Roger Federer verzichtet auf French Open und Sandplatzsaison

Von Ulrike Weinrich
Roger Federer mit dem French-Open-Pokal
© getty

Nach seiner Auftaktniederlage in Miami hat Roger Federer seinen Verzicht auf die gesamte Sandplatzsaison bekannt gegeben. Der 36-jährige Schweizer wird damit wie bereits im vergangenen Jahr auch nicht bei den French Open an den Start gehen.

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Federer hatte am Samstag mit 6:3, 3:6, 6:7 (4:7) gegen den australischen Qualifikanten Thanasi Kokkinakis verloren und muss damit die Weltranglistenführung an den derzeit verletzten Rafael Nadal abgeben.

Die Entscheidung, wie 2017 auf die Aschesaison zu verzichten, sei bereits in der vergangenen Woche gefallen, sagte Federer nach dem frühen Miami-K.o. "Wir haben das im Team besprochen und hatten das Gefühl, dass es besser ist, den Körper zu schonen. Wir sind ziemlich zügig zu diesem Entschluss gekommen", betonte der Grand-Slam-Rekordchampion.

2017 hatte sich die Anti-Sand-Strategie von Federer ausgezahlt

Auch 2016 hatte Federer an der Seine gefehlt. Damit bleibt der Paris-Triumph von 2009 wohl sein einziger French-Open-Coup. Damals war Rekordsieger Rafael Nadal im Achtelfinale völlig überraschend am mittlerweile zurückgetretenen Schweden Robin Söderling gescheitert.

Im vergangenen Jahr hatte sich die Anti-Sand-Strategie des Superstars ausgezahlt. Federer konnte sich nach dem Gewinn der Australian Open und des Sunshine Doubles regenerieren und auf die Rasen-Wochen vorbereiten. Der Plan ging auf: An der Church Road holte er seinen achten Wimbledon-Titel seit 2003. Damit wird der Eidgenosse wohl frühstens ab 11. Juni beim Mercedes Cup in Stuttgart auf die Tour zurückkehren.

Guy Forget, Turnierdirektor der French Open, hatte erst vor ein paar Tagen, betont, dass Federer seiner Ansicht nach "gute Chancen" habe, in Roland Garros zu gewinnen. "Ich denke, er hat uns den Eindruck vermittelt, dass er vollständig fit ist", sagte Forget gegenüber RMC Sport. "Daher ist er definitiv im Stande, das Finale der French Open zu erreichen, und es sogar zu gewinnen."

Federer war nach der Niederlage gegen Kokkinakis enttäuscht. "Ich habe in letzter Zeit echt nicht gut gespielt, jetzt habe ich Zeit, ein paar Dinge zu überdenken", sagte der Vierfach-Vater, der am vergangenen Sonntag im Finale von Indian Wells gegen den Argentinier Juan Martin del Potro seine erste Niederlage im Jahr 2018 kassiert hatte: "Es ist simpel: Entweder geht man zurück auf den Trainingsplatz - oder man nimmt sich eine Auszeit, lässt die Dinge ruhen und greift dann wieder zu 100 Prozent an."

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