Marta Kostyuk: Top 200 als Jüngste seit 10 Jahren

Marta Kostyuk sorgte bei den Australian Open für einen Rekord
© getty

Marta Kostyuk hat in dieser Woche erstmals die ersten 200 der Tenniswelt geknackt - so jung war seit Michelle Larcher de Brito keine mehr.

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Marta Kostyuk gewann 2017 den Juniorinnentitel in Melbourne und sorgte in diesem Jahr bei der "Erwachsenen"-Ausgabe der Australian Open vor allem durch zwei Dinge für Aufsehen. Aus der Quali heraus - und als Nummer 521 der Welt - spielte sie sich als jüngste Spielerin seit 1997 bis in Runde drei und schlug auf dem Weg unter anderem die an 25 gesetzte Shuai Peng.

Und sie sprach davon, Tennis nie so wirklich geliebt und eigentlich nur gespielt zu haben, um ihre Mutter öfter zu sehen. Mama Kostyuk, Talina Beiko, war selbst Profi und schaffte es im Jahr 1994 bis auf Rang 391, danach arbeitete sie als Trainerin. (Kostyuk relativierte ihre Aussagen im Laufe des Turniers. "Es ist nicht, dass ich Tennis nicht gemocht habe, ich habe es nur nicht genossen", behauptete sie, "ich habe es schon geliebt, das tue ich nach wie vor.")

Seit dieser Woche steht Kostyuk, die von Roger-Federer-Manager Ivan Ljubicic gemanagt wird, noch für etwas anderes: Dank ihres ITF-Siegs beim Future-Turnier in Burnie in der Vorwoche, steht sie auf Rang 185 der Welt. Sie ist mit 15 Jahren und 222 Tagen damit die Jüngste unter den Top 200 seit Michelle Larcher de Brito vor rund zehn Jahren.

Larcher de Brito? Genau. Die, die ebenfalls mit zwei Dingen auf sich aufmerksam gemacht hatte: Einerseits mit ihrem lauten Stöhnen (mit 109 Dezibel lag sie noch vor Maria Sharapova an der Spitze). Andererseits mit Aussagen, dass ihr dies herzlich egal sei. "Wenn es andere Spielerinnen stört, kann ich nichts tun, ich will nichts ändern", sagte sie einst, oder auch: "Ich bin hier, um zu gewinnen. Wenn es Leute stört, können sie jederzeit den Platz verlassen."

De Brito schaffte es bis auf Rang 76 der Welt, legte im Vorjahr nach Motivationsproblemen eine Tennispause ein und eröffnete ein Hotel für Hunde und Katzen. Marta Kostyuk hingegen steht am Wochenende erstmals für das ukrainische Fed-Cup-Team gegen Australien auf dem Platz - und bleibt dem Tennis hoffentlich noch ein bisschen länger erhalten.

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