Harte Worte von "Rusty"

Von Maximilian Kisanyik
Bernard Tomic (l.) und Lleyton Hewitt (r.) bei den Australian Open
© getty

Australiens Davis-Cup-Captain Lleyton Hewitt macht sich große Sorgen um Bernard Tomic und hat einen Rat für das "Sorgenkind" parat.

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Lleyton Hewitt ist und war während seiner aktiven Karriere eine schillernde Pop-Figur im Tennis. In seinem Heimatland beendete er 2016 bei den Australian Open seine Karriere und ist seit 2015 als australischer Davis-Cup-Kapitän tätig.

Nun äußerte sich der 36-Jährige zu seinem Landsmann Bernard Tomic. Der 24-Jährige gilt als einer der talentiertesten Spieler der Tour - sein Potential hält "Bernie" aber unter Verschluss. Trotz der einmaligen Anlagen des ewigen Talentes sicherte sich Tomic "nur" drei Turniersiege in seiner bisherigen Karriere.

Mittlerweile ist der gebürtige Stuttgarter auf Rang 144 der Weltrangliste abgerutscht. Für Hewitt hilft nur ein Weg aus der Misere: "Für Bernie kann es nur eine Devise geben, er muss einfach so viele Matches absolvieren wie möglich. In diesem Jahr hat er einfach nicht viel gespielt", erklärte die jüngste Nummer eins der Welt aller Zeiten beim Guardian.

Im Januar 2016 erreichte Tomic sein bisheriges Karrierehoch und wurde auf Platz 17 im Ranking geführt. Seinem Talent und Verständnis für Tennis wird jedoch ein Top-5-Platz zugesagt. Grund dafür ist auch, dass Tomic im Alter von 16 Jahren sein erstes Hauptfeldmatch auf der ATP-Tour gewann - kein Spieler war je jünger gewesen. Doch der junge Australier entwickelte sich in die entgegen gesetzte Richtung.

Mit fehlender Physis und der offenbar falschen Einstellung verschwindet Tomic' Name aus dem Rampenlicht. "Tomic muss einfach härter arbeiten. Er muss Stunden auf und neben dem Platz im Fitnessstudio investieren. Er muss für den australischen Sommer fit werden und bei den Australian Open Fünfsatz-Matches absolvieren können. Dort wird es verdammt heiße Tage geben und dafür muss er bereit sein", legte Hewitt nach.

Tomic sagt Davis Cup ab

Der zweifache Grand-Slam-Champion sei "enttäuscht und frustriert" und hoffe, dass sein Nachfolger seine Karriere "noch einmal überdenke". Zudem sei es für Hewitt eine persönliche Niederlage gewesen, dass sich Tomic nicht für das Davis-Cup-Team in diesem Jahr gemeldet hatte. "Ich habe oft mit ihm gesprochen und habe einen guten Draht zu Bernie. Ich habe wirklich versucht ihm in dieser schwierigen Zeit zu helfen, aber es hat nichts genützt", gab ein sichtlich enttäuschter Hewitt von sich.

Tomic ist nebenbei auch für den ein oder anderen Eklat gut. Nach der Erstrundenniederlage in Wimbledon im vergangenen Sommer erklärte der 24-Jährige: "Ich habe mich auf dem Platz gelangweilt und es fiel mir schwer mich zu motivieren."

Für Diese Aussage und die offensichtliche Gleichgültigkeit wurde Tomic eine Strafe in Höhe von 15.000 Euro aufgebrummt. Der Grund, dass Tomic dennoch weiter an seiner Berufswahl festhält, ist ein einfacher: "Ich werde noch 10 Jahre spielen und werde nach meiner Karriere nicht mehr arbeiten müssen", sagte Tomic im gleichen Atemzug.

Dennoch will Hewitt weiter mit Tomic arbeiten und gibt die Hoffnung nicht auf. "Rusty" hoffe, dass Tomic zurückkehren wird und er erkenne, dass er unter die besten 25 Spieler der Welt gehöre. "Er kann auch unter die Top 10 kommen", fügte Hewitt an.

Auch für alle Tennisfans wäre ein Sinneswandel des jungen Australiers ein Genuss. Mit einer eigenwilligen Technik und Spielwitz wusste er schon früh mit seinen Gegnern und dem Publikum zu spielen - leider viel zu selten. Es bleibt zu hoffen, dass Hewitt die richtigen Knöpfe bei seinem Schützling drücken kann, um ihn zurück auf die Erfolgsspur zu bringen.

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