Thesen zum 28. Bundesliga-Spieltag: Hütter und Gladbach passen einfach nicht

Von Stefan Rommel
DAYOT UPAMECANO: Nach einer Stunde für Hernandez eingewechselt, allerdings ohne Auffälligkeiten. Brachte immerhin alle seine 23 Pässe an den Mann. Note: 3,5
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Borussia Mönchengladbach bleibt unberechenbar und ihr Trainer weiter ratlos. Bayerns Dayot Upamecano überrascht mit einem etwas anderen Ansatz und in Augsburg schafft ein großes Talent wohl endlich den Durchbruch.

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1. Hütter und Gladbach: Das passt einfach nicht

Borussia Mönchengladbach schaffte am Sonntag das Kunststück, eine komplette Saison in 90 Minuten zu packen. Gegen Mainz dominierte die Mannschaft den Gegner komplett, hatte zwei Drittel Ballbesitz, generierte daraus elf zu zwei Torschüsse und eine Führung, die mit 1:0 nicht zu gering ausfiel. Dann stellte Mainz sein Pressing um, machte das Zentrum zu und mit dem Anpfiff der zweiten Hälfte war es plötzlich vorbei mit der Gladbacher Herrlichkeit.

Yann Sommer alleine war es zu verdanken, dass Mainz die Partie nicht mit zwei, drei Toren Unterschied noch gewann. Nur noch fünf Gladbacher Torschüssen standen deren 19 (!) der Mainzer gegenüber. Ein völlig unbegreiflicher Leistungseinbruch, den man in dieser Saison nur zu oft schon gesehen hat von der Borussia. Und auf den der Trainer mal wieder keinerlei Antworten hatte.

Adi Hütter konnte keinen wirkungsvollen Einfluss nehmen, versuchte auch deutlich zu spät mit seinen Anpassungen gegenzusteuern und es bleibt das schale Gefühl der letzten Monate, dass es zwischen dem Österreicher und dieser Mannschaft auch nicht mehr besser werden wird.

Das Potenzial ist unbestritten groß in diesem Team, dessen Qualität der Einzelspieler für einen Platz im oberen Tabellendrittel reichen sollte. Die Realität ist Platz zwölf und ohne den aktuell wohl besten Keeper der Liga stünde es noch deutlich schlechter um die Borussia...

Yann Sommer hielt Gladbach gegen Mainz den Punkt fest.
© getty
Yann Sommer hielt Gladbach gegen Mainz den Punkt fest.

2. Das ist der neue Dayot Upamecano

Es ist nicht immer rund gelaufen in Dayot Upamecanos erster Saison bei den Bayern. Dem Franzosen unterliefen zu viele leichte Stellungsfehler gegen den Ball und auch einige im eigenen Ballbesitz. Vielleicht, weil der immer noch erst 23-Jährige auch eine Spur zu ungeduldig war und zu viel auf einmal wollte in einigen Situationen.

Gegen Freiburg und einen besonders defensiv eingestellten Gegner gab es nun aber kaum noch diese Pässe der Güteklasse "besonders riskant". Upamecano hatte von allen Feldspielern auf dem Platz die meisten Ballaktionen (114) und spielte die meisten Pässe (100).

Sehr auffällig dabei: Upamecano verzichtete weitgehend auf die Zuspiele, die durch die gegnerischen Linien den Weg zum Mitspieler finden sollten. Stattdessen beschränkte er sich auf die meist simplen Pässe und machte damit einen deutlich sicheren Eindruck als in vielen anderen Partien in dieser Saison. Und als dann der Gegner nach der neuerlichen Bayern-Führung höher ins Feld rücken musste, wählte Upamecano auch nur die halb-riskante Variante: Sein langer Schlag über das gegnerische Pressing hinweg auf Kingsley Coman wurde sogar zur Torvorlage.

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