Angelique Kerber: "Wenn ich mich gut vorbereite, ist es egal, wann und wo ich starte"

Von Ulrike Weinrich
Angelique Kerber
© getty

Angelique Kerber startet am kommenden Wochenende beim Fed-Cup-Halbfinale gegen Tschechien in Stuttgart in ihre Sandplatzsaison. Die 30-Jährige freut sich auf die Rückkehr in die Schwabenmetropole.

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Ein Vorteil. Oder doch ein Nachteil? So ganz sicher war sich Kerber anfangs nicht, ob es gut oder schlecht sei, dass ihre Sandplatzsaison in diesem Jahr mit dem Semifinale im Fed Cup beginnt. "Das werde wir sehen", meinte sie, dachte kurz nach und schob dann in überzeugtem Tonfall hinterher: "Ich weiß: Wenn ich mich gut vorbereite, dann ist es egal, wann oder wo ich starte."

Dem Training auf Mallorca folgt für Kerber die Übungswoche in Stuttgart

Nach den zwei Trainingsblöcken auf der roten Asche von Mallorca, die Kerber zuletzt mit ihrem Coach Wim Fissette absolvierte, warten ab Montag die Übungseinheiten mit den Kolleginnen und Fitness-Coach Mike Diehl in der Porsche Arena. Am ersten Tag der Woche trifft sich die Mannschaft um den neuen Teamchef Jens Gerlach in Stuttgart, um die Vorbereitung für das Vorschlussrundenduell mit dem zehnmaligen Titelträger einzuläuten.

Es ist zumindest auf dem Papier eine Revanche für das verlorene Finale in Tschechien 2014 - und das erste Heimspiel für Gerlach, der Ende letzten Jahres Barbara Rittner als Kapitän abgelöst hatte.

Zunächst ist am Montag für Kerber, Julia Görges, Tatjana Maria und Doppelspezialistin Anna-Lena Grönefeld ein Besuch des Festaktes im DTB-Bundesstützpunkt in Stuttgart-Stammheim geplant, der nach Renovierungs- beziehungsweise Sanierungsarbeiten in neuem Gewand erstrahlt. Auch ein Fotoshooting steht für die Fed-Cup-Equipe gleich zu Beginn des Zusammentreffens auf dem Programm.

Kerber: "Ich habe nur Gutes über Jens gehört"

Kerber, die wie Görges bei der Gerlach-Feuertaufe im Viertelfinale gegen Gastgeber Weißrussland (3:2) in Minsk fehlte, steht der neuen Ära im "Nationalteam" komplett offen gegenüber. "Ich habe nur Gutes über Jens gehört. Wir haben schon öfter miteinander gesprochen und telefoniert. Ich freue mich auf die Woche und bin gespannt, wie es ist, wenn Jens während der Matches auf der Bank sitzt", sagte die zweimalige Grand-Slam-Siegerin.

Der Auftritt für das "Team Germany" verleiht "Angie" immer einen besonderen Push - insbesondere vor heimischem Publikum: "Es wird ein intensives und spektakuläres Wochenende. Ich hoffe, dass wir ins Finale einziehen", betonte sie.

Kerber selbst gab jetzt in Blog-Beiträgen im Rahmen ihres am vergangenen Donnerstag gestarteten #FitMitAngie-Programms wertvolle Tipps in Sachen Motivation, Ernährung sowie Fitness und gewährte Einblicke in das Leben als Profi. Was sie auf ihrem Weg unterstütze, sei der Gedanke an ihre Stärken.

Kerber gibt als Bloggerin Tipps: Das Bewusstsein der Stärken als Schlüssel

"Meine Fitness, die Schnelligkeit, meine Spielverständnis, meine Ausdauer, die Variabilität im Spiel. Ich spiele umso besser, je näher ich an mir dran bin", schreibt Kerber. Wenn sie es in "diesen Zustand" schaffe, sei es "fast egal", gegen wen sie spiele und worum es dabei gehe. "Ich bin dann innerlich ganz ruhig, richtig im Flow, das Spiel funktioniert dann fast wie von selbst."

Um sich in diesen Zustand zu versetzen, braucht Kerber vor jedem Match zwanzig Minuten - und zwar ganz für sich alleine. "Das ist ein festes Ritual. Ich höre Musik, visualisiere nochmal, was ich mir für das Spiel vorgenommen habe, lasse mich von meinen positiven Emotionen tragen, spüre aber auch den Druck und die Erwartungen."

"Angie" on fire - "Dieser Wettkampf - das ist meine Leidenschaft"

Diese Situation sei schon "sehr besonders", aber "genau dafür mache ich das alles". Der Schweiß, die Zeit im Kraftraum - "dieser Wettkampf", erklärte sie, "das ist meine Leidenschaft."

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