VfB Stuttgart: Elfmeter-Entscheidung bringt Mislintat in Rage - Streich kontert

Von Stefan Petri
Stuttgarts Sportdirektor Sven Mislintat.
© imago images

Der zurückgenommene Elfmeter im Spiel zwischen dem SC Freiburg und dem VfB Stuttgart (2:0) sorgte nach dem Spiel für Aufregung. VfB-Sportdirektor Sven Mislintat war fuchsteufelswild und sprach von einer "irrsinnigen" Entscheidung. Ganz anders sah das der Freiburger Trainer Christian Streich.

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Die Breisgauer gewannen nach einem Eigentor von Hiroki Ito (37.) und einem Tor von Kevin Schade (72.) mit 2:0. Dem Führungstreffer vorausgegangen war jedoch besagte strittige Szene: Nach einem Zweikampf zwischen Lukas Kübler und Alexis Tibidi entschied Schiedsrichter Tobias Stieler auf Elfmeter, nahm ihn nach Rücksprache mit dem VAR und Konsultation der Video-Bilder aber wieder zurück.

Für Mislintat ein Unding. "Für all die, die den Kontakt nicht gesehen haben - gehört hat ihn im Stadion jeder. Schiedsrichter-Leistungen dieser Art zerstören die Spiele. Das Spiel verändert sich mit so einer Situation. Es ist ein klarer Kontakt, er kommt zu Fall, das Ding ist gepfiffen, es ist keine klare Fehlentscheidung. Der Eingriff ist meines Erachtens völlig irrsinnig", redete er sich bei Sky nach der Partie in Rage.

Sein Trainer Pellegrino Matarazzo sah es ähnlich: "Das kann ich zu 100 Prozent nicht nachvollziehen. Wir wurden letzte Woche benachteiligt und haben einen Elfmeter nicht bekommen, der für mich ein ganz klares Foul war."

Freiburgs Nicolas Höfler gab zu, dass sich die Freiburger nicht hätten beschweren können: "Für uns extrem wichtig, dass er den zurückgenommen hat. Sonst wäre es noch mal deutlich schwerer geworden ..." Auf diese Aussage reagierte Mislintat wenig später vielsagend: "Wenn es selbst die Freiburger sagen ..."

Mislintat: Stuttgart als kleiner Klub benachteiligt

Der 49-Jährige sah seinen Klub, der mittlerweile seit 477 Minuten auf einen eigenen Treffer wartet, aufgrund des fehlenden Standings benachteiligt. "Das würde es nie geben, dass der Elfer gegen Mannschaften zurückgenommen wird, die eine andere Reputation haben als der VfB Stuttgart", betonte er.

Freiburg-Coach Christian Streich, dessen Team nach dem Sieg den fünften Tabellenplatz belegt, konnte dagegen keinen Strafstoß erkennen: "Das ist ein Elfmeter? Der Spieler steht einfach da, macht gar nichts, hat null Aktivität. Zum Glück werden solche Elfmeter zurückgenommen. So eine Situation kann niemals ein Elfmeter sein - für uns nicht und für niemand anders."

Auf der Pressekonferenz nach der Partie gab Streich jedoch zu, dass er den Frust der Gäste "sehr gut verstehen" könne. Matarazzo erklärte seinerseits, er hätte "nichts gesagt", hätte Stieler nicht gepfiffen. Bei "30, 35 Prozent Elfmeter" habe jedoch keine klare Fehlentscheidung vorgelegen, weshalb sich der VAR nicht hätte einschalten müssen.

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