Korruptionsskandal: Modric möglicher Zeuge

SID
Luca Modric könnte im kroatischen Korruptionsskandal vor Gericht aussagen
© getty

Der Korruptionsskandal im kroatischen Fußball wird ab Donnerstag juristisch aufgerollt. In dem Verfahren um Bestechung und Steuerhinterziehung in Millionenhöhe beim Spitzenklub Dinamo Zagreb sind Kroatiens "Fußball-Pate" und Dinamos Ex-Boss Zdravko Mamic sowie sein jüngerer Bruder Zoran, früher Profi bei den Bundesligisten VfL Bochum und Bayer Leverkusen, die Hauptangeklagten.

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Medienberichten zufolge ist im Prozessverlauf eine Vernehmung von Zagrebs Ex-Mittelfeldstar Luka Modric vom Champions-League-Sieger Real Madrid als Zeuge möglich. Weil dem älteren Mamic-Bruder die Einbindung in Zagrebs angeblich mafia-ähnliche Strukturen nachgesagt wird, findet das Verfahren zur bestmöglichen Verhinderung einer Manipulation der Richter im ostkroatischen Osijek statt.

Die Mamic-Brüder sollen von 2008 bis 2012 mit Hilfe eines Verbandsfunktionärs und eines Steuerinspektors durch Bestechung und Steuerhinterziehung illegal Millionenbeträge eingestrichen haben.

Schätzungen der Ermittlungsbehörden zufolge erlitt Dinamo dabei einen Schaden von umgerechnet 15,5 Millionen Euro und der kroatische Fiskus einen Verlust von umgerechnet über zwei Millionen Euro.

Modric-Transfer unter Beobachtung

Zdravko Mamic war im Februar 2016 kurz vor der Anklageerhebung als Dinamo-Präsident zurückgetreten. Der 57-Jährige, der seine Unschuld beteuert und den Prozess als "politisch motivierten Versuch der Zerstörung von Dinamo und der Mamic-Familie" einstuft, gilt allerdings weiter als die "graue Eminenz" im Fußball des Balkanlandes.

Modric kommt aufgrund seines neun Jahre zurückliegenden Transfers von Zagreb zum englischen Topklub Tottenham Hotspur als Zeuge in Betracht. Alleine bei dem Geschäft soll der damalige Dinamo-Chef Mamic 6,5 Millionen Euro in die eigene Tasche geleitet haben.

Luka Modric im Steckbrief

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