"Zu wenige Kontakte für Philipp"

Philipp Kohlschreiber
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tennisnet: Am Nachmittag gab es dann die Fortsetzung des Matches von Alexander Zverev gegen Fernando Verdasco. Wie schätzen Sie den Auftritt der deutschen Nummer eins ein?

Kohlmann: Es war ziemlich windig auf dem Court, das konnte man ganz gut am Netz erkennen. Wenn man dann eine Position so weit hinter der Grundlinie hat wie Sascha, da ist sein flaches Spiel sehr schwierig durchzusetzen. Verdasco hat es dann schlau gemacht, ein bisschen höher und länger gespielt, Sascha aus dem Platz rausgedrängt. Das Match war aus meiner Sicht am Montag und Dienstag exakt gleich. Mir hat da ein bisschen an Variation gefehlt, dass man mal etwas anderes probiert. Verdasco hat andererseits schlau serviert, ist gar nicht so sehr auf seinen ersten Aufschlag draufgegangen, hat mehr auf Quote serviert, ist dadurch immer gut in die Ballwechsel gekommen.

tennisnet: Zu Beginn des Jahres war es auffällig, dass Alexander Zverev immer öfter den Weg ans Netz gesucht hat. Davon war gegen Verdasco nichts zu sehen. Warum?

Kohlmann: Ich glaube, Saschas Position war einfach zu weit hinter der Linie, da konnte er sich diese Situationen gar nicht erarbeiten. Er ist nicht in den Platz reingekommen. Es war dann häufig so, dass er von drei, vier Metren hinter der Grundlinie Verdasco nicht so unter Druck setzen konnte, dass dann mal ein kürzerer Ball kam.

"Und dann ist Goran aufgewacht"

tennisnet: Jan-Lennard Struff hat den Abschluss auf Court 1 gegeben, gegen Tomas Berdych ganz schlecht begonnen. Ist dann zurück gekommen und hat zu Beginn des vierten Satzes gute Chancen vergeben. Wie kritisch muss man genau diese Phase sehen?

Kohlmann: Also: So gut wie in den ersten beiden Sätzen habe ich Tomas Berdych schon lange nicht mehr gesehen. Das war eine sehr gute, entspannte Leistung, ohne richtig großen Kraftaufwand. Jan-Lennard hat verhältnismäßig schlecht serviert, sein erstes Aufschlagspiel waren es noch vier erste Aufschläge, danach war die Quote nicht da, da hat er zu wenige Punkte mit dem Service gemacht oder vorbereitet. Jan-Lennard hat sich gut zurückgekämpft, hatte Anfang des vierten Satzes das Momentum, es aber dann nicht geschafft, wegzuziehen. Und dann ist Goran Ivanisevic an der Seite auch ein bisschen aufgewacht, hat Berdych ein bisschen gepusht. Und dann hat Berdych noch einmal eine Schippe draufgelegt und das Match zugemacht.

tennisnet: Sie sind auch hier, um die Gegner für das Relegationsmatch in Portugal zu scouten. Ist Novak Djokovic gerade zu gut für Joao Sousa, auf den das deutsche Team im September treffen wird?

Kohlmann: Djokovic ist zum einen sehr gut, was das Spiel von Sousa natürlich schlechter aussehen lässt. Ich habe Sousa aber auch schon vor zwei Tagen gesehen, da hat er gegen Tipsarevic gewonnen, da sah das schon sehr gut aus. Insofern ist es gut, sich einen Spieler im Sieg und in der Niederlage anzusehen, um die guten und weniger guten Sachen zu erkennen.

tennisnet: Wir sitzen hier ein paar Reihen hinter Andre Agassi. Nötigt eben jener der heutigen Spielergeneration auch noch Respekt ab?

Kohlmann: Absolut. Wenn Boris Becker oder Andre Agassi früher in die Kabine gekommen sind, dann war erst mal Ruhe. Und ich habe von einigen Spielern gehört, dass das jetzt mit Agassi immer noch so ist.

tennisnet: Hinter Agassi sitzt Pepe Ymaz. Hat es mit dem irgendwann sportliche Berührungspunkte für Sie gegeben?

Kohlmann: Ich bin mir relativ sicher, dass ich gegen ihn gespielt habe, nicht aber, ob im Einzel oder Doppel. Was ich aber sagen kann: Ich habe mit Sicherheit gewonnen.

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