die Spielweise der Mitspieler kritisiert. Oder wie vergangene Saison bei Marco Rose der Trainer zur Verantwortung gezogen.

BVB: Sportdirektor Sebastian Kehl in der Verantwortung

Zu selten wird aber thematisiert: Der BVB hat ein Transferproblem.

Immer wieder wurden Topspieler abgegeben. Dafür kassierte man viele Millionen, das gehört ja auch zum Geschäftsmodell des BVB. Zu oft wurde dieser Qualitätsverlust in den letzten Jahren aber nicht kompensiert. Dadurch ist die Dortmunder Mannschaft einfach schlechter geworden.

Wo einst Achraf Hakimi spielte, läuft jetzt Thomas Meunier auf. Donyell Malen konnte den Weggang von Jadon Sancho nicht ansatzweise auffangen. Und statt Erling Haaland steht Anthony Modeste im Sturm.

Natürlich konnte niemand mit der tragischen Krebserkrankung von Sébastien Haller rechnen, der eigentlich Haaland beerben sollte.

Aber ganz grundsätzlich hat der Kader aktuell einfach weniger Qualität als zuvor. Hierfür sind diejenigen verantwortlich, die den Kader beim BVB zusammenstellen und die Transfers tätigen. Allen voran Sportdirektor Sebastian Kehl.

BVB: Adeyemi und Süle funktionieren bislang nicht

Besonders zwei seiner jüngsten Neuzugänge funktionieren aktuell nicht. Karim Adeyemi wirkt noch wie ein Fremdkörper. Anscheinend gibt es im System von Trainer Edin Terzic nicht die richtige Position für den deutschen Nationalspieler.

Niklas Süle ist auch weit davon entfernt, die erhoffte Stütze in der BVB-Abwehr zu werden. Vielleicht gab es ja doch sportliche Gründe, warum die Bayern-Bosse dem Verteidiger nicht die von ihm gewünschte Wertschätzung entgegenbrachten.

Man muss Kehl zugutehalten: Auf dem Papier sahen die Transfers vor der Saison ja eigentlich gut aus, es war nicht unbedingt damit zu rechnen, dass es zu diesem Zeitpunkt der Saison so rumpeln würde.

Am Spiel bei Union überraschte vor allem, wie unterlegen die Dortmunder Mannschaft den Berlinern war. Der Punktestand gibt diese fehlende Qualität zum Glück für Dortmund noch gar nicht so deutlich wieder. Das kann eine Chance sein für die Dortmunder Kaderplaner. Und ein Weckruf. Am besten sollte man schon im kommenden Winter-Transferfenster nachjustieren.

BVB: Die kommenden Spiele von Borussia Dortmund

DatumGegnerAustragungsortWettbewerb
Mittwoch, 19. OktoberHannover 96Heinz von Heiden Arena, HannoverDFB-Pokal, 2. Runde
Samstag, 22. OktoberVfB StuttgartSignal Iduna Park, DortmundBundesliga, 11. Spieltag
Dienstag, 25. OktoberManchester CitySignal Iduna Park, DortmundChampions League, 5. Spieltag
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