Der „weiße Sport” im Film, Teil 2

Wir haben uns für euch durch die Filmarchive gekämpft und die "besten" Tennisfilme vor den Vorhang geholt.

von Stefan Bergmann
zuletzt bearbeitet: 09.12.2016, 22:11 Uhr

Bis Shia LaBeouf und Stellan Skarsgard auf der Kinoleinwand als John McEnroe und Björn Borg zum Racket greifen, wird es noch bis Mitte September 2017 dauern. Genug Zeit also, um den cineastischen Horizont mit bereits existierenden Filmen mit Tennisbezug zu erweitern. Wir haben eine Top-10-Liste der besten Tennisfilme zusammengestellt, bei der für jeden Geschmack etwas dabei sein dürfte. In Teil zwei beleuchten wir die Plätze sieben und sechs und werfen noch einen Blick auf ein besonderes Unikat. Wir wünschen weiterhin eine gute Projektion!

7. Road to the Open (USA 2014)
Regie: Cole Claassen
mit: Troy McKay, Eric Roberts

Eineinhalb Stunden unkomplizierte Familienunterhaltung im Tenniskleid bringt "Road to the Open" von Cole Claasen auf die heimischen Bildschirme. Die US-amerikanische Independent-Filmkomödie macht keine Experimente und besinnt sich auf traditionelle Storyelemente und Erzählweisen. Anfang der 90er-Jahre waren Jerry und Miles ein recht erfolgreiches Doppel-Duo, das so manche Trophäe einsacken konnte. 15 Jahre später ist von den mondänen Zeiten nicht viel übrig geblieben. Miles gibt älteren Damen Tennisstunden, während Jerry depressiv als Krankenhelfer in den Tag hineinlebt. Da bringt Miles eines Tages die entscheidende Idee aufs Tapet - die beiden sollen erneut an Tennisturnieren teilnehmen, um ihrem langweiligen Leben wieder mehr Pepp zu verleihen. Als Erzfeind auf dem Tennisplatz gibt sich der für den Oscar nominierte Eric Roberts ("The Dark Knight", "Runaway Train") ein Stelldichein. Der ältere Bruder von Julia Roberts ist ein ausgesprochener Vielspieler und bringt es in seiner bisherigen Karriere auf über 400 Filmauftritte. Englischkenntnisse sind Pflicht, der Film wurde weder synchronisiert noch mit deutschen Untertiteln ausgestattet.

6. Break Point (USA 2014)
Regie: Jay Karas
mit: Jeremy Sisto, J.K. Simmons

Eine weitere kleine, feine 90-minütige Tenniskomödie verbirgt sich hinter dem Machwerk "Break Point" von Jay Karas. Der US-Amerikaner hat sich besonders als Regisseur durchwegs unterhaltsamer Comedyserien-Episoden einen Namen gemacht und beweist auch in "Break Point" sein Gefühl für Komik, wenn auch mit kleineren Schwächephasen auf der langen Distanz. Jeremy Sisto (bekannt aus "Six Feet Under" oder "Law & Order") spielt den Doppelspezialisten Jimmy Price, der wegen seines infantilen und rücksichtslosen Verhaltens von seinem Partner verlassen wird und auf der verzweifelten Suche nach einem neuen Kompagnon für die anstehenden US Open seinen Bruder Darren um Hilfe bittet. Die beiden hatten in Jugendtagen ein Gespann gebildet - Jimmy ließ damals allerdings seinen Bruder im Regen stehen, da er ihn für nicht gut genug befand. Dieser verdingt sich mittlerweile als Vertretungslehrer. Vater Jack (Oscarpreisträger J. K. Simmons, "Whiplash") und der 11-jährige Barry helfen den beiden, sich sowohl auf als auch abseits des Platzes wieder näher zu kommen. Ein nettes Filmchen für zwischendurch, mit einer ordentlichen Prise Tennis garniert.

Tatort: Finale am Rothenbaum (D 1991)
Regie: Dieter Kehler
mit: Manfred Krug, Charles Brauer

Außer Konkurrenz läuft bei unserem Special der Tatort-Krimi "Finale am Rothenbaum". Die Folge 239 der deutsch-österreichischen Kriminalreihe führt die Kommissare Stoever (gespielt vom vor kurzen verstorbenen Manfred Krug) und Brockmöller (Charles Brauer) an den Hamburger Rothenbaum, wo sie den Entführungsfall des Tennisprofis Andreas "Andy" Behrens (der auffallend Ähnlichkeiten mit Boris Becker hat) aufklären sollen. Während sich die Fernsehzeitschrift TV-Spielfilm mit "Spiel, Satz und Sieg für Krug und Brauer" recht überzeugt zeigte, fiel der Fernsehfilm bei den Tatort-Fans weitestgehend durch. In den Spielszenen ist einige Male Carl-Uwe Steeb zu sehen. Wer sich ein eigenes Bild machen will, hat hier die Gelegenheit dazu:

In Teil 3 unseres Specials präsentieren wir euch folgerichtig die Plätze fünf und vier.

Zu Teil 1 des Specials "Ganz großes Tennis-Kino"

von Stefan Bergmann

Freitag
09.12.2016, 22:11 Uhr