Niki Pilic kritisiert Davis-Cup-Reform: "Tradition für viel Geld verkauft"

Von SID
Niki Pilic ist ein Mann der Tradition
© getty

Niki Pilic hat massive Kritik an der Davis-Cup-Reform geübt. "Das ist ein Skandal. Diese Reform ist von Tennis-Analphabeten gemacht worden", sagte der langjährige deutsche Daviscup-Kapitän der Stuttgarter Zeitung und den Stuttgarter Nachrichten (Samstags-Ausgabe).

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Der Davis-Cup-Sieger wird ab 2019 in einer Finalwoche am Ende der Saison statt über das Jahr verteilt ausgespielt.

Der gebürtige Kroate ist besorgt, dass "der Davis Cup zu einer Show verkommt". Pilic geht davon aus, dass die Finalwoche zunächst zwei Jahre in Madrid bleibt, bevor es anschließend nach Nordamerika geht, "wo es dann nur noch um Show geht". Auch mit dem Weltverband ITF geht Pilic hart ins Gericht: "Der Verband hat viel Tradition für viel Geld verkauft."

Pilic - Abschaffung der Heim- und Auswärtsspiele ein großer Fehler

Mit einer Verkürzung der Spielzeit von drei auf zwei Gewinnsätze hätte sich der 79-Jährige anfreunden können, "aber die Abschaffung der Heim- und Auswärtsspiele nach der Vorrunde ist ein großer Fehler. Wen interessiert es denn in Madrid, wenn beispielsweise Kanada gegen Südkorea spielt? Wo soll da die Davis-Cup-Atmosphäre herkommen?"

Die Kritik von Topstars wie Alexander Zverev an der zu hohen Belastung im Welt-Tennis kann Pilic nicht verstehen: "Früher haben alle Spieler über 30 Turniere gespielt. Da hat auch keiner gejammert." Der frisch gebackene ATP-Weltmeister hatte neben anderen Spielern kürzlich angekündigt, nicht Davis Cup im November spielen zu wollen. Er brauche die Regeneration am Ende der Saison, um für die Australian Open fit zu sein.

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