Thiem-Coach teilt in Wien aus

Von Maximilian Kisanyik
Dominic Thiem (l.) und Günter Bresnik (r.)
© GEPA

Günter Bresnik gilt in Österreich längst als Trainer-Legende und Fachmann. Nun reagierte der Coach von Dominic Thiem auf die Kritik an dem Leistungszentrum in der Südstadt.

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Österreichs ehemaliger Grand-Slam-Sieger Thomas Muster übte beim ATP-500-Turnier in Wien harsche Kritik am Tennis-Leistungszentrum in der Südstadt. "Mein Hund hat ein besseres Leben, als manche dort", sagte Muster. Nun reagierte der Akademie-Leiter und Trainer der österreichischen Nummer eins Dominic Thiem auf die Vorwürfe.

Wie gewohnt nahm dabei der 56-Jährige kein Blatt vor den Mund und äußerte sein Unverständnis über die Aussagen Musters: " Ich finde es nicht schlecht. Ganz und gar nicht. Wir haben einen Hartplatz, einen Sandplatz. Wir haben saubere Umkleidekabinen, ein Fitnesscenter, eine Laufbahn, ein Schwimmbad - wir haben alles da, was man braucht", erklärte Bresnik in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung. Für den Thiem-Betreuer sei es immer noch das beste Leistungszentrum in ganz Österreich, fügte er an.

Eine Sanierung der Räumlichkeiten, die der Präsident des Österreichischen Tennisverbandes Robert Groß beim Turnier in Kitzbühel versprochen hatte, hält Bresnik für unsinnig und würde lieber das Geld in andere Bereiche investieren: "Die Gründe liegen nicht in den Räumlichkeiten, sondern an den Leuten, die darin arbeiten. Ein anderer Bodenbelag? Ein anderes Licht in der Halle? Das ist alles wurscht. Bei den 8- bis und 14-Jährigen muss richtig gearbeitet werden. Ich kann bessere Trainer hingeben, aber die Räumlichkeiten muss ich nicht ändern", legte der gebürtige Wiener nach. Beim Thema der räumlichen Trennung zwischen den Damen und Herren kam Bresnik so richtig in Fahrt, denn das Leistungszentrum für die Damen liegt in Linz. "Es ist eine absurde Idee, Damen und Herren nach Räumlichkeiten zu trennen. Das ist idiotisch. Ebenso absurd ist die Trennung nach Geschlecht", ließ Bresnik verlauten.

Bresnik nimmt Trainer in die Pflicht

Auch die Trainer der heranwachsenden Spielerinnen nahm der 56-Jährige in die Pflicht. Neben Barbara Haas gibt es im Bereich der Damen außer im Jugendalter nur wenig Nachwuchs. Bresnik kennt die Gründe: "Die Trainer jammern immer, dass ihnen die Spieler davonrennen. Dabei sollten sie lieber überlegen, wieso das so ist. Mir ist in dem Alter noch keine davongelaufen."

Der Tennis-Kenner ist sich sicher, dass es einige Spielerinnen in Österreich gibt, die Lust und Talent auf Tennis haben: "Die Fehler werden früher gemacht. Und ich fördere doch nicht irgendwelche 20-jährigen Spielerinnen, damit sie in der Weltgeschichte herumfahren und nichts zusammenbringen. Um die kümmere ich mich nicht, da sollte kein Cent hinfließen. Aber ich kann die Acht- bis Zwölfjährigen so ausbilden, dass sie mit 15, 16, 17 was wollen" fügte Bresnik an.

Das Einzel-Tableau in Wien

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