Verletzungsserie reißt nicht ab: Soll Nadal in Zukunft nur mehr auf Sand spielen?

Von Nikolaus Fink
Rafael Nadal dominiert nach wie vor auf der roten Asche
© getty

Rafael Nadal kann aufgrund einer Verletzung erneut nicht bei den ATP World Tour Finals in London antreten. Im Jahr 2018 konnte der Spanier nur einen seiner zwölf geplanten Auftritte auf Hartplatz zu Ende bringen - soll "Rafa" demnach zukünftig nur mehr auf Sand spielen?

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Nadal nahm im gesamten Kalenderjahr 2018 an nur neun Turnieren teil - ganze fünf konnte der 32-Jährige davon auch für sich entscheiden. Neben seinen geliebten Sandplatzturnieren in Monte Carlo, Barcelona, Rom und Paris gewann der 17-fache Grand-Slam-Sieger auch beim Hardcourt-Event in Toronto.

Der Sieg in Kanada war zugleich der einzige Auftritt Nadals auf Hartplatz, den der Spanier "normal" beendete. Ansonsten zwangen ihn Verletzungen zu Aufgaben oder Absagen im Vorfeld der Turniere. So konnte der Sandplatzkönig beispielweise in Cincinnati, Paris-Bercy und London gar erst nicht antreten, bei den Major-Events in Australien und New York musste er jeweils aufgeben.

Es ist ein offenes Geheimnis, dass besonders die Knie des ehemaligen Weltranglistenersten unter den Bedingungen auf Hartplatz extrem leiden. Daher forderte Nadal bereits der Öfteren, die Anzahl der Turniere auf Hardcourt zu reduzieren und stattdessen vermehrt auf Sand und Rasen zu spielen.

Nadal gehört auch auf Hartplatz zu den Besten

Dass die ATP dem Wunsch des Spaniers nicht nachkommt und der Großteil der Turniere auf Hartplatz ausgetragen wird, hat vor allem einen Grund: Der Bau von Sand- und Rasenplätzen ist ungleich teurer und zeitintensiver. Dennoch sollte sich die Spielervereinigung etwas überlegen, schlussendlich kommen die vielen Verletzungen am Saisonende nicht von ungefähr.

Doch zurück zu Nadal: Dass der elffache French-Open-Champion auch auf Hartplatz noch zur absoluten Weltklasse gehört, beweisen seine Resultate auf diesem Untergrund. Zum Sieg in Toronto gesellen sich eine Halbfinalteilnahme bei den US Open sowie ein Viertelfinaleinzug bei den Australian Open hinzu.

Dennoch stellt sich für den Weltranglistenzweiten die Sinnfrage: Sollte er seine langfristige Gesundheit nur für ein paar weitere Pokale auf Spiel stellen? Es scheint bereits ein kleines Umdenken stattgefunden zu haben: Nadal reduziert seine Teilnahmen auf Hardcourt auf das Nötigste und legt seinen Fokus ganz klar auf die Sandsaison.

Reduzieren ja - Verzichten nein

Dass dies beim wohl besten Sandplatzspieler aller Zeiten schon immer so war, zeigt ein Blick in die Vergangenheit. Dennoch sprechen nur drei Teilnahmen bei Hartplatzevents im Jahr 2018 Bände. Schon in der Vorsaison brachte Nadal nur 10 Auftritte auf diesem Belag zu Ende. Zum Vergleich: Im selben Jahr spielte Dominic Thiem bei 18 Hartplatz-Veranstaltungen mit, bei Alexander Zverev waren es 16.

Anzunehmen ist, dass der Spanier auch in den kommenden Jahren immer wieder das ein oder andere Event auf Hardcourt auslassen wird. Ganz verzichten wird Nadal auf diese Turniere aber wohl nicht: Schließlich will der Mallorquiner unter anderem noch unbedingt ein zweites Mal in Australien bzw. bei den World Tour Finals triumphieren. Und diese Veranstaltungen finden nun einmal auf seinem so ungeliebten Untergrund statt.

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