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Fünf Fragen zum Trade von Jahlil Okafor zu den Brooklyn Nets: Die Erlösung

Jahlil Okafor wechselt zu den Brooklyn Nets
© getty
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Was bedeutet der Trade für Jahlil Okafor?

In erster Linie die Chance auf den langersehnten Neuanfang. Okafor erlebte seit dem Draft 2015 einen rasanten Abstieg: Damals galt er noch als ähnlich talentiert wie Karl-Anthony Towns oder Kristaps Porzingis, manch ein Experte siedelte ihn sogar über den genannten Bigs an.

In den folgenden Jahren schritt die Center-Revolution in der NBA jedoch schnell voran. Die neuen Fünfer sollten offensiv mehr mitbringen als nur Lowpost-Moves und einen soliden Halbdistanzwurf - es darf auch gerne ein sicherer Dreier sein. Wenn das nicht der Fall ist, sollen sie zumindest eine Wucht im Pick-and-Roll darstellen und dieses auf der anderen Seite gut verteidigen können. Letzteres sind Sachen, die auf Okafor bekanntlich gar nicht zutreffen.

Er ist einer der schlechtesten Verteidiger der Liga, ob nun im Pick-and-Roll oder in einer sonstigen Situation. Teilweise wirkte es hilflos, was er in der eigenen Zone veranstaltet - bei Switches gegen wuselige Guards mag man gar nicht hinschauen, so verheerend sieht das aus.

Daran wird The Big Jah arbeiten müssen, was die Nets natürlich wissen. Die nötige Zeit haben sie dafür, Siege braucht es erstmal nicht. Nun liegt es an Okafor, diese Zeit auch in die richtigen Baustellen zu investieren. Und davon gibt es auch in der Offensive einige.

Denn statistisch war er auch am vorderen Ende des Parketts nie effizient. Im Gegenteil: In der vergangenen Saison landete er beim offensiven Real-Plus-Minus auf dem 69. Platz unter den Centern - er war also Schlusslicht. Als eine "Ausrede" darf hier aber gelten, dass er sich selten das Feld mit den besseren Sixers-Spielern teilen durfte und entsprechend schwierige Abschlüsse nehmen musste.

Nun steht in Brooklyns Lineup auch nicht die Elite der NBA-Welt auf dem Parkett, doch das Spacing ist besser als zu Okafors Spielzeiten in Philly. Das dürfte dem Lowpost-Spezialisten zugutekommen. Wenn er Platz bekommt, kann er sich zu seinen Abschlüssen wühlen. Wenn es ihm gelingt, sein Playmaking zu verbessern und Double-Teams besser zu bestrafen, würde er sein Spiel direkt auf eine andere Ebene heben.

Das muss er auch dringend tun, um zu beweisen, dass er eben doch kein Center ist, der aus der Zeit gefallen ist. Dafür hat er jetzt noch drei Viertel der laufenden Saison Zeit. Das Umfeld in Brooklyn scheint dafür wie gemacht - und die Motivation dürfte nach der Posse in Philly massig vorhanden sein.