Davis-Cup-Chef Michael Kohlmann - "Kann nichts Positives an dieser Reform erkennen"

Von Jens Huiber
Lässt kein gutes Haar an der Entscheidung - Davis-Cup-Kapitän Michael Kohlmann
© Jürgen Hasenkopf

Der Deutsche Tennis Bund hat gegen die Davis-Cup-Reform gestimmt. Teamchef Michael Kohlmann kann dem Entscheid der ITF nichts Positives abgewinnen.

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tennisnet: Herr Kohlmann. Das ITF-Board hat mehrheitlich, nämlich mit 71 Prozent der abgegebenen Stimmen für eine Reform nach den Vorschlägen von ITF-Präsident David Haggerty gestimmt. Wie beurteilen Sie diesen Entschluss?

Michael Kohlmann: Ich bin ein bisschen sprachlos und kann die Entscheidung nicht ganz nachvollziehen. Klar, es haben auch ein paar große Nationen dafür gestimmt, aber man darf nicht vergessen, dass auch viele größere Länder mit Nein votiert haben.

tennisnet: Bei einigen hat sich die Stimmung ja in den letzten Wochen erstaunlicherweise noch geändert ...

Kohlmann: Frankreich ist die Nation, die man wirklich nicht verstehen kann, zumal die Spieler sich ja dagegen ausgesprochen haben, nur der Präsident dafür ist. Aber man muss die Entscheidung respektieren.

tennisnet: Sportlich wird sich schon in der ersten Runde einiges verändern.

Kohlmann: Die Reform besagt ja, dass die Heim- und Auswärtsspiele wie die "Regionals" nur an zwei Tagen gespielt werden. Ich bin auch gespannt, wie sich das weiterentwickelt, und was da jetzt auf uns zukommt.

tennisnet: Gibt es bei dieser Entscheidung auch Lichtblicke?

Kohlmann: Positives kann ich eigentlich nichts erkennen, weil die Saison dadurch noch länger wird. Für jene Spieler, die nicht bei den ATP Finals am Start sind, ist es eine Katastrophe. Die haben zweieinhalb Wochen nichts und sollen dann im Davis Cup spielen, da sehe ich wirklich nichts Positives.

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