Timea Bacsinszky über Verletzungsmisere: "Schmerzmittel ruinierten meinen Magen"

Von Lukas Zahrer
Timea Bacsinsky hatte große Probleme mit ihrem Mittelfinger.
© getty

Timea Bacsinsky hat nach einer langwierigen Verletzung an ihrer rechten Schlaghand in der aktuellen Saison noch kein Match auf der WTA-Tour gewonnen. Doch der eigentliche Erfolg der Schweizerin ist die Rückkehr in den Tenniszirkus.

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"Ich dachte, meine Karriere sei vorbei", sagte Bacsinszky gegenüber dem Blick. Mit einer schweren Arthrose im Mittelfinger musste sie im vergangenen September ihre Saison vorzeitig beenden.

Die Schweizerin versuchte zunächst, ihre Verletzung unter anderem mit Kortison-Spritzen konservativ zu behandeln. "Aber als Preis für die geschluckten Schmerzmittel ruinierte ich meinen Magen", sagte Bacsinszky.

Ihr Arzt in der Schweiz sagte ihr, sie "würde bald nicht mehr spielen können". Durch Muskelrisse, einer Zyste und beschädigten Bändern und Sehnen könne die 28-Jährige maximal noch zwei Jahre spielen. Bacsinszky, die in Wimbledon ihr letztes Profi-Match 2017 bestritt, versuchte, weitere Meinungen von anderen Ärzten einzuholen, und kontaktierte einen Spezialisten in Mailand.

"Er hat gesagt: Keine Ahnung, wie du mit dieser Hand gespielt hast, so etwas habe ich in meinem Leben noch nie gesehen", erzählte Bacsinszky. Doch der Chirurg traute sich eine Operation mit anschließender Physiotherapie zu. "Jetzt wirst du noch besser", soll er der ehemaligen Nummer neun der Welt gesagt haben. "Da haben wir gelacht. Aber während der Operation habe ich geweint, das war sehr emotional."

Timea Bacsinszky wartet auf ersten WTA-Tour-Sieg 2018

Nun sei sie allerdings in der Hand endgültig schmerzfrei, "dafür schmerzt alles andere ein bisschen". Drei Matches hat Bacsinszky bislang in der aktuellen Saison bestritten, alle drei gingen verloren. Zuletzt auch beim WTA Premier Mandatory in Miami, wo sie in der ersten Runde gegen Ekaterina Makarova mit 2:6, 6:2, 4:6 unterlag.

"Die Maschine ist noch nicht so gut geölt. Aber ich habe ein gutes Gefühl", sagte Bacsinszky, die eine enge Freundschaft mit der Schweizer Skiläuferin Lara Gut pflegt.

Immerhin sicherte sie sich Anfang Februar mit der Russin Vera Zvonareva den Doppel-Titel von St. Petersburg, auch im Fed Cup eine Woche später setzte sie sich im Doppel gegen die favorisierten Tschechinnen durch. "Es fehlt nicht mehr viel, die Extra-Schichten im Training haben sich gelohnt", sagte die zweimalige French-Open-Halbfinalistin. "Das Jahr ist noch lang."

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