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Wizards siegen trotz überragendem Schröder

Von Robert Arndt
Bradley Beal war Topscorer der Washington Wizards
© getty

Die Washington Wizards haben nach zwei Niederlagen in Atlanta die richtige Antwort gefunden und ihrerseits das Heimspiel mit 103:99 gewonnen. Damit führen die Hauptstädter in der Serie mit 3:2. Die Hawks müssen somit Spiel 6 in der Philips Arena unbedingt gewinnen, um das Ausscheiden zu verhindern.

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Es blieb dabei. Kein Team kann auswärts ein Spiel klauen. Zwar hielten die Hawks die Partie über die komplette Dauer sehr eng, doch letztlich hatten die Wizards an diesem Abend mehr zu bieten, auch weil nicht nur der Backcourt um John Wall (20 Zähler, 9/20 FG, 14 Assists) und Bradley Beal (27 Punkte, 11/22 FG) ablieferte.

Otto Porter steuerte 17 Punkte (3/4 FG, 9/10 FT) bei, Bojan Bogdanovic erzielte 14 Zähler von der Bank kommend. Markieff Morris steckte erneut in Foulproblemen und streute dadurch nur 8 Punkte (4/9 FG) in 18 Minuten ein.

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Bei Atlanta war es erneut Dennis Schröder, der die Offense seiner Farben am Laufen hielt. Seine ersten vier Dreier fanden ihr Ziel, am Ende kam er auf 29 Zähler (10/18 FG, 5/6 Dreier) und 11 Assists (beides Career Highs in den Playoffs) bei nur einem Turnover. Unterstützung bekam er vor allem von Paul Millsap, der mit 21 Punkten und 11 Rebounds ebenfalls ein Double-Double für sich verbuchen konnte. Allerdings hatten die Wizards den Power Forward in der Crunchtime besser im Griff, so dass dieser nicht mehr am Ring abschließen konnte.

Problematisch war bei Atlanta, dass außer Schröder keiner Gefahr von Downtown ausstrahlte (4/25 Dreier), dazu wurden wichtige Freebies liegen gelassen (14/21). Washington überzeugte auf der anderen Seite mit lediglich 6 Ballverlusten.

Spiel 6 findet von Freitag auf Samstag in Atlanta statt.

Die Reaktionen:

Dennis Schröder (Hawks): "Wir hatten es in der eigenen Hand. Kleinigkeiten haben entschieden. Wir müssen in der Crunchtime einfach einen besseren Job machen."

Scott Brooks (Head Coach Wizards) über die Defense: "Wir haben lange Videos studiert und ehrlich und direkt die Fehler angesprochen. Ich denke, wir haben heute einiges davon umgesetzt."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Alles blieb beim Alten. Washington begann mit Wall, Beal, Porter, Morris und Gortat, während die Hawks auf Schröder, Hardaway, Prince, Millsap und Howard setzten.

1. Viertel: Guter Start für beide Teams. Bei den Gastgebern lief zunächst alles über Beal und Morris, während sich bei Atlanta jeder Starter mit einem Field Goal im Boxscore verewigen konnte. Schröder machte da weiter, wo er in Spiel 4 aufgehört hatte. Die ersten drei Distanzwürfe saßen, doch dann holte er sich erneut zwei Fouls ab. Washington musste hart für Offense kämpfen, Wall blieb ohne Punkte (0/3 FG) 25:23 Hawks.

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2. Viertel: Atlanta hielt Washington mit unnötigen Ballverlusten im Spiel. So waren sieben Punkte Vorsprung schnell verbraucht. Die Gastgeber kamen nun mehr ins Laufen und auch Wall fand mehr und mehr seinen Rhythmus. Doch es war weiter die Serie der Fouls. Wieder musste Morris früh mit drei Fouls runter. Schröder blieb derweil aggressiv und war gegen Ende die einzige Option im Angriff, auch weil Millsap ebenfalls Foulprobleme bekam. 50:49 Wizards.

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3. Viertel: Die Wizards kamen stürmisch aus der Pause. Porter machte in zwei Minuten acht Punkte. Atlanta bekam keinen Zugriff mehr. Nach nur 270 Sekunden hatten sich die Gastgeber eine zweistellige Führung erarbeitet. Nach einer Auszeit wendete sich wieder das Blatt, die Gäste legten einen 11:0-Run hin, angeführt von Hardaway, der drei Jumper versenkte. Doch dank Wall, der erneut einen spektakulären Dunk lieferte, blieben die Gastgeber vorne. 83:79 Wizards.

4. Viertel: Weiter ging es mit einer kleinen Jennings-Show. Erst klaute er Calderon den Ball, wenig später bediente er sehenswert Bogdanovic. Doch die Hawks ließen sich nicht abschütteln. Schröder traf dabei einen schweren Turnaround-Jumper über Beal mit ablaufender Shotclock. Allerdings war die Wizards-Defense nun dominant. Atlanta bekam nichts mehr geschenkt. Schröder verkürzte von Downtown auf zwei, doch Wall konterte per Midrange-Jumper bei noch 47 Sekunden auf der Uhr. Millsap und Hardaway verfehlten. Die Wizards gewannen mit 103:99.

Wizards vs. Hawks, Game 5: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Bradley Beal. Sein Start war mächtig (4/4 FG), doch dann kühlte er merklich ab. In der zweiten Halbzeit aber wieder voll auf der Höhe mit wichtigen Körben und noch wichtigeren Aktionen in der Verteidigung. Dabei blockte er Millsap gleich zweimal und holte sich zudem noch 3 Steals. Ebenfalls stark: Wall und Porter.

Der Flop des Spiels: Kent Bazemore. Nach einem überragenden Spiel 4 diesmal ohne Fortune im Angriff. Nahezu jeder seiner Jumper klatschte auf die Vorderseite des Rings, dazu mit einigen überhasteten Aktionen. Auch Wall hatte sich besser auf den Swingman eingestellt, wodurch Bazemore den Wizards-Spielmacher nicht wirklich stoppen konnte.

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Das fiel auf:

  • Zu Beginn machten die Hawks da weiter, wo sie in Spiel 4 aufgehört hatten. Sie kontrollierten das Tempo, versuchten unter dem Korb zu punkten und verhinderten so lange Rebounds und mögliche Fastbreaks und leichte Punkte für Wall. Hinzu kam, dass am Brett gut gearbeitet wurde. Gortat, in Spiel 4 noch mit 18 Rebounds, war überhaupt nicht in der Partie.
  • Wizards-Coach Brooks veränderte ein wenig seine Rotation und verschaffte Wall früh eine Pause. Stattdessen war es Beal, der die ersten 14 Minuten durchspielte. Später setzte der Ex-Thunder-Coach auf ein kleines Lineup ohne echten Center mit Wall und vier Schützen, wodurch dieser nun endlich seine gefürchteten Drives besser einsetzen konnte. Die Foulproblematik von Morris setzte dem jedoch ein Ende.
  • Das Duell zwischen Schröder und Wall fand zunächst nicht statt. Beide Coaches setzten auf Cross-Matchups. Hardaway durfte sich gegen Washingtons Point Guard versuchen und machte dies gar nicht mal so schlecht, während Beal versuchte, die Kreise von Schröder einzudämmen. Später versuchte es Atlanta häufiger mit Bazemore und Schröder gegen Wall, doch dieser war vor allem im dritten Viertel kaum zu stoppen.
  • Einen wichtigen Anteil am Erfolg hatte die zuletzt viel kritisierte Wizards-Bank, die durchweg überzeugen konnte. Bogdanovic brachte Scoring, Jennings ein wenig Playmaking und Kelly Oubre Jr. lieferte zahlreiche Hustle Plays, wodurch er auch noch spät im Schlussabschnitt auf dem Feld stehen durfte. Auch Jason Smith spielte aufgrund der Morris-Fouls wichtige Minuten in der Defense, auch wenn sein Jumper diesmal nicht fiel. Eine Wadenverletzung machte ihm aber im vierten Viertel einen Strich durch die Rechnung.
  • Beeindruckend war erneut die Performance von Schröder, der sein Team im vierten Viertel wieder in die Partie brachte. Kontrollierte Drives, gut gewählte Jumper und punktgenaue Pässe. Als Millsap aus dem Spiel genommen wurde, riss er die Offense an sich und lieferte ab, auch wenn es am Ende nicht reichte. Erfreulich war zudem sein Jumper, der zumeist saß. Mindestens 25 Punkte und 10 Assists in den Playoffs für die Hawks gelangen zuletzt dem großen 'Pistol Pete' Maravich im April 1973.

Das Playoff-Bracket im Überblick

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