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Serie gedreht! Boston holt Spiel 5

Von Robert Arndt
Isaiah Thomas blühte erst spät für die Boston Celtics auf
© getty

Die Boston Celtics haben zum ersten Mal ein Heimspiel in der Serie gegen die Chicago Bulls gewonnen. Dabei wurde beim 108:97-Erfolg aber erneut lange gezittert, erst in den letzten Minuten konnten sich die Gastgeber absetzen. Die Celtics haben somit vor dem kommenden Spiel 6 in Chicago eine 3:2-Serienführung.

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Die Celtics haben die Serie gedreht. Nach zwei Heimniederlagen zu Beginn holte sich der Topseed der Eastern Conference das wichtige Spiel 5. Die Bulls führten dabei noch im vierten Viertel, fielen aber in den letzten acht Minuten auseinander und verloren das Schlussviertel mit 29:16.

Isaiah Thomas blühte dabei erst in der zweiten Halbzeit auf, nachdem er zuvor lediglich ein Field Goal vorzuweisen hatte. Durch zahlreiche Auftritte an der Freiwurflinie (11/11 FT) waren es am Ende 24 Punkte. Auch Avery Bradley konnte die die gleiche Ausbeute vorweisen. Al Horford machte sein bestes Spiel der Serie und steuerte 21 Punkte, 7 Rebounds und 9 Assists bei.

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Beeindruckend war die Trefferquote von der Charity Stripe (23/23 FT) sowie die lediglich 6 Turnover. Dies machte die schwache Quote von Downtown (9/40 Dreier) beinahe vergessen.

Für Chicago schnupperte Dwyane Wade (26 Punkte, 7/18 FG, 11 Rebounds, 8 Assists) an seinem ersten Playoff-Triple-Double, Jimmy Butler steuerte 14 Zähler und 8 Boards bei. Paul Zipser kam in knapp 18 Minuten Einsatzzeit auf 5 Punkte (2/3 FG) und 3 Rebounds.

Die Reaktionen:

Dwyane Wade (Bulls): "Jeder weiß, dass Bradley ein guter Verteidiger ist. Aber 24 Punkte von ihm haben uns heute umso mehr weh getan."

Avery Bradley (Celtics): "Ich wollte unbedingt verhindern, dass Butler an die Freiwurflinie kommt. Das war mein Ziel und ich denke, das habe ich erreicht."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Brad Stevens brachte die gleiche Starting Five wie in Spiel 4, also auch Gerald Green. Dazu gesellten sich Thomas, Bradley, Crowder und Horford. Bei den Bulls wurde Rondo nicht rechtzeitig fit, stattdessen durfte sich diesmal Canaan (statt Grant) versuchen. Wade, Butler, Mirotic und Lopez waren die anderen Starter.

1. Viertel: Erneut erwischten die Bulls im TD Garden den besseren Start. Das lag auch an der schwachen Wurfauswahl der Celtics. Sieben der ersten acht Versuche waren Dreier, kein einziger ging durch die Reuse. Sechs Punkte nach sieben Minuten waren schwach. Die Bulls starteten zwar dank Wade gut, doch verpassten sie es, sich ein frühes Polster aufzubauen. So schossen sich die Celtics warm und trafen nun aus der Distanz. Ein 11:2-Run brachte zum Ende des Viertels die 23:20-Führung.

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2. Viertel: Schön anzuschauen war es weiterhin nicht. Die Celtics knallten Dreier um Dreier auf den Ring. So konnten sich die Bulls zahlreiche Turnover erlauben. Auch Thomas war noch überhaupt nicht im Spiel, wodurch Bradley mehr Scoringaufgaben übernahm. Chicago kam immer wieder Wege in die Zone und konnte so konstant punkten. Thomas machte dann eine Minute vor der Pause sein erstes Field Goal. 52:50 Celtics.

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3. Viertel: Von Downtown ging für IT4 weiter nichts. Dafür fand er nun Wege am Ring abzuschließen. Anders die Bulls, die dank Triples von Wade und Butler wieder die Führung übernahmen. Auch Lopez tat den Celtics in der Zone weh. Allerdings kollabierten die Bulls gegen Ende des Viertels defensiv gleich mehrfach und luden die Celtics zu offenen Würfen ein, die sie nun besser trafen. Butler setzte mit der Sirene von Downtown den Schlusspunkt. 81:79 Bulls.

4. Viertel: Butler ging bei den Bulls auf die Bank, doch Chicago überstand die Phase ohne größeren Schaden. Durch dumme Ballverluste gerieten die Gäste aber wieder in Probleme. Die Celtics konnten sich mit einem Run ein wenig absetzen. Es machte sich Frust breit. Wade und Lopez kassierten technische Fouls. Bei 15 Punkten Vorsprung schien das Ding gelaufen, doch Wade antwortete noch einmal mit sechs schnellen Zählern. Als Horford dann Mirotic alt aussehen ließ, wedelte Hoiberg eine Minute vor dem Ende mit der weißen Fahne. Die Celtics gewannen mit 108:97.

Celtics vs. Bulls, Game 5: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Avery Bradley. Während seine Mitspieler Backstein um Backstein warfen, suchte er nach anderen Lösungen und entwischte seinen Gegenspielern mit cleveren Cuts, was der stockenden Celtics-Offensive enorm half. Auch seine Defense gegen Butler und Wade war wie immer gern gesehen.

Der Flop des Spiels: Wo war eigentlich Jimmy Butler im vierten Viertel? Während Wade sich nach Kräften mühte, tauchte der zweite Bulls-Star in den letzten zwölf Minuten komplett ab. Der Small Forward nahm nur noch zwei Würfe und wirkte doch arg frustriert. Fand über das komplette Spiel seinen Rhythmus nicht. Mit einem starken Jimmy Buckets wäre für die Bulls etwas drin gewesen.

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Das fiel auf:

  • Man kann Fred Hoiberg nicht vorwerfen, dass nicht alles versucht hat auf Point Guard. Canaan konnte im ersten Viertel keine Akzente setzen. Carter-Williams bekam auch nur zwei Minuten. So grub der Coach Anthony Morrow aus und ließ Wade den Spielaufbau übernehmen. Der Edelshooter machte seine Sache dabei gut und half mit 8 Punkten im ersten Durchgang. Flüssig lief die Offense trotzdem nicht. 16 Turnover (Celtics: 5) waren dann doch eine Ecke zu viel.
  • 25 Versuche von Downtown nahmen die Celtics vor der Pause. Das war definitiv zu viel, aber auch genau das, was die Defense der Bulls den Gastgebern gab. Fehlende Abstimmung bei den Gästen führte immer wieder zu großen Lücken, die Rotationen passten überhaupt nicht. Dies war wenig verwunderlich, da mit Canaan und Morrow Spieler auf dem Court standen, die über Monate keine Rolle spielten. Da Boston aber kalt von draußen blieb, ging die "Strategie" sogar auf.
  • Von den Flügelspielern der Celtics kam auch diesmal viel wenig. Green und Crowder konnten nur mickrige zwei Field Goals verbuchen (bei 11 Versuchen). Gerade Crowder kommt überhaupt nicht in die Serie. Seine Dreierquote beträgt mickrige 26,3 Prozent (6/27), in diesem Spiel kamen fünf Backsteine hinzu. Der kritisierte Horford rehabilitierte sich dagegen und verteilte stark im Post die Bälle. Hätten die Celtics nicht so viele Backsteine geworfen, wären es noch deutlich mehr Assists für den Center geworden.
  • Der TD Garden scheint die Lieblings-Arena von Lopez zu sein. Speziell im dritten Viertel gehörte die Zone dem Bulls-Center. 10 Punkte steuerte er bei und erinnerte einmal mehr eher an Moses Malone, als an einen durchschnittlichen Big Man. Da sei ihm auch sein Shaqtin' a Fool Moment vergönnt, als er einen Runner über die Korbanlage schmiss.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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