"War böse und hat mich vollgemeckert": Red-Bull-Junioren der F1
Am kommenden Wochenende kann Red Bulls Max Verstappen beim Großen Preis von Japan den WM-Titel eintüten. Für den Niederländer wäre es bereits der zweite Triumph in Folge. Anderen RB-Juniorpiloten blieb der Erfolg verwehrt. Wir werfen einen Blick darauf.
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CHRISTIAN KLIEN: Absolviert 2003 seine ersten F1-Testfahrten für Jaguar und überzeugt so sehr, dass ihn das Team letztlich als Stammfahrer übernimmt. Als dann 2005 Red Bull Jaguar aufkauft, darf Klien auch für die Österreicher an den Start gehen.
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Zwei Jahre sitzt er für den Energyy-Drink-Hersteller im Cockpit, wirklich überzeugen kann er gegen die – zugegeben starken – Teamkollegen um Mark Webber und David Coulthard aber nie. Teaminterne Differenzen sorgen schließlich Ende 2006 für sein F1-Aus.
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VITANTONIO LIUZZI: Wird bereits in der Formel 3000 von Red Bull gefördert und findet 2006 in die Formel 1 als Stammfahrer von RBs damaligem B-Team Toro Rosso. Erwirbt sich dort jedoch den Ruf als schlampiges Talent und muss 2007 bereits wieder gehen.
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Für die nächsten drei Jahre heuert er dann beim neuformierten Spyker-Nachfolger Force India an, wo er zunächst den Posten als Ersatzfahrer und später neben Adrian Sutil ein Stammcockpit übernimmt. Fährt 2011 noch einmal für HRT, danach ist Schluss.
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ROBERT DOORNBOS: Ist ab 2005 als Ersatzfahrer für Red Bull und später für Toro Rosso aktiv. Nach dem Streit mit Klien darf er für Rennen ins RB-Auto hüpfen, sammelt dort aber keine Punkte und empfiehlt sich nicht für eine Weiterbeschäftigung.
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Da er auch sonst nirgends ein Cockpit bekommt, wechselt er 2007 in die Champ-Car-Serie, wo er für das Minardi Team USA an den Start geht. Nach der Auflösung der Serie noch in der Indy-Car-Series unterwegs, ehe er 2010 seine Rennsportkarriere beendet.
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SCOTT SPEED: Wird 2005 als Ersatzfahrer von Red Bull verpflichtet und kommt dort am Rande des Kanada-GPs 2005 erstmals zum Einsatz. Als US-amerikanische F1-Hoffnung bekommt er 2006 neben Liuzzi ein Stammcockpit bei Toro Rosso.
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Erfolgreich verläuft die Beziehung aber nicht. Teamchef Gerhard Berger bezeichnet ihn als "dümmsten Fahrer, den ich je gesehen habe". Speed wiederum wirft Berger und dem späteren Teamchef Franz Tost Mobbing vor. Letztlich wird er rausgeschmissen.
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SEBASTIAN VETTEL: Der viermalige Weltmeister gilt als einer der Musterkinder der Red-Bull-Schule. Über Toro Rosso, wo er sensationell 2008 im Regen von Monza gewinnt, kommt er 2009 zum A-Team. Dort schreibt er Geschichte.
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2010 wird er der bis heute jüngste F1-Weltmeister aller Zeiten, 2011, 2012 und 2013 wiederholt er das Kunststück. 2014 erfüllt er sich seinen Traum von Ferrari, dort beginnt aber sein langsamer Abstieg. Lässt seine Karriere bei Aston Martin ausklingen.
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SEBASTIEN BUEMI: Ab 2008 ist der Schweizer Testfahrer für Red Bull, zwischen 2009 und 2011 darf er dann als Stammfahrer für Toro Rosso Rennen fahren. Sammelt in drei Jahren immerhin 29 WM-Punkte, für die gewachsenen RB-Ambitionen ist das aber zu wenig.
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Nach seinem F1-Aus geht er für Toyota in der FIA-Langstrecken-Weltmeisterschaft an den Start, unter anderem nimmt er am 24-Stunden-Rennen von Le Mans teil. Bei Red Bull bleibt er sogar bis 2020 noch Testfahrer.
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JAIME ALGERSUARI: Empfiehlt sich mit einem Titel in der britischen Formel 3 und übernimmt Mitte 2009 für Sébastien Bourdais das Stammcockpit bei Toro Rosso. Damit wird er auch zum damals jüngsten F1-Fahrer aller Zeiten.
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Speziell das Verhältnis zu Helmut Marko soll belastet sein. Vor laufender Kamera werden Streits zwischen beiden gefilmt, später beteuert der Spanier "Albträume" von Marko gehabt zu haben: "Er war immer böse und hat mich immer vollgemeckert."
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DANIEL RICCIARDO: Der "Honey Badger" steigt zur Saison 2011 für HRT erstmals in ein F1-Cockpit. 2012 darf er dann für Toro Rosso starten, wo man sein Talent erkennt und ihn 2014 als Teamkollegen für Vettel zu Red Bull abgibt.
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Den amtierenden Weltmeister steckt er im folgenden Jahr dann überraschenderweise in die Tasche - das Teamduell gewinnt er deutlich. 2019 wechselt er in der Hoffnung auf den WM-Titel zu Renault, später dann zu McLaren. Aktuell fährt er um seine Zukunft.
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JEAN-ERIC VERGNE: Wird bereits seit 2007 von Red Bull unterstützt und darf 2012 schließlich an der Seite Ricciardos als Stammfahrer in ein F1-Cockpit steigen. Dort macht er sich nicht schlecht und hat Ricciardo in der ersten Saison im Griff.
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Auch im Anschluss erzielt er eigentlich solide Leistungen, der Sprung ins A-Team bleibt ihm aber verwehrt. Als sich RB 2015 dann für Daniil Kvyat anstatt für ihn für die Beförderung entscheidet, verlässt er die F1 in Richtung Formel E.
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DANIIL KVYAT: Tritt nach nur einem Jahr bei Toro Rosso als 19-Jähriger das schwere Erbe von Vettel bei Red Bull an, dort fällt er aber hauptsächlich als Crashkid durch unüberlegte Zweikampfführung auf. Nur ein Jahr später ist wieder Schluss.
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Nach seinem Rauswurf erhält er 2019 erneut die Chance bei Toro Rosso, wo er zwar deutlich gereifter auftritt, ergebnistechnisch aber nur selten überzeugen kann. Am Ende der Saison 2020 wirft ihn Red Bull dann endgültig raus.
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MAX VERSTAPPEN: Neben Vettel das wohl größte Talent der gesamten Red-Bull-Schule. Hüpft mit zarten 17 Jahren und fünf Monaten erstmals in ein F1-Auto und löst Alguersuari damit als, bis heute, jüngster Königsklassen-Debütant aller Zeiten ab.
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Bei seinem ersten Einsatz für RB gelingt Verstappen sensationell sein erster Sieg, nachdem er das Cockpit bereits nach vier Rennen für Kvyat übernommen hatte. 2021 wird er erstmals im RB Weltmeister, 2022 ist er auf dem besten Weg zur Titelverteidigung.
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CARLOS SAINZ: Wird bereits in der Formel 3,5 von Red Bull gefördert, ehe er 2015 ein Cockpit bei Toro Rosso ergattert. Dort überzeugt er, beim A-Team ist jedoch kein Platz für den ambitionierten Spanier. 2017 verlässt er deshalb den RB-Kosmos.
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Über Renault und McLaren, wo er sich über die Jahre von einer grauen Maus zu einem der besten F1-Piloten des Feldes entwickelt, findet er 2021 den Weg zur Scuderia Ferrari. Dort Teamkollege von Charles Leclerc, mit dem er meist auf Augenhöhe agiert.
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PIERRE GASLY: Der Franzose hat im RB-Kosmos bereits eine ereignisreiche Reise hinter sich. Wird Ende 2017 ins kalte Wasser geschmissen und weiß in den wenigen Rennen zu überzeugen, weshalb er 2018 ein Stammcockpit bei Red Bulls B-Team bekommt.
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Zur Saison 2019 wird er ins A-Team befördert, dort sieht er gegen Jahrhunderttalent Verstappen aber überhaupt kein Land. Bereits in der Sommerpause wird verkündet, dass Gasly den Schritt zurück zu Toro Rosso machen muss.
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BRENDON HARTLEY: Der Neuseeländer ist bereits mehrere Jahre raus aus dem Red-Bull-Nachwuchsprogramm, als er 2017 doch noch seine Chance in der Formel 1 bekommt. Mit 27 Jahren darf er erstmals bei Toro Rosso debütieren.
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Mit einem guten Rennen empfiehlt er sich sogar für weitere Einsätze, die er auch bekommen soll. Bis Ende 2018 sitzt er bei Red Bulls B-Team im Auto, eine weitere Zusammenarbeit scheitert dann aber aufgrund von wenig überzeugenden Auftritten Hartleys.
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ALEXANDER ALBON: Wird 2018 Dritter in der Formel 2, worauf Red Bull ihn zu Toro Rosso beordert. Weil Gasly patzt, darf er ab Mitte 2019 sogar als Stammfahrer ins Cockpit des A-Teams steigen, ihn ereilt in der Folge jedoch ein ähnliches Schicksal.
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Da er mit Verstappen keineswegs mithalten kann, muss er Ende 2020 seinen Platz bei RB wieder abgeben. Er bleibt Testfahrer, bekommt aber nirgends ein Stammcockpit. 2022 löst er schließlich seinen RB-Vertrag auf und wechselt zu Williams.
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YUKI TSUNODA: Der von vielen RB-Verantwortlichen so hoch geschätzte Japaner steigt 2021 erstmals ins Cockpit des mittlerweile umbenannten B-Teams Red Bulls, AlphaTauri. Dort hat er wenig Anlaufschwierigkeiten und kann mit Teamkollege Gasly mithalten.
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Auch 2022 sitzt er an der Seite des Franzosen im Cockpit, wobei er jedoch nicht ganz so stark performt wie noch im Vorjahr. Dennoch wird er auch 2023 für AlphaTauri fahren und ist als langfristige Option beim Mutterteam im Gespräch.
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