Nach Kyrgios-Coaching: Lahyani für zwei Turniere gesperrt

Mohamed Lahyani, Nick Kyrgios
© getty

Nach seinem Aufmunterungs-Talk bei den US Open muss Schiedsrichter Mohamed Lahyani nun eine Zwangspause einlegen.

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Nach dem Final-Skandal bei den Damen um Schiedsrichter Carlos Ramos und Serena Williams ist ein Ereignis aus Woche eins fast in Vergessenheit geraten: die Coaching-Auszeit von Mohamed Layhani, der im Match zwischen Nick Kyrgios und Pierre-Hugues Herbert beim Stand von 4:6, 0:3 aus Sicht des Australiers kurzerhand seinen Stuhl verließ, um Kyrgios eine Predigt zu halten ("Das hier bist nicht du, ich kenne dich").

Mit Erfolg: Kyrgios drehte das Match noch zum 4:6, 7:6 (8:6), 6:3, 6:0-Sieg - und Lahyani stand heftig unter Kritik. Auch Roger Federer war der Meinung, dass der beliebte Schwede einen Schritt zu weit gegangen war, selbst wenn Lahyani keine konkret technischen oder taktischen Tipps gegeben hatte. "Gespräche können deine innere Haltung verändern. Egal ob das ein Physio ist, ein Arzt oder eben ein Schiedsrichter. Daher wird das nicht noch mal passieren, das wissen jetzt wohl alle."

"Grenze der Unparteilichkeit überschritten"

Lahyani durfte bei den US Open zwar weiterschiedsen, allerdings keine großen Matches mehr. Die ATP, Lahyanis Hauptarbeitgeber, ging nun einen Schritt weiter und sperrte ihn für die beiden Turniere in Peking und Shanghai - das berichtet die New York Times. Lahyani werde zudem für diese zwei Wochen nicht bezahlt.

"Mohamed ist ein Weltklasse-Schiedsrichter und höchst respektiert. Dennoch hat seine Aktion in diesem Match die Grenze seiner Unparteilichkeit überschritten", wird Gayle David Bradshaw, der Vize-Präsident der ATP im Bereich Regeln und Wettbewerb, zitiert. "Auch wenn es gut gemeint war, war seine Tat bedauerlich und kann nicht ohne disziplinäre Folgen auf unserer eigenen Tour bleiben. Wir wissen, dass er aus dieser Erfahrung lernen wird und freuen uns, ihn im Oktober wieder begrüßen zu dürfen."

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