"Ideale Vorbereitung": Zverev und Kerber nehmen in Perth Schwung auf

SID
Alexander Zverev und Angelique Kerber wollen mit einem Erfolgserlebnis ins neue Tennisjahr starten
© Jürgen Hasenkopf

Neues Jahr, neues Glück? Beim Hopman Cup in Perth starten Angelique Kerber und Alexander Zverev an Neujahr gemeinsam in die Saison. Kerber hofft auf die Wende, Zverev auf die Fortsetzung seiner Erfolgsgeschichte.

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Die Bilder von der australischen Westküste sehen nicht gerade nach schweißtreibender Arbeit aus. Roger Federer grillt Meeresfrüchte. Roger Federer fliegt im Hubschrauber über Perth. Roger Federer knuddelt mit einem possierlichen Mini-Känguru. Der Altmeister aus der Schweiz lässt sich die Urlaubsstimmung trotz des nahenden Saisonstarts nicht verderben. Ein deutsches Duo hat die Ferien dagegen längst hinter sich gelassen.

Alexander Zverev (20) und Angelique Kerber (29) bereiten sich bereits vor Beginn des Hopman Cup konzentriert auf den australischen Tennissommer vor. Der eine hofft, seine Erfolgsgeschichte aus dem vergangenen Jahr fortschreiben zu können, die andere kämpft gegen ihren Abwärtstrend. Gemeinsam treten sie an Neujahr bei der inoffiziellen Mixed-WM gegen Belgien an. In der Gruppe folgen zudem die Duelle mit Kanada und Australien.

Kerber geht neue Wege

Ergebnisse stehen in Perth noch nicht im Vordergrund, nach der Saisonvorbereitung zählt die Matchpraxis. Immerhin beginnen die Australian Open, das erste Grand-Slam-Turnier der Saison, bereits wenige Tage später am 15. Januar. Doch Zverev weiß, wie viel Rückenwind ein einziger Sieg geben kann. Vor einem Jahr bezwang der Hamburger in Perth sein Idol Federer und spielte anschließend eine herausragende Saison, gekrönt mit zwei Masterstiteln und der Qualifikation für das ATP-Finale in London.

"Der Hopman Cup ist die ideale Vorbereitung, um bei den Australian Open bestens präpariert zu sein", sagt Zverev, der bereits zum dritten Mal in Perth am Start ist. Für seine Mixedpartnerin Kerber wird die 30. Auflage des Hopman Cup zur Premiere, die Kielerin geht bewusst neue Wege, um sich aus dem Tief zu befreien. Nach ihrem Absturz von Platz eins auf 21 des WTA-Rankings verpflichtete sie den Belgier Wim Fissette als neuen Trainer und hofft, an ihr Traumjahr 2016 anzuknüpfen.

"Mit Wim fängt ein neues Kapitel an", sagt Kerber. Ihrer Aufbauphase auf Lanzarote und dem Endspurt in heimischen Puszczykowo soll der Feinschliff in Perth folgen. Kerber braucht Siege für ihr Selbstvertrauen und Selbstvertrauen für Siege. Durchbricht sie den Teufelskreis, kann die Rückkehr in den Kreis der Titelanwärterinnen durchaus bereits in Melbourne gelingen.

Durchstarten bei den Majors

"Sascha" Zverev gehört spätestens seit seinen Masterserfolgen in Rom und Montreal bei allen Turnieren zu den Favoriten, auch wenn der Erfolg bei den Grand Slams noch auf sich warten lässt. Zwar will er sein persönliches Ziel für das Jahr 2018 noch nicht öffentlich formulieren, verrät allerdings: "Es hat nichts mit dem Ranking zu tun." Und vielsagend fügt er an: "Die Grand Slams sind die größte Bühne. Sie sind der Grund, warum wir alle spielen. Sie sind der Grund, warum wir so hart in der Off-Season arbeiten."

Das gilt übrigens auch für Roger Federer, der sich zwischen seinen sorgsam inszenierten Freizeitaktivitäten penibel auf seine Titelverteidigung in Melbourne vorbereitet. "Roger spielt und trainiert immer, als wäre es ein Grand-Slam-Finale", sagt Zverev anerkennend: "Er arbeitet immer am absoluten Limit." Und bleibt damit auch 2018 im beinahe biblischen Tennisalter von 36 Jahren der Mann, den es zu schlagen gilt.

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